Biography Kent Nagano & Göteborg Symfoniker


Kent Nagano
gilt als einer der herausragenden Dirigenten für das Opern- wie auch für das Orchesterrepertoire. Seit September 2006 ist er Music Director des Orchestre symphonique de Montréal und seit Herbst 2013 Principal Guest Conductor und Artistic Advisor bei den Göteborger Symphonikern. Mit der Spielzeit 2015/16 beginnt Kent Nagano seine Amtszeit als Generalmusikdirektor und Chefdirigent der Hamburger Staatsoper.

Während seiner Zeit als Generalmusikdirektor an der Bayerischen Staatsoper in München hat Kent Nagano deutliche Akzente gesetzt. Unter seiner musikalischen Leitung wurden die Opern „Babylon“ von Jörg Widmann, “Das Gehege” von Wolfgang Rihm und “Alice in Wonderland“ von Unsuk Chin erfolgreich uraufgeführt. Darüber hinaus leitete er Neuproduktionen von Mussorgskys „Chowanschtschina“, Mozarts „Idomeneo“, Tschaikowskis „Eugen Onegin“, Strauss‘ „Ariadne auf Naxos“ und „Die Schweigsame Frau“, Poulencs „Dialogues des Carmelites“, Messiaens „Saint François d’Assise“, Bergs „Wozzeck“ und Wagners „Der Ring des Nibelungen“. Tourneen mit dem Bayerischen Staatsorchester führten Nagano und das Orchester durch Europa und nach Japan. Neben Einspielungen der Symphonien Nr. 4 und 7 von Bruckner bei Sony hat Kent Nagano mit dem Bayerischen Staatsorchester verschiedene Opernaufführungen auf DVD veröffentlicht: Unsuk Chins Oper „Alice in Wonderland“ (2008) und Mussorgskys „Chowanschtschina“ (2009) bei unitel classica/medici arts, „Dialogue des Carmélites“ bei Bel Air Classiques (2011) sowie „Lohengrin“ (2010) bei Decca. Anlässlich der Wiederaufnahme von Widmanns Oper „Babylon“ kehrt Kent Nagano im Januar 2014 an die Bayerische Staatsoper zurück.

Ein Höhepunkt der Zusammenarbeit mit dem Orchestre symphonique de Montréal war die Einweihung des neuen Konzertsaals Maison symphonique im September 2011. Für den Bau verantwortlich zeichnet das preisgekrönte Architektenteam Diamond & Schmitt und Ædifica in Zusammenarbeit mit Akustikern von Artec Consultants Inc. Zusammen mit dem Orchester hat Kent Nagano die kompletten Zyklen der Symphonien von Beethoven und Mahler, Schönbergs „Gurrelieder“, konzertante Versionen von Wagners „Tannhäuser“, „Tristan und Isolde“ und „Das Rheingold“ sowie Messiaens „Saint François d’Assise“ aufgeführt. Außerdem standen Konzertreihen mit Werken von Dutilleux (2010/11) und Boulez (2011/12) auf dem Programm. Tourneen führten Nagano und das Orchester durch Kanada, nach Japan, Südkorea, Europa und Südamerika. Im März 2014 treten sie eine weitere ausgedehnte Europa-Tournee mit Konzerten in Zürich, Bern, Genf, Wien, Madrid, Oviedo, Köln, Essen und München an. Zu ihren Einspielungen bei Sony Classical/Analekta gehören eine Aufnahme mit Beethovens Symphonie Nr. 5 unter dem Titel „Ideals of the French Revolution“, die mit dem Juno Award ausgezeichnet wurde (2008), Mahlers „Lied von der Erde“ (2009) sowie Beethovens Klavierkonzerte Nr. 4 und 5 (2010). Im Rahmen einer Gesamtaufnahme aller Beethoven-Symphonien sind darüber hinaus bereits die Symphonien Nr. 3, 6, 8 und 9 erschienen.

