Der im achtzigsten Lebensjahr stehende Pianist und Arrangeur Bob James machte sich in den siebziger Jahren einen Namen als Crossover Jazz-Musiker nachdem er zuvor Maynard Ferguson als Pianist unterstützt hatte und mit bis Ende der sechziger Jahre für Sarah Vaughan als Pianist und Arrangeur tätig gewesen war. Seine erfolgreiche Zeit als Crossover und Fusion Musiker ist auf seinen vier für diese Jazz-Artprägenden Alben One, Two Three und BJ4 dokumentiert. Später wandte er sich der Jazz-Variante Smooth Jazz zu, der sich auch der Saxophonist und Flötist Kirk Whalum verschrieben hat. Zum ersten Mal traf Kirk Whalum auf den 20 Jahren älteren Bob James im Jahr 1984 in Houston, wo er Mitglied der Vorgruppe des Bob James Konzerts aktiv war. Gemeinsame Touren brachen die beiden anschließend einander näher. Diese für beide Musiker fruchtbare Zeit klingt im Joined at the Hip nach.
Dieses Album erschien erstmals bereits im Jahr 1996 und liegt nunmehr in einer remasterten Version auf Grundlage der bereits seinerzeit hoch aufgelöst aufgenommenen Abmischung vor. Verantwortlich für das Remastering zeichnet Kenn Freeman, der bereits die originale Session als Toningenieur aufgenommen hatte. Das seinerzeit für einen Grammy nominierte Album platzierte sich immerhin auf dem zehnten Platz der Billboard Jazz Charts, traf jedoch beim Publikum nicht auf das Interesse, das dieses überaus gelungen Zusammentreffen von Bob James and Kirk Whalum verdient gehabt hätte. Offenbar versprechen sich die Produzenten der remasterten Version von Joined at the Hip 25 Jahre nach der Erstauflage heute ein größere Akzeptanz des Albums beim interessierten Publikum.
Das Album hat eine größere Akzeptanz als seinerzeit verdient, da sämtliche Beteiligten und nicht nur Bob James and Kirk Whalum, sondern auch der Gitarrist Jeff Golub, der Bassist Chris Walker und der Schlagzeuger Billy Kilson Titel für Titel Ihr Bestes geben.
Als herausragend erweisen sich “Soweto” von Kirk Whalum und die beiden fantasie- und liebevoll verjazzten Hits aus den siebziger Jahren “Midnight At The Oasis” von Maria Muldaur und “The Getto” von Donny Hathaway. Vielfalt ist angesagt: Jeder Titel spannt seine eigene, faszinierende Klangwelt auf. Jeder, der dieses Album in seiner Erstauflage schon einmal gehört hat, aber auch jeder , der es als Remastering zum ersten Mal hört, wird sich fragen, warum es seinerzeit keinen größeren Erfolg erzielen konnte. Dafür, dass sich das nunmehr ändern wird, dafür steht auch der hervorragende Sound des neuaufgelegten Albums in Download-Gestalt.
Bob James, Klavier
Kirk Whalum, Saxofon
Will Patrick, Gitarre
Chris Walker, Bass
Billy Kilson, Schlagzeug