Reger: Orchestral Works Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt & Ira Levin
Album info
Album-Release:
2019
HRA-Release:
12.02.2020
Label: Naxos
Genre: Classical
Subgenre: Orchestral
Artist: Brandenburgisches Staatsorchester Frankfurt & Ira Levin
Composer: Max Reger (1873-1916)
Album including Album cover Booklet (PDF)
- Max Reger (1873 - 1916):
- 1 Variations & Fugue on a Theme by Bach, Op. 81 (Arr. I. Levin for Orchestra) 26:03
- Johann Sebastian Bach (1685 - 1750):
- 2 O Mensch, bewein dein Sünde groß, BWV 622 (Arr. M. Reger for Orchestra) 05:25
- Max Reger: 4 Tone Poems after Arnold Böcklin, Op. 128:
- 3 4 Tone Poems after Arnold Böcklin, Op. 128: No. 1, Der geigende Eremit 07:23
- 4 4 Tone Poems after Arnold Böcklin, Op. 128: No. 2, Im Spiel der Wellen 03:54
- 5 4 Tone Poems after Arnold Böcklin, Op. 128: No. 3, Die Toteninsel 08:54
- 6 4 Tone Poems after Arnold Böcklin, Op. 128: No. 4, Bacchanale 04:24
Info for Reger: Orchestral Works
Das Programm beginnt mit einer Transkription: Dirigent Ira Levin hat die 1904 komponierten ‘Variationen und Fuge über ein Thema von Johann Sebastian Bach’ für großes Orchester transkribiert. Das Klavierwerk ist abwechslungsreich und eloquent expressiv. Das hat Levin sehr gut ins Orchester übertragen. Das Brandenburgische Staatsorchester spielt virtuos und ausdrucksvoll.
Vor den vier Sinfonischen Gedichten nach Gemälden Arnold Böcklins erklingt noch Regers eigene Orchestertranskription von Bachs ‘O Mensch, bewein’ dein’ Sünde groß’. Die Böcklin-Tondichtungen entstanden 1913 in Meiningen und bestehen aus Der geigende Eremit (Molto sostenuto), Im Spiel der Wellen (Vivace), Die Toteninsel (Molto sostenuto) und Bacchanal (Vivace). Das ruhige erste Stück hat ein sehr schönes Geigensolo, das Klaudyna Schulze mit warm-goldenem Ton spielt.Das Spiel der Wellen erinnert an den im Gemälde zu sehenden schimmernden Schaum der Brandung im Sonnenlicht, mit ihm Vordergrund, den Najaden sowie Triton. Die Toteninsel basiert auf Böcklins wohl berühmtestem Werk, das Thomas Mann als Ausdruck der für das Fin de Siècle typischen Sympathie mit dem Tode bezeichnet hat. Das Bild inspirierte auch Sergei Rachmaninovs gleichnamiges Werk. Ira Levin inszeniert es in einem schaurig-intensiven Klang.Das Bacchanal ist klanglich spektakulär und in einer brillanten, orgiastischen Interpretation zu hören. Hier, wie in den anderen Werken zeigt das Brandenburgische Staatsorchester sein hohes Niveau. Das Klangbild der Aufnahme ist angenehm räumlich, klar und präsent.
"... es ist ihnen damit eine substanzielle Ehrenrettung des vielgeschmähten und lange schon nicht in Mode gewesenen Meisters, dessen Merkwürdigkeit auch nach über 100 Jahren nach wie vor Tonverbindung für Tonverbindung unüberhörbar ist, gelungen." (Klassik Heute)
"Hauptwerk ist (...) die ›Böcklin-Suite‹ – in einer Interpretation, die dem Farbreichtum von Regers Orchesterbehandlung Gerechtigkeit widerfahren lässt. Außerdem ist sie trefflich dazu geeignet, Vorturteile über den vermeintlich trockenen Reger zu entkräften." (Fono Forum)
Klaudyna Schulze-Broniewska, Violine
Brandenburgisches Staatsorchester
Ira Levin, Leitung
Das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt
ist eines der führenden Orchester Ostdeutschlands. Das Orchester geht in seinen Wurzeln auf das Jahr 1842 zurück; seine überregionale und internationale Reputation begann jedoch seit der deutschen Wiedervereinigung. Die Chefdirigenten Nikos Athinäos, Heribert Beissel und Howard Griffiths prägten das heutige Profil des BSOF. Unter GMD Howard Griffiths (2007 – 2018) wurden die großen Education-Projekte für deutsche und polnische Schüler eingeführt. Das Orchester erweiterte seinen Aufgabenbereich. Neben den großen Philharmonischen Konzertreihen in Frankfurt (Oder) und Potsdam fanden zunehmend auch kleinere Konzerte im Land Brandenburg für neue Publikumsschichten statt.
