Foursight - Stockholm Vol. 2 Ron Carter

Album info

Album-Release:
2020

HRA-Release:
23.10.2020

Label: IN+OUT Records

Genre: Jazz

Subgenre: Contemporary Jazz

Artist: Ron Carter

Album including Album cover

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Formats & Prices

Format Price In Cart Buy
FLAC 48 $ 13.20
  • 1 595 07:10
  • 2 Mr. Bow Tie 11:55
  • 3 Flamenco Sketches 06:11
  • 4 Seven Steps to Heaven 06:55
  • 5 You Are My Sunshine 06:32
  • 6 Mr. Bow Tie, Reprise 03:00
  • 7 My Funny Valentine 10:19
  • 8 You and the Night and the Music 10:08
  • Total Runtime 01:02:10

Info for Foursight - Stockholm Vol. 2

Was für eine Stimmung, was für eine Atmosphäre! Kaum zu glauben, dass dies tatsächlich am 17. November 2018 passiert sein soll! Wir lauschen einem Jazzkonzert, das klingt, als sei es im vergangenen Jahrtausend im Mintonʼs Playhouse in New York, vielleicht im Birdland oder im Village Vanguard aufgenommen worden: euphorisch, einzigartig, nicht wiederholbar, weil an Abenden wie diesen schlicht alles zusammenpasst, die Sterne günstig stehen, die Musiker einfach extrem Lust haben und sie das Publikum pausenlos pusht, ans absolute Limit zu gehen. Wann Derartiges in Zukunft wieder möglich sein wird, lässt sich derzeit nicht einmal im Ansatz erahnen.

Ron Carter und seine Mitstreiter Renee Rosnes, Jimmy Green sowie Payton Crossley wussten damals im Stockholmer Jazzclub „Fasching“ noch nicht, was das Wort „Corona“ zwei Jahre später für eine elementare Bedeutung erlangen würde. Dennoch spielten sie, als wäre es ihr letztes Konzert; professionell wie immer, diesmal aber auch spektakulärer, hochvirtuos, voller Esprit und überraschender Wendungen und vor allem mit einer geradezu ansteckenden Lust am Momentum. Das Foursight Quartet, eine durch eine glückliche Fügung des Schicksals heraus entstandene Allianz aus Piano, Tenorsaxofon, Schlagzeug und Bass, agiert stets wie ein in sich geschlossener Organismus. Rosnes, die Pianistin, ist das Ohr. Immer auf Empfang, jede Regung, jede Stimmungsschwankung absorbierend, bewegt sie sich auf den Tasten wie ein steptanzender Schmetterling, der pausenlos farbig-lyrische Zauberperlen verteilt. Green, der Saxofonist, übernimmt die Rolle des Mundes und erinnert dabei an die Hardbop-Blower Hank Mobley, Benny Golson, Stanley Turrentine oder den jungen Wayne Shorter, ohne zu viel Patina aufzutragen. Crossley, der Drummer, agiert wie ein natürlicher Puls: unauffällig, stabil, zuverlässig, unverzichtbar. Und dann Ron Carter: Der Nukleus des knisternden Geschehens, Herz und Gehirn gleichermaßen. Ein Bassist, für den es längst keine Maßstäbe oder Vergleiche mehr gibt, der das Spiel einer ganzen Band ordnen kann, der Lautstärke, Tempo und Dramaturgie zu regeln versteht, allgegenwärtig, flexibel, je nach Bedarf groß oder klein, ein Tieftöner mit den verblüffendsten Soli, aber auch einer der einfühlsamsten und der am meisten zurückhaltenden Begleiter.

Inzwischen zählt Ron Carter 83 Jahre, zum Zeitpunkt der Aufnahme war er 81. Aber sein Alter sah man ihm noch nie an. Auch im „Fasching“ stand er wie immer kerzengerade auf der Bühne und wurde in wenigen Sekunden eins mit seinem Instrument. Die langen, spinnengleichen Finger drücken dabei auf die Saiten, ziehen, tippen, zupfen, schlagen, reißen oder streicheln sie, und die daraus resultierenden Töne verströmen eine eigenartige Mischung aus Dringlichkeit, Wärme und Logik. Jeder Lauf, jede Phrase klingt wie die Maximallösung, ohne dass seine Darbietungen je perfektionistisch angelegt wären. In der Vergangenheit wollte nahezu jeder diesen Bass an seiner Seite wissen. Die Zahl seiner Studiojobs liegt bei über 2221 – was dem Guinness Book of World Records sogar einen Eintrag wert war.

Ron Carter, Kontrabass
Renee Rosnes, Klavier
Jimmy Greene, Tenorsaxophon
Payton Crossley, Schlagzeug



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