Aribert Reimann: L'invisible (Live) Orchester der Deutschen Oper Berlin & Donald Runnicles

Cover Aribert Reimann: L'invisible (Live)

Album info

Album-Release:
2018

HRA-Release:
15.06.2018

Label: Oehms Classics

Genre: Classical

Subgenre: Opera

Artist: Orchester der Deutschen Oper Berlin & Donald Runnicles

Composer: Aribert Reimann (1936)

Album including Album cover Booklet (PDF)

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FLAC 48 $ 14.50
  • Aribert Reimann (1936- ): L'invisible:
  • 1 I. L'intruse 20:08
  • 2 Interlude I 03:22
  • 3 II. Intérieur 19:10
  • 4 Interlude II 03:38
  • 5 IIIa. La mort de Tintagiles, Act I 13:12
  • 6 IIIb. La mort de Tintagiles, Act II 06:09
  • 7 Interlude III 02:00
  • 8 IIIc. La mort de Tintagiles, Act III 05:33
  • 9 IIId. La mort de Tintagiles, Act IV 05:39
  • 10 IIIe. La mort de Tintagiles, Act V 05:29
  • Total Runtime 01:24:20

Info for Aribert Reimann: L'invisible (Live)

Auch für L’Invisible greift Aribert Reimann – nach zuletzt Bernarda Albas Haus und Medea – auf Texte der Weltliteratur zurück, die er als sein eigener Librettist eingerichtet hat. Damit kehrt er an sein „Stammhaus“, die Deutsche Oper Berlin, zurück. Vier seiner Bühnenwerke entstanden als Auftragswerk des Hauses, und nun fand die Uraufführung seiner neuen, neunten Oper hier statt. Es inszenierte mit Vasily Barkhatov einer der interessantesten russischen Regisseure seiner Generation, dirigiert hat die Premiere der GMD, Donald Runnicles selbst.

Mit seinem neuen Bühnenwerk L’Invisible kreiert Aribert Reimann ein mysteriöse unerklärliche Atmosphäre von Angst und Bedrohung. Die Uraufführung dieser „Trilogie lyrique“ ist ab dem 8. Oktober an der Deutschen Oper Berlin in der Inszenierung von Vasily Barkhatov zu sehen. Donald Runnicles dirigiert das Werk nach der Vorlage dreier kurzer Stücke von Maurice Maeterlinck, die Reimann auf vielfältige Weise musikalisch und inhaltlich miteinander verflochten hat.

Als Reimann in den achtziger Jahren eine Aufführung von Maeterlincks L’Intruse, Intérieur und Les Aveugles auf der Berliner Schaubühne sah, spürte er den Drang, eines Tages eine Oper daraus zu formen. Es vergingen aber rund dreißig Jahre, bis aus der Idee Realität wurde. Mit der Wahl von La Mort de Tintagiles als drittes Stück anstelle von Les Aveugles schafft Reimann eine inhaltliche Verbindung der Teile durch einen Jungen, der in allen drei Stücken vorkommt.

Aribert Reimann – L’Invisible: Leben mit dem Tod: In L’Intruse wartet eine Familie auf einen Arzt, der die im Kindbett erkrankte Tochter behandeln soll. Doch bevor dieser ankommt, bemerkt der blinde Großvater als einziger die Anwesenheit des Todes. Das ganze erste Stück wird nur von Streichern begleitet, bis zum Schluss mit dem Einsetzen der Holzbläser der erste Schrei des Kindes erklingt und die Mutter ihren letzten Atemzug tut. Drei Countertenöre verkörpern die – bis kurz vor Schluss – unsichtbaren Todesboten, durch die Reimann das Gefühl des ständig präsenten Todes vermittelt.