Als gebürtiger Kalifornier hält Kent Nagano engen Kontakt zu seiner Heimat. Von 1978 bis 2009 war er Music Director beim Berkeley Symphony Orchestra und ist dort weiterhin als Conductor Laureate tätig. Seinen ersten großen Erfolg feierte er 1984 beim Boston Symphony Orchestra, als Messiaen ihn für die Uraufführung seiner Oper „Saint François d’Assise“ zum Assistenten des Dirigenten Seiji Ozawas ernannte. Sein Erfolg in den USA führte zu Berufungen in Europa: von 1988 bis 1998 war er Music Director der Opéra National de Lyon und von 1991 bis 2000 Music Director des Hallé Orchestra. Seine Uraufführung von Kaija Saariahos Oper „L’amour de Loin“ bei den Salzburger Festspielen 2000 war ein weiterer großer Erfolg.

Eine wichtige Station in Naganos Laufbahn war seine Zeit als künstlerischer Leiter und Chefdirigent beim Deutschen Symphonie-Orchester Berlin von 2000 bis 2006. Sie führten u.a. Schönbergs „Moses und Aron“ auf (in Zusammenarbeit mit der Los Angeles Opera) und gastierten bei den Salzburger Festspielen mit Zemlinskys „Der König Kandaules“ und Schrekers „Die Gezeichneten“ sowie beim Festspielhaus Baden-Baden mit „Parsifal“ (2004) und „Lohengrin“ (2006), inszeniert von Nikolaus Lehnhoff. „Parsifal“, „Die Gezeichneten“ und „Lohengrin“ sind auf DVD erschienen. Zu Naganos Aufnahmen mit dem Orchester gehören Bernsteins „Mass“, Bruckners 3. und 6. Symphonie, Beethovens „Christus am Ölberge“, Wolfs „Mörike-Lieder“, Mahlers 8. Symphonie, Schönbergs „Jakobsleiter“ und „Friede auf Erden“ sowie Johannes Brahms Symphonie Nr. 4 und Arnold Schönbergs „Variationen für Orchester op. 31“, erschienen bei Harmonia Mundi. Als Ausdruck der Verbundenheit ernannte das Orchester seinen scheidenden Chefdirigenten 2006 zum Ehrendirigenten, eine Auszeichnung die in der sechzigjährigen Geschichte des Orchesters erst zum zweiten Mal vergeben wurde.

2003 wurde Nagano zum ersten Music Director der Los Angeles Opera ernannt, nachdem er bereits zwei Jahre lang Principal Conductor der Oper gewesen war. Zu Produktionen an anderen Opernhäusern gehörten u.a. Schostakowitschs „Die Nase“ an der Staatsoper Unter den Linden Berlin, Rimsky-Korsakoffs „Der Goldene Hahn“ im Châtelet in Paris, Hindemiths „Cardillac“ an der Opéra National de Paris, Poulencs „Dialogues des Carmélites“ an der Opéra National de Paris sowie „Hoffmanns Erzählungen“ bei den Salzburger Festspielen, Zemlinskys „Der König Kandaules“, Schrekers „Die Gezeichneten“ und die Uraufführung von Saariahos „L’amour de loin“. Zu den weiteren Uraufführungen, die er dirigiert hat, zählen Bernsteins „A White House Cantata“ sowie die Opern „Three Sisters“ von Peter Eötvös und „The Death of Klinghoffer“ und „El Niño“ von John Adams.

Als vielgefragter Gastdirigent bei vielen der führenden Orchester der Welt leitete Kent Nagano die Wiener, Berliner und New Yorker Philharmoniker, das Chicago Symphony Orchestra, die Dresdner Staatskapelle und das Leipziger Gewandhausorchester. Er blickt auf eine langjährige Zusammenbarbeit mit Sony Classical zurück, hat aber auch CDs bei Erato, Teldec, Pentatone und Deutsche Grammophon sowie bei Harmonia Mundi eingespielt. Für seine Aufnahmen von Busonis „Doktor Faust“ mit der Opéra National de Lyon, Prokofjews „Peter und der Wolf“ mit dem Russian National Orchestra sowie Saariahos „L’amour de loin“ mit dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin wurde er mit Grammys ausgezeichnet.



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