Album Info

Album Veröffentlichung:
2016

HRA-Veröffentlichung:
20.01.2021

Label: Neuklang

Genre: Jazz

Subgenre: Big Band

Interpret: Sarah Chaksad Orchestra

Das Album enthält Albumcover

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Formate & Preise

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FLAC 96 $ 13,50
  • 1 Halo 07:31
  • 2 Today We Got a New Angel 08:43
  • 3 Blessed 08:22
  • 4 Waterfall Intro 02:37
  • 5 Waterfall 07:38
  • 6 Look Back and Laugh 07:05
  • 7 The Insensitive Lady 06:52
  • 8 Windmond 05:17
  • 9 As a Child 04:59
  • Total Runtime 59:04

Info zu Windmond

Es gibt auch in eingefleischten Jazzkreisen Klischees, die zwar längstens widerlegt sind, sich aber nichtsdestotrotz hartnäckig halten. Eines davon meint, die Frau im Jazz hätte allenfalls als Sängerin oder als Pianistin, keinesfalls aber auf einem Blasinstrument eine Bedeutung. Ein anderes sieht in der Bigband ein Relikt der Vergangenheit, ein längst antiquiertes Format, das jüngere Musikerinnen und Musiker nicht mehr interessieren könne.

Sarah Chaksad, 1983 geboren, widerlegt gleich beides. Sie ist Saxophonistin und leitet bereits seit über drei Jahren ihr eigenes Orchester, für das sie auch die Kompositionen schreibt und mit dem sie nun ein erstes Album präsentiert: neun Songs mit eigener Handschrift und ganz von heute. Nach Flöten- und Klavierunterricht stand früh das Saxophon im Zentrum ihres ultimativen Interesses. Bereits mit zarten neun Jahren begann Sarah Chaksad mit dem für das Alter und Geschlecht eher untypischen Instrument, und fast logischerweise wurde damit auch gleich die Begeisterung für den Jazz geweckt. Als Maturarbeit schrieb die junge Musikerin Kompositionen, die mit dem Chor der Kantonsschule Wohlen uraufgeführt wurden. Als erfolgreiches Bachelor-Projekt in Bern folgte ein Liederheft mit Kompositionen für Kinder, begleitet von einer CD. Noch im Masterstudium in Basel versammelte sie eine Gruppe von Freunden um sich, ein Large Ensemble, für das sie sämtliche Stücke komponierte – das Sarah Chaksad Orchestra war geboren. Im folgenden Jahr bestritt die junge Bandleaderin damit ihr Masterdiplom-Konzert im Basler bird’s eye.

Wer bei orchestralem Jazz an alte Aufnahmen oder den Sound einer amerikanischen College-Bigband denkt, liegt beim Sarah Chaksad Orchestra falsch: Zwar fusst auch dieses Orchester auf der Tradition, doch einerseits sind die Kompositionen heutig und anderseits die Bandmitglieder allesamt nicht bloss überdurchschnittliche Orchestermusiker, sondern gleichzeitig auch individuell ganz exzellente Solisten. Chaksads Musik steht europäischen Vorbildern weit näher als amerikanischen. Gerade George Gruntz mit seiner Concert Jazz Band und Mathias Rüegg mit dem Vienna Art Orchestra haben als Schweizer vorgemacht, was an kraftvollem, satten Sound und individuellem Ausdruck mit einer aus herausragenden Solisten bestehenden Grossformation möglich ist.

Hier knüpfen die Songs Sarah Chaksads an, die im Frühling 2016 im Studio eingespielt wurden. Die Kompositionen serviert sie ihren Musikern nicht fertig zugeschneidert, sondern entwirft ihr Mass genauso, dass es mit der persönlichen Ausgestaltung ihre endgültige Note erhält, individuell von jedem Bandmitglied mit gefärbt. Damit steht der Komponistin eine ganze Palette zur Verfügung, die sie klug zu nutzen weiss: Sie lässt es im Tutti knallen und kontrastiert dazu verschiedenste Kombinationen und feine Nuancen, in denen sie die Musiker solistisch brillieren lässt, sie führt Stimmen parallel, aber zuweilen geschickt auch kontrapunktisch. So hören wir eine Combo, die swingt, balladesk Tiefe kreiert, aber auch mal mit einem fast etwas rockigen Stück aufrüttelt, die hellwach klingt und erstaunliche Reife offenbart. (Steff Rohrbach, Juni 2016)

