Cover Mahler: Symphony No. 7

Album Info

Album Veröffentlichung:
2020

HRA-Veröffentlichung:
03.03.2021

Label: Berlin Philharmonic Orchestra

Genre: Classical

Subgenre: Orchestral

Interpret: Berliner Philharmoniker & Simon Rattle

Komponist: Gustav Mahler

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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FLAC 48 $ 14,50
  • Gustav Mahler (1860 - 1911): Symphony No. 7 in E Minor:
  • 1 Symphony No. 7 in E Minor: I. Langsam (Adagio) – Allegro risoluto, ma non troppo 21:32
  • 2 Symphony No. 7 in E Minor: II. Nachtmusik I. Allegro moderato 14:48
  • 3 Symphony No. 7 in E Minor: III. Scherzo. Schattenhaft – Trio 10:21
  • 4 Symphony No. 7 in E Minor: IV. Nachtmusik II. Andante amoroso 12:04
  • 5 Symphony No. 7 in E Minor: V. Rondo-Finale. Tempo I (Allegro ordinario) – Tempo II (Allegro moderato ma energico) 17:21
  • Total Runtime 01:16:06

Info zu Mahler: Symphony No. 7

Die Neuheit ist präsent vom ersten Moment an: Beethovens Siebte Symphonie

Viel spricht dafür, dass Bülow damit ganz nah an Beethovens eigener Intention war. Aus der Widmung der Eroica an Napoleon und fast mehr noch aus ihrer vehementen Tilgung (1804) ist deutlich abzulesen, wie Beethoven seine Musik inhaltlich mit Gestalten seiner Gegenwart verknüpfte, und schon die Szenenangaben zur Pastorale sind Nachweis genug. Aber auch in den programmlosen Symphonien finden sich Indizien, zumal in seiner Siebten, die Bülow besonders intensiv studiert hat. Viele Musikschriftsteller haben das Tänzerische, Fröhliche, Überschäumende in ihr betont; Robert Schumann etwa fühlte sich von ihr »in den Tanzsaal« geführt, Richard Wagner sprach gar von der »Apotheose des Tanzes«. Beethovens Schüler Carl Czerny hingegen betont, das Werk verdanke »den damaligen Zeitereignissen« seine Entstehung. Und das waren nicht nur Napoleons beginnende Eroberungsfeldzüge gen Osten (die Partitur ist datiert »1812, 13ten« [April]), sondern vor allem der sich formierende Widerstand gegen die französische Besatzung: »Schade, dass ich die Kriegskunst nicht so verstehe wie die Tonkunst; ich würde ihn doch besiegen«, hatte Beethoven dem Usurpator schon 1806, nach der Schlacht von Jena und Auerstädt, angedroht.

Schon für Beethoven galt, was Richard Strauss später für sich selbst konstatierte: dass er mit jedem Werk die Gattung neu zu erfinden hatte, oder in Strauss’ Worten: »sich bei jedem neuen Vorwurfe auch eine dementsprechende Form zu schaffen«. Die Neuheit ist präsent vom ersten Moment der langsamen Einleitung an – die längste, die er je komponiert hat. Hector Berlioz sprach von einem Beginn, »wie man ihn sich origineller nicht vorstellen kann«: Aus einem Orchesterschlag erblüht die Oboenmelodie, die schon im vierten Takt ein rhythmisches Motiv andeutet, das sich, in manchen Varianten, durch das ganze Werk zieht: ein Daktylus – mal auf einer Tonhöhe, mal melodisch figuriert, mal auf dem Taktschwerpunkt beginnend, mal auftaktig gedacht, in jedem Falle so omnipräsent, dass der Musikhistoriker August Wilhelm Ambros für das ganze Werk den Beinamen »Symphonie dactylique« vorschlug. Mit dem raffinierten Übergang in den schnellen Teil entwickelt sich ein zwingender Sog, der so weit geht, dass sich gar kein eigentliches kontrastierendes Seitenthema ausbildet. Und doch gibt es eine Stelle, die heraussticht, wenn auch gerade im Leisen: In der Reprise wiederholt die Oboe in etwas anmutigerer Weise das gerade im Fortissimo wiederaufgenommene Hauptthema; dann ändert sich mit einem Mal die Farbe. Nach Moll gewendet und Pianissimo, über langgehaltenen Begleitakkorden der Streicher, alternieren die Holzbläser im Wechsel mit einem aus dem Hauptthema abgespaltenen Motiv: für einige Augenblicke legt sich ein Schatten über das übermütige Springen.