Der Komponist beschränkt die Instrumentation in Intérieur auf die Holzbläser. Gemeinsam mit dem Großvater und einem Fremden blickt das Publikum durch ein Fenster auf die Familie. Da berichtet der Fremde, dass er die ertrunkene älteste Tochter aus dem Fluss gezogen hat. Als der Alte der Familie die Nachricht überbringen will, imitieren die beiden Mädchen im Zimmer schon vorausahnend die Melodie, die vorher die Countertenöre gesungen haben. Auf der Bühne verbleibt einzig der kleine Junge, der im dritten Stück zu Tintagiles wird. In La Mort de Tintagiles setzt Reimann erstmals das ganze Orchester ein. Eine alte Königin lässt alle potentiellen Erben umbringen. Aus Angst, sie könnte es auch auf Tintagiles abgesehen haben, versuchen dessen Schwestern vergeblich ihn zu beschützen. Die Countertenöre treten am Ende als Henker der Königin auf die Bühne. Reimann schließt das Werk mit dem Anfang von L‘Intruse, als ob der Kreislauf von vorne begänne.

"Seitdem der Mensch lebt, lebt er auch mit dem Tod. Maeterlinck hat das in drei Bilder gefasst. Im dritten wird jemand entführt und umgebracht. Jeden Tag werden Menschen auf irgendeinen Befehl hin ermordet. Jemand fährt in eine Menschenmenge, und wir wissen nicht, wer die Auftraggeber sind. Sie sind unsichtbar, so wie hier." (Aribert Reimann)

"Herausragende Solistin dieser Uraufführung ist die Sopranistin Rachel Harnisch in den drei Frauenrollen, auch die übrigen Ensemblemitglieder überzeugen, darunter Seth Carico als geschundener Vater. Ein geheimnisvoller Psychothriller über die Zumutungen des Todes ist Aribert Reimann und der Deutschen Oper in seiner Heimatstadt Berlin gelungen. Durch die Reduktion der künstlerischen Mittel gelang dem Komponisten ein faszinierendes Musiktheater, das vom Berliner Publikum begeistert gefeiert wurde." (BR Klassik)

"Reimanns Oper ist ein kompaktes und in dieser Inszenierung überaus suggestives Werk. Neben musikalischen und dramatischen gibt es auch eine Vielzahl bühnenbildnerischer Querverbindungen zwischen den drei Teilen, die in dieser Form als eine Variation über das Thema Familie, Kinder und Tod erscheinen. Die Personenführung ist stringent, die Gestaltung der Bühne ansprechend und die Qualität der musikalischen Darbietungen überragend. Das gilt für Orchester und Sänger gleichermaßen. Vor ausverkauftem Haus ließ sich der Komponist für seine neunte Oper feiern. Den Besucher dieser Produktion erwartet ein starkes Opernerlebnis." (Operapoint)

Rachel Hamisch (Ursula/Marie/Ygraine)
Annika Schlicht (Marthe/Bellangère)
Seth Carico (der Vater)
Stephen Bronk (Großvater/der Alte/Aglovale)
Thomas Blondelle (der Onkel/der Fremde)
Salvador Macedo (das Kind/Tintagiles)
Tim Severloh (Dienerinnen der Königin)
Matthew Shaw (Dienerinnen der Königin)
Martin Wölfel (Dienerinnen der Königin)
Ronnita Miller (Dienerin)
Orchester der Deutschen Oper Berlin
Donald Runnicles, Dirigent




Rachel Hamisch
Die aus dem Schweizer Wallis stammende Sopranistin Rachel Harnisch studierte bei Beata Heuer-Christen in Freiburg und ist heute gleichermassen auf der Opernbühne wie im Konzertsaal zu Hause.

Sie gastiert mit Partien wie Pamina, in Die Zauberflöte, Contessa in Le Nozze di Figaro, Fiordiligi in Così fan tutte, Konstanze in Die Entführung aus dem Serail, Michaela in Bizets Carmen, Marzelline in Fidelio, Antonia in Les Contes d’Hoffmann, Blanche in Poulencs Les Dialogues des Carmélites, als Clémence in Kajia Saariaho‘s L’amour de loin, als Ann Truelove in The Rake’s Progress oder als Hélène in Donizetti Le Duc d’Albe in Bern, Genf, Zürich, München, Essen, Bochum, Düsseldorf, Berlin, Paris, Marseille, Toulouse, Brüssel, Antwerpen, Florenz, Reggio Emilia, Ferrara, Modena, Verona, Turin, Neapel, Madrid, Athen, bei den Festivals von Glyndebourne und Luzern oder in Santiago de Chile. An der Mailänder Scala debütierte sie 2007 als Nermin in der Uraufführung der Oper Teneke von Fabio Vacchi unter Leitung von Roberto Abbado.

