Espen Eriksen Trio - End of Summer

Review Espen Eriksen Trio - End of Summer

Eine relativ kurze Zeitspanne, nämlich seit 2007 ist das norwegische Espen Eriksen Trio mit Espen Eriksen am Klavier, Lars Tormod Jensen am Kontrabass und Andreas Bye am Schlagzeug in die Öffentlichkeit getreten. In dieser kurzen Zeit ist es den Norwegern gelungen, sich auf der Grundlage von Life-Auftritten und Studioalben einen Spitzenplatz unter den skandinavischen Trioformation zu erspielen. Während die ersten drei Alben des Trios auf dem norwegische Plattenlabel Rune Grammofon erschienen sind, hat das Trio, dem der Ruf vorausgeht, die "verlorene Kunst des melodischen Minimalismus" zu pflegen, sich mit seinem neuen Album End of Summer jetzt unter die Fittiche des Plattenlabels Rune Grammofon begeben. Tatsächlich kündet auch das neue Album mit seinen sieben brandneuen Songs des Pianisten vom melodischem Minimalismus des Trios. Die Songs basieren auf echten Melodien, deren lyrischer Fluss von nordischer Melancholie kündet, deren Ursprung auch auf das begrenzte Sonnenlicht zurückzuführen ist, das für die nördlich skandinavischen Länder typisch ist.

Grund für Melancholie findet sich im Fall dieses Albums zudem in den sozialen Restriktionen unserer Covid-19 Zeiten , die sich zur Produktionszeit von End of Summer im April diesen Jahres in einem ersten Durchgang abzeichneten. Espen Eriksen erinnert sich daran, dass die Möglichkeit, sich trotz der widrigen Umstände in einem Aufnahmestudio treffen und gemeinsam musizieren zu können, für alle Beteiligten nicht weniger als eins Lebenselixier empfunden wurde. Auch von diesem kleinen, zeitlich begrenzten Glück kündet End of Summer. Im Blues-seligen Titelstück dagegen herrscht eine melancholischen Grundstimmung vor, die dem Pianist Gelegenheit gibt den Opfern der Pandemie zu gedenken.

Den zumindest vorübergehenden Ausstieg aus dieser melancholischen Stimmung gelingt dem Stück „A Long Way From Home“, in dem es dem Trio angeführt von den Snares optimistischen Schwung aufzunehmen, der daraufhin von dem nostalgisch aufspielenden „Reminiscence“ in nordische Tiefgründigkeit zurückgeführt wird.

End of Summer vom Espen Eriksen Trio erweist sich als wunderbar melancholisches Jazz-Album, dessen vom melodischen Minimalismus gekennzeichneten Stücke zutiefst berühren. Die vorzügliche Aufnahme von Mike Hartung and das Mastering von Morgan Nicolaysen (Propeller Mastering) erlaubt es, End of Summer ungetrübt zu genießen.

Espen Eriksen Trio

Espen Eriksen Trio - End of Summer

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