Cover Arvo Pärt: Choral & Orchestral Works

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Album-Release:
2021

HRA-Release:
10.09.2021

Album including Album cover Booklet (PDF)

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FLAC 48 $ 13.20
  • Arvo Pärt (b. 1935):
  • 1 Fratres 10:21
  • 2 Silouan's Song 05:03
  • 3 La sindone 06:54
  • 4 Summa 05:06
  • 5 Für Lennart in memoriam 06:56
  • 6 Stabat mater: Amen. Stabat mater dolorosa 07:29
  • 7 Stabat mater: Quis est homo 04:59
  • 8 Stabat mater: Sancta mater 04:25
  • 9 Stabat mater: Fac me plagis 08:11
  • Total Runtime 59:24

Info for Arvo Pärt: Choral & Orchestral Works

Wie kaum einem anderen zeitgenössischen Komponisten ist es dem Esten Arvo Pärt (*1935) gelungen, die geistliche Musik auch außerhalb des Gottesdienstes wieder ins Bewusstsein einer größeren Zuhörerschaft zu bringen. Wegen ihres meditativen Charakters, der Rückbesinnung auf einfachste musikalische Grundformen, eröffnet seine Musik den Blick auf wesentliche spirituelle Momente. Dazu hat Pärt schon vor seiner Emigration aus der Sowjetunion die von ihm selbst als »Tintinnabuli-Stil« (lat. Glöckchen) bezeichnete Art zu Komponieren erfunden. Eines der ersten wesentlichen Beispiele dieses Stils lieferte er 1977 mit der ersten Fassung von FRATRES (Brüder) – noch ohne eine fest vorgeschriebene Besetzung. In seiner asketischen Strenge und beinahe liturgischen Feierlichkeit erinnert das Werk an ein gemeinschaftliches Gebet oder eine spirituelle Handlung. – Ganz diesem Klangverständnis sind jene Chor- und Instrumentalwerke verpflichtet, die BR-KLASSIK auf der neuen CD präsentiert: vier Werke für Streichorchester, LA SINDONE für Violine und Orchester sowie das STABAT MATER für Chor und Streichorchester, die sämtliche Schaffensepochen des Komponisten zwischen 1977 / 1983 und 2008 abdecken.

Vor allem das in seinen Klangwirkungen wie seiner 25-minütigen Aufführungsdauer eindrucksvolle STABAT MATER für Chor und Streichorchester markiert den Höhepunkt des Albums. Die Musik entstand bereits 1985 im Auftrag der Alban-Berg-Stiftung für eine kleinere Besetzung; 2008 schuf Pärt, diesmal als Auftragswerk für das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich und Kristjan Järvi, den jüngsten Dirigenten der mit dem Komponisten seit Jahrzehnten eng befreundeten estnischen Musikerfamilie, eine zweite Fassung für gemischten Chor und Streichorchester.

Als Zeugnis der musikalischen Selbstfindung des Komponisten darf FRATRES gelten, 1977 entstanden und über die Jahre in wechselnder Gestalt für verschiedenste Besetzungen erschienen. Die Fassung für Streichorchester und Schlagzeug entstand 1983. – Ebenfalls auf 1977 geht SUMMA zurück, eine Vertonung des Credos aus der lateinischen Messe für Chor, von der sich die 1991 entstandene Fassung für Streichorchester ableitet. – SILOUAN’S SONG entstand im gleichen Jahr 1991 nach einem Gebet des russisch-orthodoxen Mönchs Siluan, des Heiligen vom Berg Athos; es wird freilich nicht gesungen. – Für seinen langjährigen Weggefährten Lennart Meri schuf Pärt mit FÜR LENNART IN MEMORIAM ein ähnlich wortloses Gebet für Streichorchester; es erklang erstmals am 26. März 2006 in Tallinn: im Trauergottesdienst für Lennart Meri, den Präsidenten der Republik Estland. – Das dreiteilige Orchesterwerk LA SINDONE wurde vom Turiner Grabtuch, dem »Sacra Sindone« inspiriert, welches das Abbild eines Gekreuzigten zeigt und jenseits aller Echtheitsfragen mit dem Antlitz Christi identifiziert wird. Pärts Trauermusik entstand 2005.