2016 wir sie in Lyon als Rachel in Halévy’s La Juive debütieren. Rachel Harnisch arbeitet mit Dirigenten wie Vladimir Ashkenazy, Douglas Boyd, Philippe Herreweghe, Kent Nagano, Dimitri Kitajenko, Eliahu Inbal, Nikolaus Harnoncourt, Roberto Abbado, John Neschling, Armin Jordan, Christian Zacharias, Steven Sloane, Stefan Soltesz, Christopher Hogwood, Antonio Pappano, Michel Plasson, Muhai Tang, Jeffrey Tate, Sir Roger Norrington, Sir Johan Eliot Gardiner ...

Eine intensive Zusammenarbeit verband sie mit Claudio Abbado.

Sie singt ein breites Konzertrepertoire von den Passionen Johann Sebastian Bachs bis zu Luigi Nono mit führenden europäischen Orchestern.

In jüngster Vergangenheit war sie mit Schumanns Das Paradies und die Peri in Grenoble und Paris, mit Mahlers 4. Symphonie unter Antonio Pappano in Catania und mit Brahms‘ Ein deutsches Requiem in Lissabon unter Michael Corboz, bei den BBC Proms in London unter Marin Alsop und beim Edinburgh Festival unter David Zinman zu hören. Zuletzt gastierte sie mit Schuberts Lazarus mit den Wiener Philharmonikern unter Ingo Metzmacher in Rom, St. Pölten und im Wiener Musikverein und mit Rossinis Petite Messe Solennelle in Zürich.

Weiter geplant sind, Brahms‘ Ein deutsches Requiem und Mahlers 4. Symphonie unter Mario Venzago sowie Dvoraks Stabt mater in Bern, Beethovens 9. Symphonie in La Chaux-de-Fonds und Zürich, Werke von Mozart und Fazil Say sowie ein Schoeck-Abend unter Mario Venzago in Winterthur...

Liederabende liegen ihr besonders am Herzen, zuletzt war sie beim Lucerne Festival und in Antwerpen mit Hindemiths Ein Marienleben zu hören.

Es liegen mehrere CD-Einspielungen, darunter Arien von W. A. Mozart und Pergolesis Stabat Mater unter Claudio Abbado, sowie DVD-Mitschnitte von Offenbachs Les Contes d’Hoffmann vom Grand Théâtre de Genève und von Fidelio vom Lucerne Festival 2010 unter Abbado, vor. Unter Mario Venzago spielte sie 2014 Schoecks Besuch in Urach ein.

Donald Runnicles
Der aus Schottland stammende Donald Runnicles ist seit 2009 Generalmusikdirektor der Deutschen Oper Berlin. Seit 2006 leitet er außerdem das Grand Teton Music Festival und ist Principal Guest Conductor des Atlanta Symphony Orchestras. Von 2009 bis 2016 war er zudem Chefdirigent des BBC Scottish Symphony Orchestras, seitdem ist er dessen „Conductor Emeritus“.

Sein Debüt an der Deutschen Oper Berlin gab er 1989 mit Verdis Troubadour. 2007 machte er mit dem fulminanten Dirigat zweier Zyklen des Ring des Nibelungen von sich reden. Seit seinem Amtsantritt leitete er die Premieren von Die Trojaner, Tristan und Isolde, Don Carlo, Jenufa, Lohengrin, Parsifal, Peter Grimes, Falstaff, Billy Budd, Fausts Verdammnis, Lady Macbethvon Mzensk , Romeo et Juliette, Die Sache Makropulos, Die Entführung aus dem Serail, Cosi fan tutte, Tod in Venedig, Der fliegende Holländer sowie die Uraufführung von L‘ Invisible. Weiter dirigierte er u. a. Aufführungen von Hänsel und Gretel, Manon Lescaut, Der Rosenkavalier, Otello, Tannhäuser, Pelléas et Mélisande, Don Giovanni, Tosca, Die Meistersinger von Nürnberg und Der Ring des Nibelungen.

