Cover Beethoven: Missa Solemnis

Album info

Album-Release:
2010

HRA-Release:
29.05.2019

Label: Farao Classics

Genre: Classical

Subgenre: Vocal

Artist: Orchester der KlangVerwaltung & Enoch zu Guttenberg

Composer: Ludwig van Beethoven (1770-1827)

Album including Album cover Booklet (PDF)

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  • Ludwig van Beethoven (1770 - 1827): Missa Solemnis in D Major, Op. 123:
  • 1 Missa Solemnis in D Major, Op. 123: Kyrie 07:59
  • 2 Missa Solemnis in D Major, Op. 123: Gloria 17:14
  • 3 Missa Solemnis in D Major, Op. 123: Credo 18:22
  • 4 Missa Solemnis in D Major, Op. 123: Sanctus 05:21
  • 5 Missa Solemnis in D Major, Op. 123: Benedictus 09:48
  • 6 Missa Solemnis in D Major, Op. 123: Agnus Dei 06:53
  • 7 Missa Solemnis in D Major, Op. 123: Dona nobis pacem 09:23
  • Total Runtime 01:15:00

Info for Beethoven: Missa Solemnis

Beethovens Missa Solemnis, eines der anspruchsvollsten Werke der Chorliteratur, hat Enoch zu Guttenberg vierzig Jahre lang in Atem gehalten. Der Dirigent ist bekannt dafür, erst dann überzeugend aufführen zu können, wenn er das Werk und seine Hintergründe in jeder Beziehung verinnerlicht hat. Im März 2009 wagte Guttenberg endlich seine persönliche Erstaufführung der Missa Solemnis. Überwältigender Jubel seitens Presse und Konzertbesucher!

Ludwig van Beethoven selbst bezeichnete die Missa Solemnis als sein vollendetstes Werk, und tatsächlich zählt die Komposition bis heute zu den berühmtesten Messen dieser abendländischen Kunstgattung. Anlass zur Entstehung der Missa Solemnis lieferte Erzherzog Rudolph von Österreich, Beethovens begabter Schüler, enger Freund und finanzieller Förderer, als dieser zum Erzbischof von Olmütz ernannt werden sollte. Spontan fasste Beethoven den Beschluss eine feierliche Messe für die Inthronisation zu komponieren.

Beethoven war weder religiös noch ungläubig. Er beschäftigte sich mit altägyptischen Schriften, mit der Philosophie Kants und behauptete, in der Pracht der Natur die Existenz Gottes zu erkennen. Als ein tief im kirchlichen Leben verwurzelter Mensch galt er nicht. Insofern nahm die gedankliche Auseinandersetzung mit seinem Gottesverständnis und den damit verbundenen ‚Studien’ der Theologie, Liturgie und Kirchenmusik, die Beethoven für die Komposition der Missa Solemnis als notwendig erachtete, weit mehr Zeit in Anspruch als angenommen. Beinahe vier Jahre arbeitete er an dem Werk. Sein Plan, die Feierlichkeiten der Bischofsweihe mit seiner Messe zu begleiten, ging leider nicht auf. 1823, drei Jahre nach der Inthronisierung, übergab Ludwig van Beethoven Erzbischof von Olmütz die ihm gewidmete Missa Solemnis. Die Uraufführung erfolgte nicht im sakralen Rahmen, sondern auf Initiative des Fürsten Galitzin in St. Petersburg im April 1824 als Konzert der dortigen Philharmonischen Gesellschaft.

Die Missa Solemnis ist keine reine Kirchenmusik, etliche symphonische Stellen machen einen Großteil der Messe aus. Sie stellt enorm hohe technische wie stimmliche Anforderungen an Solisten, Chor und Orchester. Die Fachwelt behauptet, das Finale des Credos zum Beispiel gehöre zu den anspruchsvollsten Tonläufen der Chorliteratur. "Kunst muss Inhalte transportieren", sagt der Dirigent, "der Hörer muss verstehen, was da erzählt wird." Die vielfältig von Beethoven verwendeten musikalischen Allegorien und Bilder weiß zu Guttenberg plastisch und kontrastreich umzusetzen. Aus der inneren Bedeutung der liturgischen Texte und Bilder entsteht so eine außerordentlich hohe musikalische Dynamik und Dichte. Menschliche Demut und göttliche Herrlichkeit erklingen in eindringlichem Gegensatz.

Das Wissen um die theologischen Bezüge in der Partitur, ihre Ausdeutung und Ausformung stellt zu Guttenberg in den Dienst einer Herangehensweise, die dem Zuhörer Beethovens Werk aus einem neuen Blickwinkel erschließt. Das Autograph der Messe überschrieb Ludwig van Beethoven mit dem Motto "Von Herzen – Möge es wieder – Zu Herzen gehen!" Enoch zu Guttenberg nimmt dieses Motto als seinen Auftrag und als den Maßstab seiner Interpretation an.

