Album info

Album-Release:
2019

HRA-Release:
18.10.2019

Label: Neuklang

Genre: Jazz

Subgenre: Modern Jazz

Artist: Sarah Chaksad Orchestra

Album including Album cover

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Formats & Prices

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FLAC 96 $ 13.50
  • 1 Dreamcatcher 09:50
  • 2 Tabriz 08:18
  • 3 Home 08:09
  • 4 Mehamn 07:38
  • 5 It's Too Late 10:35
  • 6 The Flower 09:50
  • 7 Song of a Lark 08:25
  • 8 Thankful 04:46
  • Total Runtime 01:07:31

Info for Tabriz

"Der Klang der Saxophone, ein süßes, trockenes, oft fades Gelb, wenn nur vier von ihnen verwendet wurden, verwandelte sich, als sich später der Bariton hinzufügte, in ein holziges Umbra. Der Klang dreier harmonischer Posaunen hatte majestätische Größe. Vier Trompeten konnten wie Flammen klingen, aber in Balladen durch harmonische Dämpfer zur zitronig entfernten Einsamkeit werden. Zusammen machten diese Elemente den Sound einer Big Band aus."

So beschrieb Gene Lees, Sänger, Kritiker, Autor und Downbeat-Herausgeber, in seinem Essay "Pavilion in the Rain" die großformatige Band: sein Abgesang auf die goldene Ära, in der Jazz, tanzbarer Swing und Tausende von Big Bands als erste Popmusik der Geschichte zwei Jahrzehnte bis etwa 1948 eine Epoche prägten. Trotz anderslautender Prognosen haben sowohl der Jazz als auch die Big Band überlebt – nicht als Tanz- und Popmusik, sondern als hochentwickelte Kunstform. Die Musik des Jazzorchesters nährt sich längst nicht mehr in erster Linie von Film-, Musical- und Opernmelodien, sondern wartet mit komplexen neuen Kompositionen auf. Das Sarah Chaksad Orchestra hat bereits mit seinem Erstling "WINDMOND" (Neuklang 2016) und Kompositionen der Bandleaderin für Aufsehen gesorgt. So klinge die Big Band der Gegenwart fand etwa JAZZ'N'MORE, und der wortgewaltige Jazzkenner Peter Rüedi schrieb in seiner Kolumne von Erstaunlichem, das sich mit der Orchestermusik der in Basel lebenden Wohlerin ereigne.

Mit "TABRIZ" legt Sarah Chaksad mit ihrem Orchestra nun ein Opus mit neuen Kompositionen vor, die eine Weiterentwicklung zeigen und das Niveau des Debütalbums nochmals steigern. Dies äußert sich nicht bloß im zauberhaften Titelstück, dem Wolfgang Muthspiel als brillanter Gastsolist mit seinem sensiblen Gitarrenpart die Krone aufsetzt: Mit dem Namen der historisch bedeutenden Stadt im Nordwesten Irans erweist die Komponistin der Herkunft ihres Vaters die Referenz und deutet zugleich an, dass sie sich vermehrt auch mit unterschiedlichen Kulturen auseinandersetzt und damit ihren eigenen Jazzdialekt erweitert.

Besonders deutlich ist dies in "Mehamn" mit der norwegischen Trompeterin Hildegunn Øiseth und ihrem markanten Ziegenhorn zu hören. Sie ist ebenso wie Pepe Auer, Paco Andrea, Thomas Lüscher, Sebastian Gieck und Eva Klesse neu zur Band gestoßen, zu der weiterhin Andreas Böhlen, Cédric Gschwind, Fabian Willmann Julie Fahrer, Charles Wagner, Jonas Winterhalter, Octave Moritz, Lukas Wyss, Lukas Briggen und Lucas Wirz gehören. Die Erweiterung der Kompositionssprache Sarah Chaksads durch neue kulturelle Einflüsse geschieht eher subtil und ist nicht unbedingt sogleich hörbar – und trotzdem ganz in dem Sinn, der den Jazz schon immer als Liebhaber verschiedenster Bräute ausgezeichnet hat – man denke bloß an lateinamerikanische, afrokubanische oder Musik unterschiedlichster europäischer Provenienz.

