Karl Seglem Quartet
Biographie Karl Seglem Quartet
Mit seinem 25sten Album legt Karl Seglem ein Jazz-Album der Sonderklasse vor. Ruhig und doch energiegeladen geht das Quartett um den norwegischen Komponisten und Saxophonspieler ans Werk. Im Januar hatte Karl Seglem mit der norwegischen Sängerin Berit Opheim Versto eine mittelalterliche Ballade hervorragend eingespielt. Die mystische Stimmung, die er dort auf einem Bockshorn musikalisch umsetzte, zelebriert er nun auf dem Tenorsaxophon und der Folk ist dem Jazz gewichen. Die norwegischen Quellen bleiben präsent und erleben in den Interpretationen des akustischen Jazzquartetts einen musikalischen Sonnenaufgang. Der Titel des Albums, „norsk jazz no“ (norwegischer Jazz jetzt) birgt auch schon den augenzwinkernden Humor, der sich aus den Kompositionen dieser Produktion mit Leichtigkeit heraushören lässt. Karl Seglem ist ein Musiker, der eben nicht einfach in eine Schublade zu packen ist - und gerade dann mit dem Titel eine solche Kategorie aufzumachen wird sicher auch die verwunderte Frage aufkommen lassen: Ist dass zeitgenössischer norwegischer Jazz? Die Antwort ist unerheblich und amüsiert Karl Seglem: „So lange man sich darüber wundert, ist die Musik lebendig, und vielleicht erweitert sie den ursprünglichen Raum in uns.“
Mit dem Eple Trio hat sich der 1961 geborene Saxophonist deutlich jüngere Musiker für „norsk jazz no“ ins Studio geholt. Andreas Ulvo (1983) am Klavier, Sigurd Hole (1981) am Bass und Jonas Howden Sjøvaag (1978) am Schlagzeug sind alle drei nicht nur hervorragende Instrumentalisten, sondern sie sind genau die Richtigen für dieses Projekt. Beginnend mit dem „Portugalsong“ entwickeln die vier Musiker einen Spannungsbogen der bis zu den letzten Tönen dieser CD von „Sein Song“ konsequent weitergeführt wird. Wenn die letzten Noten verklungen sind und man wieder in der mehr oder weniger harten Realität angekommen ist, hält einen der Klang der CD nach wie vor fest. Alle sieben Songs auf diesem Album werden getragen von einer träumerischen Grundstimmung. Die so entstehende Märchenhaftigkeit der Musik tragen die vier Skandinavier mit einer Leichtigkeit vor, die den Zuhörer in Bann schlägt. Wie das Quartett zum Beispiel bei „Stengde Dører“ der Spannung, die sich durch diese Komposition zieht, Ausdruck verleiht, ist fesselnd und befreiend in einem.
Karl Seglem ist zusammen mit dem Eple Trio auf „norsk jazz no“ eine homogene Auswahl an Musik gelungen, die ihre Wurzeln im klassischen Jazz hat, zeitgenössisch im besten Sinne daherkommt und die derart in die Zukunft weist, dass diese Musik auch in vielen Jahren nichts an ihrer Faszination verloren haben wird.