"... Bei der Missa schaden weder Leidenschaft noch Verrücktheit. Enoch zu Guttenberg verfügt über beides. Dabei bestärkt ihn das vorzügliche Orchester der KlangVerwaltung und der dazugehörige neue Chor. ... So vital war das Stück lange nicht zu hören. Jubel." (Abendzeitung)

"Das Ergebnis ist ein Werk mit zahlreichen Brüchen, und gerade diesen gilt die Aufmerksamkeit Enoch zu Guttenbergs. Nie versucht er die disparaten Gestaltungsmittel - harsche Akzente, schroffe dynamische Kontraste - zu glätten, sondern stellt sie unvermittelt gegeneinander. Vor allem im Gloria erreicht er damit eine Intensität, die diese Aufnahme zu einem ergreifenden Plädoyer werden lässt." (FonoForum)

Susanne Bernhard, Sopran
Anke Vondung, Mezzosopran
Pavol Breslik, Tenor
Yorck Felix Speer, Bass
Chor und Orchester der Klangverwaltung
Enoch zu Guttenberg, Dirigent




Enoch zu Guttenberg
Bequem hat er es sich nie gemacht. Enoch zu Guttenberg ist seinen eigenen Überzeugungen gefolgt, ist nie einfach nur mit, sondern oft genug gegen den Strom geschwommen. Als einer der herausragenden Dirigenten unserer Zeit hat er sich mit der Musik auf eine Weise auseinandergesetzt, die Publikum und Kritiker aufgerüttelt und ihm zugleich internationale Achtung verschafft hat. Sowohl als Sinfoniker als auch als Interpret der großen Sakralwerke setzten seine Aufführungen wichtige Akzente in der eigenen Laufbahn und auf den bedeutenden internationalen Bühnen. Neben seinen Engagements als Gastdirigent, z.B. beim MDR Leipzig als Prinzipal Guest Conductor oder beim Sinfonieorchester des NDR Hamburg, beim RSO Saarbrücken, an der Deutschen Oper am Rhein, beim Nouvelle Orchestre Philharmonique Paris und vielen anderen nationalen und internationalen Orchestern, sind es insbesondere zwei Ensembles, die Guttenbergs künstlerische Idee und musikphilosophische Ansätze – so der Dirigent selbst – „mit mir zusammen zu 100% bemüht sind, als gemeinsame Anliegen umzusetzen“: das Orchester der KlangVerwaltung, zu dessen künstlerischem Leiter er 1997 berufen wurde, und die von ihm seit 1967 geleitete Chorgemeinschaft Neubeuern. Für Enoch zu Guttenberg und seine ihm verbundenen Ensembles sind die Symbiose aus dem fundierten Wissen um die jeweilige historische Aufführungspraxis, der unbedingten, zwingenden Inhaltsorientierung und der hieraus wachsenden Emotionalität Grundlage ihrer Interpretation. Dies gilt für alle bedeutenden Werke des Barock, der Wiener Klassik, aus Romantik und Spätromantik sowie für Kompositionen des 20. Jahrhunderts. Die jüngsten gemeinsamen Erfolge feierte Guttenberg zusammen mit der KlangVerwaltung und der Chorgemeinschaft Neubeuern im Oktober 2009 in China. Bei den gemeinsamen Konzerten im Rahmen des Hongkong Music Festivals und des Beijing Music Festivals standen Werke von Joseph Haydn im Mittelpunkt. „Man muss für das, was man tut, existentiell einstehen können“, ist das Credo des Dirigenten. Die Antworten auf die offenen Fragen der Welt, die Guttenberg in der Musik sucht und findet, sind manchmal radikal, haben die Fachwelt mehr als einmal polarisiert, und finden weltweit enthusiastische Anhänger. Im Jahr 2000 wurde Enoch zu Guttenberg die Intendanz der Internationalen Herrenchiemsee Festspiele übertragen. Als künstlerischer Leiter kreierte Guttenberg zusammen mit dem Dramaturgen Klaus J. Schönmetzler hier ein singuläres Konzept, das nicht nur von seiner Persönlichkeit und seinen Überzeugungen geprägt ist, sondern zugleich die besondere Historie der Lokalität einbezieht. Obwohl die Musik immer im Zentrum seiner Aktivität und Kreativität liegt, seine Mitwelt hat Guttenberg niemals aus den Augen verloren. Ob als beharrlicher Mahner und Visionär in Sachen Umweltpolitik oder als erfolgreicher Förderer der kulturellen Zusammenarbeit zwischen Ost und West – geprägt durch sein Elternhaus war die Verbindung von politischem und künstlerischem Engagement für Enoch zu Guttenberg stets Verpflichtung. Für seine Arbeit wurde er über die Jahre mit etlichen Auszeichnungen, darunter der Deutsche Kulturpreis und das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, geehrt. Für die Einspielung von Anton Bruckners Symphonie Nr. 4 Es-Dur „Romantische“ erhielt er zusammen mit dem Orchester der KlangVerwaltung den begehrten ECHO Klassik 2008 in der Kategorie „Sinfonische Einspielung des Jahres“, Musik des 19. Jahrhunderts. Sein musikalisches Wirken wird mittlerweile durch zahlreiche Funk- und Fernsehproduktionen sowie CD-Einspielungen dokumentiert.

