Julian & Roman Wasserfuhr


Biographie Julian & Roman Wasserfuhr

Julian & Roman Wasserfuhr:
Welcher Trompeter hat schon seinen eigenen Klavierspieler zu Hause? Und welcher Pianist muss seinen Solisten nur im Nachbarzimmer suchen? Die beiden Brüder Roman und Julian Wasserfuhr genießen diesen Luxus. Und wir sind die Glücklichen, die hören dürfen, was in diesem Familienhaushalt musikalisch so alles entsteht. Und das ist allerhand – zumal die beiden fast noch Teenager sind!

Seit ihrem Debüt Album „Remember Chet“ (2006), mit dem der damals erst 17-jährige Julian Wasserfuhr in die Fußstapfen Chet Bakers schlüpfte, avancierten die Wasserfuhr-Brüder aus dem beschaulichen oberbergischen Dorf Hückeswagen zu Ausnahmeerscheinungen des Young German Jazz. Eine solch unglaubliche und verblüffende Reife eines jungen Trompeters hatte man lange nicht gehört. Nicht minder beeindruckend war die Souveränität, mit der Julians gerade mal drei Jahre älterer Bruder Roman am Klavier nahezu symbiotisch begleitete. „Am Anfang einer Karriere steht Epigonentum”, befand einst der Trompeter Manfred Schoof: Und so arbeiteten sich die beiden Brüder zunächst am Vorbild ab, denn erst die Auseinandersetzung mit der Tradition bildet die Grundlage für ein eigenes Œuvre.

Auf unzähligen Konzerten erspielten sich die Wasserfuhr-Brüder schnell ein breites Publikum und einen Namen in der Szene. „Upgraded“ hieß dann logischerweise ihr zweites Album (2009): Von der Provinz in ein internationales Umfeld, mit den Jazzstars Nils Landgren und Lars Danielsson legten sie bei der Aufnahmesession in Göteborg das Etikett „Young German“ ab und stiegen in die erste Liga des deutschen Jazz auf.

Nun folgt „Gravity“: Das Album erzählt davon, wie wichtig die Bodenhaftung ist, wenn der Karriere Flügel wachsen. Es geht um die Schwerkraft und ihre Überwindung: Man muss geerdet sein, festen Boden unter den Füßen haben, um abheben zu können. Was die Musik der Wasserfuhr-Brüder so besonders macht, ist ihr Mut zu bezaubernder Schlichtheit, ihr absolutes Vertrauen in die Melodie und ihr Gefühl für Lyrik und innere Spannung. Bemerkenswert für die jungen Musiker ist der Verzicht auf jede unnötige Effekthascherei. „Das muss man sich trauen. Zu bewundern ist dann das Gegenteil von Angeber – Jazz“, merkt der bekannte deutsche Schauspieler Matthias Brandt in seinen Liner Notes zum Album an.

Als Arrangeur und prägender Begleiter führt Roman musikalisch Regie. Julian ist als tragender und träumender Solist der Hauptdarsteller. Handwerkliches Können und instrumentale Virtuosität werden nicht wahllos zur Schau gestellt, sondern ganz im Dienste des Songs und für den für die Wasserfuhrs so typischen Transport von Emotionen eingesetzt.

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