Chor des Bayerischen Rundfunks
Münchner Rundfunkorchester
Ivan Repušić, Dirigent




Ivan Repušić
Der kroatische Dirigent Ivan Repušić (geboren 1978) wurde an der Musikakademie in Zagreb bei Vjekoslav Šutej ausgebildet und verfolgte weitere Studien bei Jorma Panula und Gianluigi Gelmetti. Dazu kamen Assistenzen am Badischen Staatstheater Karlsruhe bei Kazushi Ōno und an der Deutschen Oper Berlin bei Donald Runnicles. Seine eigentliche Karriere startete Ivan Repušić 2002 am Kroatischen Nationaltheater in Split, dessen Chefdirigent und Operndirektor er von 2006 bis 2008 war. Dort erarbeitete er sich insbesondere ein großes italienisches Repertoire, das ihn nach wie vor auszeichnet. Grundlegende Erfahrungen sammelte er auch als Musikalischer Leiter (Music Programme Director) bei den Sommerfestivals in Split und Dubrovnik. Eine lange Freundschaft verbindet ihn mit dem Zadar Chamber Orchestra, dessen Chef er seit 2005 ist. Überdies unterrichtete Ivan Repušić bis 2017 als Lehrbeauftragter an der Akademie der Schönen Künste der Universität in Split.

Von 2010 bis 2013 war Ivan Repušić Erster Kapellmeister und von 2016 bis zum Sommer 2019 Generalmusikdirektor an der Staatsoper Hannover. Zuletzt leitete er dort u.a. Manon Lescaut, den Fliegenden Holländer, Salome, Aida und La damnation de Faust. 2011 gab Ivan Repušić mit Puccinis La bohème sein Debüt an der Deutschen Oper Berlin, wo er seither als Erster ständiger Gastdirigent bereits viele zentrale Werke des Repertoires präsentierte, so Die Zauberflöte, Lucia di Lammermoor, Macbeth, La traviata, Un ballo in maschera, Tosca, Turandot, Cavalleria rusticana/Pagliacci, Evgenij Onegin, Carmen und Tannhäuser. Des Weiteren war Ivan Repušić beispielsweise an der Hamburgischen Staatsoper, der Semperoper Dresden, der Komischen Oper Berlin und dem New National Theatre Tokyo sowie beim Orchestra sinfonica di Milano Giuseppe Verdi, beim Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, bei den Brüsseler Philharmonikern, den Prager Symphonikern sowie der Slowenischen Philharmonie und den Zagreber Philharmonikern zu erleben.

Zum Beginn der Spielzeit 2017/2018 übernahm Ivan Repušić das Amt als Chefdirigent des Münchner Rundfunkorchesters. In seinem Antrittskonzert setzte er mit Verdis Luisa Miller den Auftakt zu einem Zyklus von frühen und selten gespielten Verdi-Opern, der mit I due Foscari und Attila fortgeführt wurde. Die Livemitschnitte davon erscheinen jeweils bei BR-KLASSIK; beim selben Label kam z.B. auch die Aufnahme des Kroatischen glagolitischen Requiems von Igor Kuljerić heraus, die mit dem International Classical Music Award 2021 und dem französischen Schallplattenpreis Diapason d’or (Januar 2021) ausgezeichnet wurde. Neue Repertoire-Horizonte eröffnete Ivan Repušić überdies mit Jakov Gotovacs komischer Oper Ero der Schelm, deren Einspielung ebenfalls vorliegt. Weitere Highlights waren Gastspiele in Budapest, Ljubljana und Zagreb sowie eine Tournee mit Diana Damrau. Zudem wird auf Initiative von Ivan Repušić pro Saison jeweils ein Artist in Residence eingeladen.

Im Juli 2020 erhielt Ivan Repušić für ein Gastspiel mit dem BR-Chor und dem Münchner Rundfunkorchester in Zagreb den Vladimir-Nazor-Preis 2019, einen der wichtigsten Kulturpreise Kroatiens.

Zwischenzeitlich hat Ivan Repušić seinen ursprünglich bis zur Saison 2019/2020 reichenden Vertrag mit dem BR um drei Jahre, also bis Sommer 2023, verlängert.



Booklet for Arvo Pärt: Choral & Orchestral Works

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