Album Info

Album Veröffentlichung:
2015

HRA-Veröffentlichung:
15.09.2015

Label: Jazzland Recordings

Genre: Jazz

Subgenre: Modern Jazz

Interpret: Eivind Aarset

Komponist: Eivind Aarset

Das Album enthält Albumcover

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  • 1Rask05:51
  • 2Sakte07:48
  • 3Wanderlust12:32
  • 4Hidden/Feral09:33
  • 5One and the Same08:53
  • 6They'll Be Asked Nothing07:22
  • 7Through Clogged Streets, Passed Rotten Buildings...12:13
  • 8One and the Same Again03:07
  • 9Return to Her Home02:58
  • Total Runtime01:10:17

Info zu I.E.

Der norwegische Gitarrist und Komponist Eivind Aarset ist ein Musiker, der es geradezu liebt, sich selber schwierige, kreative Aufgaben zu stellen. Ein sofort und zweifelsfrei erkennbarer Klang sollte es sein. Doch damit nicht genug. Er strebt immer auch danach, diesen seinen Klangkosmos in möglichst vielen Facetten schillern zu lassen. Dabei nutzt vorhandene klangliche Möglichkeiten genau so, wie imaginäre. All’ diese musikalischen Ausdrucksformen vereint er in seinen neun Stücken auf seinem aktuellen Album „I.E.“ aufs Allerfeinste. Er tut dies zudem äußerst strukturiert. So strukturiert, wie nie zuvor. Und zwar bis hinein in die kleinste Tonbewegung. In jedes Detail einer Klangfarbe. Oder in die tiefsten Tiefen einer Notenstimmung. Was die Struktur anbetrifft, hat sich Eivind Aarset von der bildenden Kunst inspirieren lassen. Formal sind einige Stücke als Triptychon gehalten, also dreiteilig, wie etwa mittelalterliche Altarbilder. Andere sind als Diptychon gehalten, also zweiteilig. Dieser formalen Strenge hat sich Eivind Aarset erstmals so kompromisslos zugewendet.

Bei allen seinen Klangausflügen ging und geht es Eivind Aarset stets darum, dass seine kreative Welt dem Hörer zugänglich bleibt. Man muss über kein besonderes Wissen verfügen, um seine Welt mit Lust erkunden zu können. Da macht auch sein letztes Album „Dream Logic“ keine Ausnahme. Obwohl es vom logisch vorgezeichneten Weg abweicht und kein Schritt nach vorn, sondern eher einer zur Seite ist. „I.E.“ hingegen ist wieder ein Schritt in die logische Vorwärts-Richtung und ist trotz der formalen Strenge deutlich enger mit seinen früheren Werken verbunden. Und doch gibt es auch eine Verbindung zu „Dream Logic.“ Schließlich ist auch ein Seitenschritt nie ohne Wirkung. Und für einen Klangforscher, wie Eivind Aarset einer ist, erst recht. So speist sich „I.E.“ aus drei Quellen: die Musik greift die Texturen und musikalischen Gesten aus „Dream Logic“ auf, bettet sie im Klangbad seines früheren Werkes und bearbeitet diese Impulse mit der genannten formalen Strenge. Diese Fusion ist voll von Überraschungen. Nicht nur im Hinblick auf das Neben,- Über- und Gegeneinander der von ihm gesetzten Noten, sondern auch in Bezug auf die Kühnheit, mit der dies geschieht. Nie war die musikalische Vielfalt in Eivind Aarsets Kompositionen ausgeprägter. Nie war ein größerer Wille beim ihm zu spüren, absolutes Neuland zu betreten.

Diese Herangehensweise musste auch Einfluss auf den Aufnahmeprozess haben. Zumeist wird das Album im Studio live eingespielt. Neben Eivind Aarsets sind als Kerncombo Audun Erlien am Bass, der Wurlitzer und dem Casio Keyboard, der Schlagzeuger und Multiinstrumentalist Wetle Holte sowie Erland Dahlen in gleicher Funktion mit von der Partie. Sie agieren als Aarset Sonic Codex Quartet. Hinzu kommen eine wahre Armada von Musikern, die einzelnen Stücken weiteren Klangreichtum verleihen, darunter die Bläser des Det Norske Blåseensemble. Letztere haben ihre Bläserarrangements zum Schluss auf die fertigen Einspielungen des genannten Quartetts geschrieben. Als Overdubs werden sie dann mit dazu gemischt. Auch weitere Gitarrenparts werden von Eivind Aarset später eingespielt und schließlich zu einem äußerst dynamischen, großen Ganzen eng verschmolzen. Ein energetisches großes Ganzes, dem der Künstler eine wunderbar raue Oberfläche verleiht. Gleich beim ersten Hören spürt man, wie groß das gegenseitige Vertrauen, Verständnis und Einfühlungsvermögen des Aarset Sonic Codex Quartets ist. Wie es in der Lage ist, üppig, wie eine vollständige Big Band zu klingen. Die Formation treibt die Stücke voran. In völlig neue Richtungen. Furchtlos und voller ansteckender Experimentierfreude. So wird „I.E.“ zu einem ganz besonderen Album. Eins, dass eine Schar von neuen Fans anziehen wird, aber auch eins, dass nie soweit vorprescht, dass alte Fans vor den Kopf gestoßen werden.

Das Aarset Sonic Codex Quartet ist ein lebendiges Künstler-Kollektiv, dass sich in jedes musikalische Umfeld einfinden kann. Dass jede tonale Umgebung erforschen kann. Es spielt dabei keine Rolle, ob die Formation es in der neuen Umgebung mit einem Riff aufnehmen muss, dass groß, wie eine Dampframme daher kommt oder mit luftig, leichten, fast flüchtigen Klängen. Allein dieses Ungezwungene verweist auf die großartigen künstlerischen Persönlichkeiten der Musiker. Auf die von Audun Erlien etwa, der für seine Art Keyboard zu spielen gar nicht genug gelobt werden kann und sein famoses Bassspiel kann ebenfalls nicht hoch genug eingeschätzt werden. Auf Wetle Holts und Erland Dahlens grandiosen Einsatz ihrer Schlaginstrumente muss ebenfalls verwiesen werden, wie auf die Höhepunkte, die sie mit ihren Dulcimern und Glockenspielen in die Stücke zaubern. Die bereits angesprochenen Bläser, das Sampling Genie Jan Bang und das akrobatische Gesangsstil Lorenzo Esposito Fornasari sind massiv daran beteiligt, kreatives Neuland zu betreten und dem Klangkosmos von Eivind Aarset so eine völlig neue Dimension zu verliehen.

Eivind Aarsets Gitarre bleibt jedoch die dominierende Kraft hinter Aarset Sonic Codex Quartet. Dominierend, aber nie übertönend. Er hat diese geniale Fähigkeit, zu jedem Zeitpunkt die exakt richtig Note ins Spiel zu bringen. Ganz gleich, ob er sich in absolut reduzierte Zusammenhänge begibt oder ob er sich im chaotischen Crescendo eines polyphonen Rummels bewegt. Das Album „I.E.“ ist eine weitere Wegmarke auf Eivind Aarsets ansteigenden Pfad in Richtung kreativer Gipfel. Bleibt ihm nur zu wünschen, dass er noch lange mit solch spannendem Gepäck auf dem Pfad unterwegs sein wird. Und das mit dem Erreichen des Gipfels, das kann ja noch eine Weile warten.

Eivind Aarset, Gitarre
Audun Erlien, Bass
Wette Holte, Schlagzeug
Erland Zahlen, Schlagzeug, Percussion

Keine Biografie vorhanden.

Dieses Album enthält kein Booklet

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