Runnicles, der in Edinburgh und Cambridge studierte, begann seine Karriere in Deutschland und war u. a. Generalmusikdirektor in Freiburg. Sein USA-Debüt geriet zur Sensation, als er 1988 kurzfristig eine Lulu-Produktion an der MET in New York übernahm. Zwei Jahre später leitete er den Ring des Nibelungen an der San Francisco Opera, was zu seiner Berufung zum dortigen Music Director führte. Diese Position bekleidete er von 1992 bis 2009. Während seiner Amtszeit dirigierte er dort mehr als 60 Produktionen, so auch die Uraufführungen von John Adams‘ Doctor Atomic, Conrad Susas The Dangerous Liaisons oder Stewart Wallaces Harvey Milk.

Er ist regelmäßiger Gast an international führenden Opernhäusern und gilt als einer der bedeutendsten Dirigenten sowohl des symphonischen als auch des Opernrepertoires. Dirigate führten ihn zu den Festspielen von Bayreuth, Glyndebourne und Salzburg, an die Metropolitan Opera New York, die Opéra National de Paris, die Mailänder Scala, die Staatsoper Unter den Linden, die Kölner Oper, die Bayerische Staatsoper München, die Hamburgische Staatsoper, die Königliche Oper Kopenhagen, die Oper Zürich und die Netherlands Opera. Eine besondere Beziehung verbindet ihn mit der Wiener Staatsoper, wo er regelmäßig den Ring des Nibelungen dirigierte. Weitere Wiener Premieren waren Lady Macbeth von Mzensk, Parsifal, Billy Budd und Die tote Stadt sowie Der feurige Engel und Tod in Venedig am Theater an der Wien.

Darüber hinaus arbeitet er regelmäßig u. a. mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden, dem Tonhalle Orchester Zürich, dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam, dem Chicago Symphony Orchestra, dem Philadelphia Orchestra, dem Cleveland Orchestra, dem Sydney Symphony Orchestra und sowohl den Berliner als auch den Wiener Philharmonikern.

Zahlreiche Einspielungen dokumentieren sein Schaffen, darunter Gesamtaufnahmen von Hänsel und Gretel, Orphee et Euridice, Billy Budd und Tristan und Isolde. Seine CD mit Wagner-Arien mit Jonas Kaufmann und dem Orchester der Deutschen Oper Berlin wurde 2013 von Gramophone Magazine als beste Vokal-Einspielung des Jahres ausgezeichnet. Die DVD-Aufzeichnung von Jenufa mit dem Orchester und Chor der Deutschen Oper Berlin erhielt 2015 eine Grammy-Nominierung in der Kategorie „Best Opera Recording“. Im Mai 2018 bringt Oehms Classics eine Aufnahme der Uraufführung von Aribert Reimanns L’ Invisible mit dem Orchester der Deutschen Oper Berlin und Leitung von Donald Runnicles heraus.

Neben seinen Aufgaben als Dirigent ist Donald Runnicles auch ein gefragter Pianist und tritt bei Kammerkonzerten und als Liedbegleiter auf.

Für seine Verdienste um die Musik wurde Donald Runnicles mit Ehrendoktoraten für Musik der Universität Edinburgh, des San Francisco Conservatory of Music und der Royal Scottish Academy of Music and Drama sowie der Royal Medal der Royal Society of Edinburgh ausgezeichnet. 2004 ernannte ihn Königin Elizabeth II. zum Offizier des „Order of the British Empire“ (OBE).



Booklet for Aribert Reimann: L'invisible (Live)

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