Album info

Album-Release:
2007

HRA-Release:
07.12.2016

Album including Album cover

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Formats & Prices

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FLAC 44.1 $ 13.20
  • 1 Hammond Eggs 04:11
  • 2 Latin Movin' 06:23
  • 3 Gypsy Steps 04:43
  • 4 Song for My Little Daughter 05:01
  • 5 Remembering Jimmy 05:49
  • 6 If You Could See Me Now 05:24
  • 7 Space Blues 07:47
  • 8 Bright Sky 06:09
  • 9 Alone Together 05:50
  • 10 Batida Diferente 04:25
  • Total Runtime 55:42

Info for Hammond Eggs

Um die Hammond B3 ranken sich genauso viele Anekdoten wie Klischees. Für einen espritvollen Organisten wie Jermaine Landsberger ist das jedoch keine Hürde, zumal er mit Paulo Morello einen ebenso gewitzten Gitarrero an der Seite hat. Das Duo hat die Herausforderung, die ominöse Orgel aus der Rare Groove-Ecke und den Nostalgie-Kellern herauszuziehen, angenommen – und mit „Hammond Eggs“ das Ei des Kolumbus entdeckt: Ein Werk, das einen cleveren Bogen von Blues und Boogaloo zu Modern Jazz, von Shuffle zu Funk schlägt, und trotz allem unkonventionellen Gestus den typischen Charakter der B3 in jedem Moment ausspielt.

Schon seit 10 Jahren sind Landsberger und Morello in Sachen gemeinsamer Jazzkonzerte unterwegs, seit sie entdeckten, dass ihre musikalische Philosophie trefflich zusammen passte. Schon damals reifte das Vorhaben, ein Album aufzunehmen – eine Dekade später wird dieser Wunsch jetzt Wirklichkeit. Und damit die „Hammond Eggs“ eine runde Sache werden, haben der Tasten- und Saiten-Meister zwei weitere Könner ins Boot geholt. Alle vier seien hier vorgestellt.

Jermaine Landsberger stammt aus einer Sinti-Familie und hat als Jazzpianist bereits mehrere erfolgreiche CDs unter eigenem Namen aufgenommen. Ursprünglich ließ er sich vom Sound eines Django Reinhardt inspirieren, spielte in seiner Nachfolge mit Größen wie Bireli Lagrene, Martin Taylor und Tony Lakatos. Seinen Schwerpunkt legte er dann aber aufs Modern Jazz-Fach, definiert die B3 mit seinem eigenen Ton völlig neu. Sein virtuoser Pianostil übertragen auf die erdig-blusige Orgel ergibt eine hochexplosive Mischung. Ein alter Vertrauter auf IN+OUT Records ist Paulo Morello. Der Gitarrist hat mit dem Bossa-Legends-Projekt brasilianische Stars nach Europa gebracht. Seine erfindungsreiche Arrangierkunst sowie sein versiertes Improvisationsvermögen haben auch Paul Kuhn überzeugt, der ihn für sein Projekt „My Shining Hour“ mit der langen Bühnenpartnerin Greetje Kauffeld engagierte. In Sachen Hammond-Trio bestand er als Sideman des legendären Jimmy Smith, mit dem er auf dessen letzter Europa-Tournee (2004) spielte, seine Feuertaufe.

Zur Elite der europäischen Jazzschlagzeuger zählt Dejan Terzic – ganz gleich ob im Kontext von Big Band-Jazz, Funk oder Modern Jazz. Bei Konzerten und zahllosen CD-Einspielungen spielte er in den vergangenen Jahren u. a. mit Roy Hargrove, Antonio Farao, Enrico Rava und Jerry Bergonzi. Mit Landsberger und Morello steht er für das B3-Projekt schon seit drei Jahren auf der Bühne. Schließlich der Neuling, der das groovende Trio zum Quartett erweitert: Saxophonist Peter Weniger, der Jazzkennern kaum noch vorgestellt werden muss. Der Hamburger sammelte seit den späten Achtzigern Auszeichnungen, darunter den Jazzpreis des SWR. Auf seinen bislang neun CDs tummeln sich Kollegen wie Hubert Nuss, John Abercrombie, Rufus Reid, Adam Nussbaum und David Liebman. Weniger war und ist auch vielgefragter Sessionmann bei Jasper van’t Hof, Billy Cobham, Eddie Palmieri und Django Bates sowie in allen Bigbands der ARD. Seit sieben Jahren ist der Saxophonist Professor an der Berliner Kunsthochschule.

„Hammond Eggs“ packt mit seiner beherzten Synthese aus erdigem Blues, frecher Funkyness und ausgebufftem Modern-Vokabular vom ersten bis zum letzten Take: Da ist das groovende Titelstück im New Orleans-Shuffle, geprägt durch herzhaftes Drumming von Terzic und eindrucksvolle kernige B3 und Gitarren-Soli. Mit „Gypsy Steps“ greift Landsberger Coltranes Standard „Giant Steps“ auf und wandelt es zu einer rasanten Nummer voll komplexen Unisono-Spiels des Quartetts. Seinen persönlichen Background bringt Morello mit „Remembering Jimmy“ ein: Die Komposition ist eine Verneigung vor seinem Mentor Jimmy Smith, der seine wahre Freude an Landsbergers dahinfegender Einlage gehabt hätte. Dass die Orgel auch auf tropischem Parkett brilliert, beweist Landsberger im Samba „Batida Diferente“. Der Titel von Durval Ferreira und Mauricio Einhorn bekommt hier einen unerwarteten Anstrich, nachdem Morellos souveräne Brasiltönungen ihre Energie schließlich auf die Hammond übertragen, angeheizt durch Terzics effektvolle ausgereizte Perkussionspalette. Aber auch die ruhigeren Momente bergen Überraschungen und virtuoses Können: Zweimal wird der 1992 verstorbene ungarische Gitarrist Kosta Lukacs und zudem enger Freund von Jermaines Vater geehrt: „Latin Movin’“ und „Song For My Little Daughter“ sind versonnene, harmonisch elaborierte Kunstwerke – in ersterem glänzt Peter Weniger mit einem feinfühligen Beitrag, in letzterem weben Landsberger und Morello einen intimen Dialog zur wehmütigen Melodie. Late Night-Flair kommt mit der sinnlichen Ballade „If You Could See Me Now“ auf, die mit ihren ideensprudelnden Exkursionen auf Tasten und Saiten die Referenzversion von Sarah Vaughan glatt vergessen macht. Und eine erneute schwärmerische Sternstunde hat Wenigers Sax im seelenvollen und bewegenden „Bright Sky“.

Wenn „Ham and Eggs“ als herzhafte Variante zum continental breakfast einen energiegeladenen Start in den Tag garantieren, dann sorgt “Hammond Eggs“ dafür, dass der Schwung in den Abendstunden erhalten bleibt und in stilvollem Ambiente ausklingt.

"Ein Groove-Juwel mit Retrocharme, das ebenso im Soul der 60's wie im Post Bop der Gegenwart wurzelt, gewürzt mit einer Prise Gypsy, einer Nuance Funk. Kraftvoll und unterhaltsam." (R. Dombrowski, stereoplay)

Jermaine Landsberger, Hammond Organ B3
Paulo Morello, Gitarre
Peter Weniger, Tenorsaxophon
Dejan Terzic, Schlagzeug



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