Das aktuelle Sarah Chaksad Orchestra besticht durch eine Farbigkeit, die reicher ist als bei der Big Band in ihrer fernen Blütezeit, wie sie Gene Lees besungen hat. Die vielschichtigen Songs der Komponistin, Bandleaderin und Saxophonistin, ihre clever vertrackten Rhythmen zwischen treibenden Beats und feinen Balladen, schmetternde Tutti, da und dort eine Schräge, die der Gemütlichkeit im richtigen Augenblick in die Quere kommt, chromatisch raffiniert überlagerte Bläsersätze und aus dem Ganzen heraus klare Einzelstimmen und fantastische Soli: Alles zusammen lässt Sarah Chaksads Musik zum berührenden Erlebnis werden.

Sarah Chaksad, Altsaxofon, Sopransaxofon, Flöte, Leitung
Guillermo Klein, Dirigent
Wolfgang Muthspiel, Gitarre (Track 2)




Sarah Chaksad
Aufgewachsen in einem musikalischen Elternhaus, faszinierte Sarah Chaksad die Musik schon als kleines Kind. Im Grundschulalter begann sie Klavier zu lernen und erhielt den ersten Instrumentalunterricht bei ihrer Mutter. Als sie 11 Jahre alt war, entdeckte sie das Saxophon. Während der Schulzeit spielte sie in diversen Ensembles, u.a. beim Jazzensemble der Kantonschule Wohlen unter der Leitung des Saxophonisten und Komponisten Matthias Baumann, welcher auch einer ihrer bedeutendsten Saxophonlehrer während ihrer Schulzeit war. Ebenfalls während dem Gymnasium entdeckte sie im Rahmen des Schwerpunktfaches Musik ihre grosse Leidenschaft für das Komponieren. Für die Matura-Arbeit präsentierte sie selbstkomponierte Chor-Kompositionen, die mit dem Chor der Kantonsschule Wohlen uraufgeführt wurden. ​

Nach der Kantonsschule absolvierte sie den Vorkurs an der Jazzschule Bern und wurde von Christian Baader und Samuel Zingg unterrichtet. Von 2005 bis 2008 studierte sie an der Pädagogischen Hochschule Bern und absolvierte die Ausbildung zur Primarlehrerin für Kindergarten bis zur 6. Klasse. Parallel dazu nahm sie weiter Unterricht an der Jazzschule Bern und wirkte in der Big Band der Hochschule mit. Im Rahmen der Bachelorarbeit komponierte sie Kinderlieder und produzierte ein Liederheft mit Begleit-CD. Ihre Arbeit wurde 2008 als beste Bachelorarbeit des Jahrganges ausgezeichnet. Im Sommer 2009 arbeitete sie für ein grosses Theaterprojekt (Verein Freilicht Bern) im Botanischen Garten Bern, bei dem sie die Theatermusik komponierte. ​

Von 2008 bis 2013 studierte sie an der Musikhochschule FHNW / Musik-Akademie Basel Saxophon bei Daniel Blanc, ab 2010 bei Domenic Landolf, und schloss 2011 erfolgreich den Bachelorstudiengang und im Sommer 2013 den Masterstudiengang Musik-Pädagogik ab. Noch im selben Jahr wurde sie von der Stiftung Pro Argovia als Pro Argovia Artist ausgewählt und ins Förderprogramm für die Saison 2013/14 aufgenommen. Durch das Studium an der Musikhochschule in Basel hatte sie die Möglichkeit, in diversen Ensembles und Projekten zu spielen, an Sessions und Workshops teilzunehmen und besuchte verschiedenste Masterclasses u.a. mit Andy Scherrer, Wolfgang Mutspiel, Guillermo Klein, Jorge Rossy, Larry Grenadier, Malcolm Braff, Mark Turner, David Liebman, Seamus Blake und Anat Cohen. ​