Sarah Chaksad Orchestra: Windmond:
Sarah Chaksad, alto saxophone
Julie Fahrer, vocals
Andreas Böhlen, alto saxophone, soprano saxophone, clarinet, soprano recorder
Cédric Gschwind, tenor saxophone, flute
Fabian Willmann, baritone saxophone, clarinet
Lukas Wyss, trombone
Lukas Briggen, trombone
Lucas Wirz, bass trombone
Charley Wagner, trumpet, flugelhorn
Octave Moritz, trumpet
Jonas Winterhalter, trumpet, flugelhorn
Valentin Hebel, guitar
Michael Baumann, piano
Hagen Neye, bass
Jan Schwinning, drums
Special guest:
Gregor Hilbe, second drums on track 3,7,9




Sarah Chaksad
Aufgewachsen in einem musikalischen Elternhaus, faszinierte Sarah Chaksad die Musik schon als kleines Kind. Im Grundschulalter begann sie Klavier zu lernen und erhielt den ersten Instrumentalunterricht bei ihrer Mutter. Als sie 11 Jahre alt war, entdeckte sie das Saxophon. Während der Schulzeit spielte sie in diversen Ensembles, u.a. beim Jazzensemble der Kantonschule Wohlen unter der Leitung des Saxophonisten und Komponisten Matthias Baumann, welcher auch einer ihrer bedeutendsten Saxophonlehrer während ihrer Schulzeit war. Ebenfalls während dem Gymnasium entdeckte sie im Rahmen des Schwerpunktfaches Musik ihre grosse Leidenschaft für das Komponieren. Für die Matura-Arbeit präsentierte sie selbstkomponierte Chor-Kompositionen, die mit dem Chor der Kantonsschule Wohlen uraufgeführt wurden. ​

Nach der Kantonsschule absolvierte sie den Vorkurs an der Jazzschule Bern und wurde von Christian Baader und Samuel Zingg unterrichtet. Von 2005 bis 2008 studierte sie an der Pädagogischen Hochschule Bern und absolvierte die Ausbildung zur Primarlehrerin für Kindergarten bis zur 6. Klasse. Parallel dazu nahm sie weiter Unterricht an der Jazzschule Bern und wirkte in der Big Band der Hochschule mit. Im Rahmen der Bachelorarbeit komponierte sie Kinderlieder und produzierte ein Liederheft mit Begleit-CD. Ihre Arbeit wurde 2008 als beste Bachelorarbeit des Jahrganges ausgezeichnet. Im Sommer 2009 arbeitete sie für ein grosses Theaterprojekt (Verein Freilicht Bern) im Botanischen Garten Bern, bei dem sie die Theatermusik komponierte. ​

Von 2008 bis 2013 studierte sie an der Musikhochschule FHNW / Musik-Akademie Basel Saxophon bei Daniel Blanc, ab 2010 bei Domenic Landolf, und schloss 2011 erfolgreich den Bachelorstudiengang und im Sommer 2013 den Masterstudiengang Musik-Pädagogik ab. Noch im selben Jahr wurde sie von der Stiftung Pro Argovia als Pro Argovia Artist ausgewählt und ins Förderprogramm für die Saison 2013/14 aufgenommen. Durch das Studium an der Musikhochschule in Basel hatte sie die Möglichkeit, in diversen Ensembles und Projekten zu spielen, an Sessions und Workshops teilzunehmen und besuchte verschiedenste Masterclasses u.a. mit Andy Scherrer, Wolfgang Mutspiel, Guillermo Klein, Jorge Rossy, Larry Grenadier, Malcolm Braff, Mark Turner, David Liebman, Seamus Blake und Anat Cohen. ​