Die KlangVerwaltung
wurde 1997 von den beiden Geigern Andreas Reiner und Josef Kröner gegründet. Die adäquate Umsetzung der musikalisch außergewöhnlichen Konzeptionen des Dirigenten Enoch zu Guttenberg war und ist das Ziel dieses Orchesters. Stand anfangs der ungewöhnliche Name - er soll das im verantwortungsvollen Sinne treuhändische Verwalten von Musik illustrieren - im Vordergrund des Interesses, so wurde schnell klar, dass ein neues Eliteorchester das Podium betreten hatte, dem nicht nur die historische Aufführungspraxis des barocken und frühklassischen Repertoires vertraut ist. Hochvirtuoses Zusammenspiel, außergewöhnliche solistische Fähigkeiten, ungemein farbige klangliche Möglichkeiten und ein hochengagierter Habitus haben dem Orchester neben Traumkritiken einen in der professionellen Orchesterwelt ungewöhnlichen Sympathiewert beschert. Ein fester Stamm von Musikern findet sich projektbezogen zusammen, um neues, aber auch das einstweilen große angestammte Repertoire zu erarbeiten und neu zu beleuchten. Der Arbeitsstil dabei hat eine Art Workshop-Charakter, bei dem Dirigent und Musiker gleichberechtigt in die musikalische Arbeit involviert sind. Dieser Prozess garantiert ein hinreißend lebendiges, homogenes und kompromissloses Musikerlebnis. Musiker führender Symphonie- und Opernorchester (u. a. Wiener, Berliner und Münchner Philharmoniker), aber auch international bekannte Solisten und Kammermusiker: das sind die Mitglieder der KlangVerwaltung. Zum ganz außergewöhnlichen Klangerlebnis tragen auch Instrumente von Stradivari, Guarneri, Bergonzi, Guadagnini, Gofriller und weiterer berühmter Meister bei. Die Berliner Philharmonie, das Dortmunder Konzerthaus, das Schleswig-Holstein-Festival, das Rheingaufestival, der Kissinger Sommer, die Europäischen Wochen, die Frankfurter Alte Oper, das Festspielhaus Baden-Baden, das Festival auf Herrenchiemsee, bei dem die KlangVerwaltung Orchester in Residenz ist - das sind neben den Münchner Auftritten wichtige Stationen. Im Januar/Februar 2006 war die KlangVerwaltung zum ersten Mal auf einer zweiwöchigen England-Tournee, 2007 erstmals in den USA, im April 2007 gastierten sie nun einstweilen zum fünften Mal in Europas wichtigstem Musiktempel, dem Wiener Musikverein, 2008 waren sie wieder auf Reisen in England. 2009 das Debut im Amsterdamer Concertgebouw, und geradezu sensationell war der Erfolg des Orchesters auf der Asien-Reise im Oktober 2009. Seit der Gründung 1997 nimmt die KlangVerwaltung CDs für Farao classics auf, die von der internationalen Kritik ganz hervorragend aufgenommen wurden. Die 4. Symphonie Bruckners, eine Live-Aufnahme aus dem Goldenen Saal des Wiener Musikvereins, wurde 2008 mit dem bedeutendsten deutschen Musikpreis, dem ECHO Klassik ausgezeichnet.

Der Kammerchor der KlangVerwaltung
wurde im Jahr 2000 von Enoch zu Guttenberg gegründet. Ergänzend zum hochvirtuosen Orchester der KlangVerwaltung entstand damit ein adäquates Sängerensemble, das die exemplarische und stilsichere Erarbeitung und Aufführung von Werken für kleinere Chor- und Orchesterbesetzungen ermöglicht. Der Chor besteht aus professionellen und erfahrenen jungen Sängerinnen und Sängern aus dem süddeutschen Raum, darunter Mitglieder des Philharmonischen Chors München, des Chors des Bayerischen Rundfunks, des Collegium Vocale Gent und anderer renommierter Vokalensembles. Bereits die ersten Aufführungen beim Bachfest 2000 auf Herrenchiemsee bestätigten die in das neue Ensemble gesetzten Erwartungen: „Bachfest endete triumphal. Enoch zu Guttenberg realisiert Händels Messias mit Idealensemble!“ schrieb die Presse. 2001 gelangten Händels „Cäcilienode“ und Glucks „Orpheus“ unter der Leitung von Enoch zu Guttenberg sowie Meyerbeers „Gli Amori di Teolinda“ mit Ljubka zu Guttenberg am Pult zur Aufführung. Weitere umjubelte Konzerte folgten mit der Messe in e-moll von Anton Bruckner, mit Brahms‘ „Fest- und Gedenksprüche“, Beethovens „Chorfantasie“ und Bachs h-moll-Messe. Beethovens „Missa Solemnis“ brachte das Ensemble bereits bei den Festspielen auf Herrenchiemsee 2008 unter der Leitung von Enoch zu Guttenberg zur Aufführung.



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