Das BSOF tritt regelmäßig in der Berliner Philharmonie und im Berliner Konzerthaus auf. Es unternahm Tourneen nach Japan, Israel, Russland, Polen, Italien, Spanien, die Schweiz u.a. Es gastiert regelmäßig beim Choriner Musiksommer und beim Rheinsberger Opernsommer. Seit 2010 ist es Gastorchester in Bayreuth bei “Wagner für Kinder”. Seit 1993 hat das Orchester zahlreiche CDs eingespielt, darunter viele Ersteinspielungen vergessener oder selten gespielter Werke des 19. und 20. Jahrhunderts, etliche davon preisgekrönt. Außerdem ist das BSOF Mitglied der Europäischen Filmphilharmonie.
Während der letzten zwanzig Jahre hat das Orchester mit bedeutenden Solisten wie Shlomo Mintz, Victor Tretjakov, Sabine Meyer, Fazil Say, Maurice Steger, Daniel Hope, Natalja Gutman, Mischa Maisky oder Mstislav Rostropovitch zusammengearbeitet. Es hat vielen jungen Künstlern wie Nareh Arghamanyan, David Garrett, Veronika Eberle, Ewa Kupiec, Alexandra Soumm, Sharon Kam, Daniel Müller-Schott, Bruno Weinmeister am Beginn ihrer Karriere eine Plattform geboten. Mit Beginn der Saison 2018/19 ist Jörg-Peter Weigle neuer Generalmusikdirektor und künstlerischer Leiter, Roland Ott Intendant des Brandenburgischen Staatsorchesters Frankfurt.
Ira Levin
hat 70 Opern in mehr als 1000 Aufführungen dirigiert. Seine Konzertprogramme als Dirigent und Pianist umfassen das Standard-Repertoire ebenso wie auch weniger bekannte Werke. Er arbeitete mit vielen international bekannten Instrumentalsolisten, Sängern und Regisseuren zusammen.
Von 2011 bis 2015 war er Erster Ständiger Gastdirigent des legendären Teatro Colón Buenos Aires, wo er 12 Opern Produktionen, einschließlich der Amerikanischen Premieren von Enescus “Oedipe” und Glanerts “Caligula”, sowie zahlreiche Konzerte dirigierte.
1985 wurde er als Assistent von Michael Gielen an die Frankfurter Oper verpflichtet, wo er sein Debüt als Dirigent mit „Fidelio“ gab. Es folgten Engagements als 1. Kapellmeister am Theater Bremen, 1988-1996, und an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, 1996-2002, sowie von 1994-1998 als 1. Gastdirigent am am Staatstheater Kassel.
Im Jahre 2001 wurde er musikalischer und künstlerischer Direktor des Theatro Municipal und des Städtischen Orchesters von São Paulo. Damit war er der erste US-Amerikaner, der das bedeutendste Opernhaus in Brasilien leitete. Ira Levin hatte diesen Posten von 2002-2005 inne und führte das Theatro Municipal mit seinem Orchester zu nationaler und internationaler Anerkennung. Er dirigierte hier 2004 mit „Jenufa“ die erste Janáček-Oper in Brasilien überhaupt sowie die brasilianischen Erstaufführungen von Janáčeks „Glagolitischer Messe“, der 4. Sinfonie von Schostakowitsch, Mahlers 10. Sinfonie, Sibelius’ Kullervo“, Schönbergs Konzert für Streichquartett, sowie mehrere andere klassische und moderne Werke.
Von 2007-2010 war er musikalischer und künstlerischer Direktor des Nationaltheaters von Brasilien, in Brasilia. Er führte dieses Orchester zu internationaler Beachtung und kreierte eines der größten didaktischen Programme in Südamerika, an dem über 45.000 Schüler aus privaten und öffentlichen Schulen teilnahmen. Darüber hinaus leitete er das Orchester auch auf Tourneen in Brasilien und Südkorea.