2012 und 2013 wirkte sie bei verschiedenen unvergesslichen musikalischen Projekten mit u.a. beim Konzert mit dem brasilianischen Saxophonisten Cleber Alves, im Big Band Projekt unter der Leitung des Komponisten Guillermo Klein aus Argentinien und bei Konzerten mit dem südafrikanischen Bassisten und Komponisten Carlo Mombelli. Diese Projekte, das Spielen in der Big Band der Hochschule unter der Leitung von Matthieu Michel und der Unterricht bei Guillermo Klein, weckten in ihr schließlich den Wunsch, auch für ein eigenes Jazzorchestra Stücke zu schreiben und auf die Bühne zu bringen und so gründete sie im November 2012 das Sarah Chaksad Orchestra. Im Sommer 2013 spielte sie mit ihrem Orchestra ihr Master-Diplom Konzert im Bird’s Eye Jazzclub Basel. In der Folge spielte die Band, neben vielen Einzelkonzerten, zwei erfolgreiche Tourneen (2015 / 2016) in der Schweiz, Österreich und Deutschland. ​

2016 entstand in den renommierten Bauerstudios in Ludwigsburg das erste Album des Sarah Chaksad Orchestras, Windmond. Das Album wurde bei Neuklang Records veröffentlicht und von vielen Fachzeitschriften und renommierten Kritikern besprochen. Die Band erntete viel positive Kritik für die erste CD und erhielt europaweit grosse Wahrnehmung für ihre künstlerische Arbeit. Der Erfolg des Albums und der CD Release-Tour öffnete schliesslich im Frühling 2017 die Türen zu grösseren Bühnen und so gastierte das Sarah Chaksad Orchestra am Schaffhauser Jazzfestival und am Offbeat Jazzfestival Basel. ​

Im Herbst 2018 war Sarah Chaksad mit einer neuen Komposition für Big Band zum Composer Project des 'generations' 2018 International Jazzfestival Frauenfeld eingeladen: Dort hatte sie die Chance, ein Werk mit der weltberühmten New Yorker Komponistin und Bandleaderin Maria Schneider abzuschliessen. Die Uraufführung fand auch am Festival statt. Ebenfalls 2018 erhielt sie den Förderpreis vom Aargauer Kuratorium, der ihr ermöglichte sich noch mehr auf die Musik zu konzentrieren.

Weiter erhielt sie 2018 einen Kompositionsauftrag vom Timani Chamber Festival in Oslo und schrieb für das Timani Chamber Orchestra ein einstündiges Programm. Das Werk wurde letzten November 2018 in Oslo im Rahmen des Festivals uraufgeführt und im Frühling 2019 in der berühmten Rainbow Studios in Oslo aufgenommen. Die CD wird im Frühling 2020 veröffentlicht.

Im Januar 2019 hat sie mit dem Sarah Chaksad Orchestra ein neues Album aufgenommen. Entstanden sind acht neue Werke für Bigband. Am 18. Oktober 2019 wird die neue CD „Tabriz“ wiederum beim deutschen Jazzlabel Neuklang Records veröffentlicht. Darauf zu hören ist auch der weltberühmte Gitarrist Wolfgang Muthspiel als Gastmusiker.

Im Juli 2019 nahm Sarah Chaksad mit ihrem neusten Projekt SONGLINES im Soundfarm Studio Luzern ein weiteres Album auf. Entstanden sind 10 Kompositionen, gespielt von den sieben Bandmitglieder Hildegunn Øiseth (tp, goat horn), Christoph Pepe Auer (bcl), Lisette Spinnler (voc), Malcolm Braff (p), Marc Mezgolits (bg), Gregor Hilbe (dr) und Sarah Chaksad (as, ss, fl). Die CD der neuen Formation SONGLINES wird voraussichtlich Anfang 2020 veröffentlicht.

Sarah Chaksad arbeitet nach wie vor als freischaffende Künstlerin, Saxophonistin, Bandleaderin, Komponistin und Arrangeurin und leitet seit Sommer 2015 den Jazzcampus Club in Basel. Weiter leitet sie seit 2016 zusammen mit Wolfgang Muthspiel das Focusyear, ein weltweit einzigartiges Programm auf dem Jazzcampus Basel. Sie ist nach wie vor musikalische Leiterin des International Female Musicians Collective und war von 2017 bis 2019 Kuratorin der Schaffhauser Jazzgespräche.



Dieses Album enthält kein Booklet

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