2012 und 2013 wirkte sie bei verschiedenen unvergesslichen musikalischen Projekten mit u.a. beim Konzert mit dem brasilianischen Saxophonisten Cleber Alves, im Big Band Projekt unter der Leitung des Komponisten Guillermo Klein aus Argentinien und bei Konzerten mit dem südafrikanischen Bassisten und Komponisten Carlo Mombelli. Diese Projekte, das Spielen in der Big Band der Hochschule unter der Leitung von Matthieu Michel und der Unterricht bei Guillermo Klein, weckten in ihr schließlich den Wunsch, auch für ein eigenes Jazzorchestra Stücke zu schreiben und auf die Bühne zu bringen und so gründete sie im November 2012 das Sarah Chaksad Orchestra. Im Sommer 2013 spielte sie mit ihrem Orchestra ihr Master-Diplom Konzert im Bird’s Eye Jazzclub Basel. In der Folge spielte die Band, neben vielen Einzelkonzerten, zwei erfolgreiche Tourneen (2015 / 2016) in der Schweiz, Österreich und Deutschland. ​

2016 entstand in den renommierten Bauerstudios in Ludwigsburg das erste Album des Sarah Chaksad Orchestras, Windmond. Das Album wurde bei Neuklang Records veröffentlicht und von vielen Fachzeitschriften und renommierten Kritikern besprochen. Die Band erntete viel positive Kritik für die erste CD und erhielt europaweit grosse Wahrnehmung für ihre künstlerische Arbeit. Der Erfolg des Albums und der CD Release-Tour öffnete schliesslich im Frühling 2017 die Türen zu grösseren Bühnen und so gastierte das Sarah Chaksad Orchestra am Schaffhauser Jazzfestival und am Offbeat Jazzfestival Basel. ​

Im Herbst 2018 war Sarah Chaksad mit einer neuen Komposition für Big Band zum Composer Project des 'generations' 2018 International Jazzfestival Frauenfeld eingeladen: Dort hatte sie die Chance, ein Werk mit der weltberühmten New Yorker Komponistin und Bandleaderin Maria Schneider abzuschliessen. Die Uraufführung fand auch am Festival statt. Ebenfalls 2018 erhielt sie den Förderpreis vom Aargauer Kuratorium, der ihr ermöglichte sich noch mehr auf die Musik zu konzentrieren.

Weiter erhielt sie 2018 einen Kompositionsauftrag vom Timani Chamber Festival in Oslo und schrieb für das Timani Chamber Orchestra ein einstündiges Programm. Das Werk wurde letzten November 2018 in Oslo im Rahmen des Festivals uraufgeführt und im Frühling 2019 in der berühmten Rainbow Studios in Oslo aufgenommen. Die CD wird im Frühling 2020 veröffentlicht.

Im Januar 2019 hat sie mit dem Sarah Chaksad Orchestra ein neues Album aufgenommen. Entstanden sind acht neue Werke für Bigband. Am 18. Oktober 2019 wird die neue CD „Tabriz“ wiederum beim deutschen Jazzlabel Neuklang Records veröffentlicht. Darauf zu hören ist auch der weltberühmte Gitarrist Wolfgang Muthspiel als Gastmusiker.

Im Juli 2019 nahm Sarah Chaksad mit ihrem neusten Projekt SONGLINES im Soundfarm Studio Luzern ein weiteres Album auf. Entstanden sind 10 Kompositionen, gespielt von den sieben Bandmitglieder Hildegunn Øiseth (tp, goat horn), Christoph Pepe Auer (bcl), Lisette Spinnler (voc), Malcolm Braff (p), Marc Mezgolits (bg), Gregor Hilbe (dr) und Sarah Chaksad (as, ss, fl). Die CD der neuen Formation SONGLINES wird voraussichtlich Anfang 2020 veröffentlicht.

Sarah Chaksad arbeitet nach wie vor als freischaffende Künstlerin, Saxophonistin, Bandleaderin, Komponistin und Arrangeurin und leitet seit Sommer 2015 den Jazzcampus Club in Basel. Weiter leitet sie seit 2016 zusammen mit Wolfgang Muthspiel das Focusyear, ein weltweit einzigartiges Programm auf dem Jazzcampus Basel. Sie ist nach wie vor musikalische Leiterin des International Female Musicians Collective und war von 2017 bis 2019 Kuratorin der Schaffhauser Jazzgespräche.



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