Ira Levin hat zahlreiche Orchester weltweit dirigiert. Dazu zählen die Sächsische Staatskapelle Dresden, das Leipziger Gewandhaus-Orchester, das Frankfurter Museumsorchester, die Düsseldorfer Symphoniker, die Duisburger Philharmoniker, das Brucknerochester Linz, die Badische Staatskapelle, die Bremer Philharmoniker, das Orchestre Symphonique de Quebec, das Portugiesische Sinfonieorchester in Lissabon, das Staatliche Sinfonieorchester von Mexiko, das Nationale Sinfonieorchester von Taiwan, die Orchester der Oper von Dublin, Montpellier, der Norske Opera in Oslo der Oper von Kapstadt, die Buenos Aires Philharmoniker, alle wichtige Orchester Brasiliens sowie viele andere.
Levin gab 2013 sein Debüt im Großen Saal der Berliner Philharmonie, wo er seine Orchestration von Busonis „Fantasia Contrappuntistica“ und Schumanns 4. Sinfonie mit den Berliner Sinfonikern dirigierte. In diesem Konzert spielte er auch eine Mozart Klavierkonzert.
Zusätzlich zu seiner umfangreichen Tätigkeit als Dirigent hat Ira Levin mehrere Klaviertranskriptionen und Orchestrationen geschrieben. Seine über 30 Transkriptionen für Klavier wurden von der finnischen Edition Tilli veröffentlicht. Seine Orchestrationen von Busonis „Fantasia Contrappuntistica“, Liszts „Fantasie und Fuge nach BACH“, César Francks Klavier-Quintett unter dem Titel „Sinfonie in f-moll“ fünf Werke von Rachmaninoff als “Five Pieces for Orchestra” und Max Regers monumentale “Variationen und Fugue über ein thema J.S Bach opus 81” sind ebenfalls bei Edition Tilli erschienen. Sie wurden von wichtigen Orchestern in Deutschland, Finnland und Südamerika aufgeführt und werden nun auch für CD und DVD aufgezeichnet.
Mit dem London Symphony Orchestra spielte der Dirigent Werke des US-amerikanischen Komponisten Michael Colina für eine CD ein, die 2011 bei Fleur du Son/Naxos heraus kam und beste Kritiken erhielt. Eine zweite CD mit Levin und dem LSO, ebenfalls mit Werken von Colina, erschien im September 2012. Ein dritter Tonrtäger, Colinas “Requinauts”, mit dem Royal Schottischen Nationalorchester und Chor, erschien in 2014 und erhielt ebenfalls hervorragende Kritiken.
Zu seinen weiteren CD Aufnahmen gehört die erste moderne Einspielung der Ur-Fassung von Bruckners 6. Sinfonie von 1899 mit dem Sinfonieorchester der Norrlands Opera, die 2009 ebenfalls bei Lindoro erschien. Die Welterstaufnahme der Ur-Ausgabe von Bruckners 2. Sinfonie von 1892 wird 2016 auf den Markt kommen.
Seine CD „Ira Levin Klavier-Transkriptionen“, erschien 2007 bei dem spanischen Label Lindoro und wurde von brasilianischen Zeitschriften als beste Klassik-CD des Jahres gewählt.
Der in Chicago geborene Musiker begann im Alter von 9 Jahren mit dem Klavierunterricht und studierte bereits mit 12 Jahren an der Northwestern University School of Music. Mit 17 Jahren wurde er Schüler von Jorge Bolet an der Indiana Universität und folgte ihm ein Jahr später zum Curtis Institute of Music in Philadelphia, wo er auch Bolets Lehrassistent wurde. Am Curtis Institute studierte er Dirigieren bei Max Rudolf und spielte in eine Aufführung von Leonard Bernsteins „Age of Anxiety“ unter der musikalischen Leitung des Komponisten.
Als Pianist gewann Levin den 1. Preis beim Amerikanischen Chopin-Wettbewerb 1980. Er spielte in den USA, Südamerika und Europa und tritt weiterhin in Klavierabenden und Konzerten auf, die er häufig auch als Dirigent vom Flügel aus leitet.
Ira Levin wohnt seit 2011 in Berlin
Booklet for Reger: Orchestral Works