Die Niederlande haben nicht nur riesige Tulpenfelder und Windräder zu bieten, weshalb es Wert darauf legt „Niederlande“ und nicht mehr als „Holland“ bezeichnet zu werden, sondern auch ganz hervorragende Musikbands, wie die King of the World, die sich als Könige der nationalen und internationalen Roots & Blues-Szene verstehen. Das ist zwar ein recht heftiger Anspruch, ist jedoch nicht von der Hand zu weisen, gilt sie doch unbestritten als die Bluesband Nummer 1 in den Niederlanden mit wachsender Reputation im Ausland. Gegründet wurde die Band vor acht Jahren. Neben häufigen Live- aber auch Fernsehauftritten fand sie die Zeit zur Produktion von bislang fünf Alben die sämtliche erfolgreich vermarktet werden konnten: Can't Go Home stammt aus 2013, KOTW aus 2014, Live at Paradiso aus 2015, Cincinnati aus 2016 und Connected aus 2019. „Connected ist das erste Album der Band zusammen mit dem jungen belgischen Gitarristen Stef Delbaere, der mit seinen 25 Jahren bereits eine beachtliche Karriere hinter sich hat, dem Gitarristen Erwin Java nachfolgt, der als lebende Blues-Legende gilt, und die Band mit Ruud Weber am Bass, Govert van der Kolm am Keyboard und Marlon Pichel am Schlagzeug als Youngster einen Schub in Richtung noch mehr jugendliche Lebendigkeit verleiht und ebenso wie seine Bandkollegen Gesang und Songs beisteuert: Connected umfasst ebenso wie die früheren Alben ausschließlich von der Band geschriebene Songs . Dabei soll nicht vergessen werden, dass die Band auch vor Stef Delbaere mehrere heimische Blues Awards als Bester Schlagzeuger, bester Keyboarder, bester Bassist (3x), bester Gitarrist und beste Band eingeheimst hat.
Connected startet mit "Love Don't Come from You", einem im Blues angesiedelten Riff, klar strukturiert vom Beat des Schlagzeugers und dem tief gestimmten Gesang von Ruud Weber, der den Beat mit seinem Bass unterstreicht. Das Gitarrensolo von Stef Delbaere veredelt diesen Blues mit einem Touch Rock und Govert van der Kolm überhöht das Ganze mit einem formidablen Orgelsolo.
Der Song "Connected" glänzt als Blues-Shuffle aufgezogen mit einer lyrisch ausgesponnenen, vielfach variierten Melodie, die den balladenhaften Text optimal transportiert. Nicht nur in diesem Song zeigt sich das enorme Talent der Band, Emotion zu erzeugen. Der Neuzugang Stef Delbaere liegt in dieser Disziplin auf derselben Linie wie seine älteren Kollegen. Mehr noch, gelingt es ihm doch hörbar, dass Blues-Feeling der Band zu steigern.
Connected erweist sich als durchgehend gelungenes Album von King of the World, das mit dem neuen Gitarristen der Band klar auf dem Niveau der früheren Alben der Band liegt, dem es gelingt, dem Sound der Band neue Glanzlichter aufzusetzen.
King of the World