Im zweiten Satz wirkt dieser Schatten nach, doch ist das Stück trotz des aus dem Daktylus entwickelten Schrittmotivs keineswegs ein Trauermarsch: Die Tempovorschrift lautet Allegretto (und nicht, wie oft zu hören, Andante oder gar Adagio). Bei der Uraufführung 1813 gefiel dieses Allegretto so sehr, dass es sogleich wiederholt werden musste. Eine Musik wie ein Kondukt aus verfremdender Distanz: eine Klage im Konjunktiv über Opfer, die noch gar nicht gefallen sind – mit einem sich Schicht um Schicht auftürmenden Thema in einer Art Variationenform, zwei Mal unterbrochen durch ein tröstlich-mildes Nebenthema, das gleichwohl den schreitenden Rhythmus beibehält.

Das Scherzo steht in der weit entfernten Tonart F-Dur: der erste Scherz, den sich Beethoven mit diesem im Presto dahinrasenden Satz erlaubt. Dass der Trio-Teil ohne Vorwarnung in die Grundtonart A-Dur wechselt, ist schon der zweite Schabernack. Wie schon in der Fünften Symphonie belässt es Beethoven nicht bei einer dreiteiligen Form, sondern bringt Scherzo und Trio zwei Mal im Wechsel. Die letzte Schelmerei kommt am Schluss: Da täuscht der Komponist gar eine dritte Wiederholung des Trios an und knallt dann mit fünf Orchesterschlägen den Deckel zu – ein Paradebeispiel von Beethovens an Haydn geschulter Lust an der Irreführung des Publikums. Das Finale greift diese Schläge auf und stürzt sich in einen Allegro-Furor, dessen »con brio«-Vorschrift wörtlich zu verstehen ist: Das Thema schleudert dem Hörer die Noten um die Ohren, der Rhythmus dominiert alles, die in ihrer Atemlosigkeit fast fetzenhaften Melodien werden wie weggefegt vom vorwärtsdrängenden Impetus: ein »mitreißender Sieges- und Jubelgestus«, in dem »noch einmal ›élan terrible‹ und ›éclat triomphal‹ der französischen Revolutionsmusik Gestalt werden« (Joachim Großkreutz).

Berliner Philharmoniker
Sir Simon Rattle, Dirigent




Sir Simon Rattle
born in Liverpool in 1955, assumed the post of chief conductor of the Berliner Philharmoniker and artistic director of the Berliner Philharmonie in September 2002.

After studying at the Royal Academy of Music in London he took on various engagements in England and the USA, where he was principal guest conductor of the Los Angeles Philharmonic Orchestra. In 1980 Simon Rattle was appointed principal conductor and artistic adviser of the City of Birmingham Symphony Orchestra (CBSO). He became the orchestra’s music director in 1990 and remained with the ensemble until 1998.

In addition to the CBSO, Simon Rattle continued to conduct leading orchestras in the USA and Europe, enjoying long-term collaborations with such ensembles as the Boston Symphony Orchestra, the Philadelphia Orchestra and the Vienna Philharmonic. In May 2002 he recorded the complete Beethoven symphonies with the Vienna Philharmonic and joined forces with Alfred Brendel to record a boxed set of the Beethoven piano concertos. Since October 1992 Simon Rattle has been principal guest conductor of the Orchestra of the Age of Enlightenment and artistic adviser to the Birmingham Contemporary Music Group.

Since his operatic debut at the 1977 Glyndebourne Festival, Simon Rattle has continued to conduct opera regularly. He has appeared at opera houses in Paris, Amsterdam and London, and in January 2005 he was invited to the Wiener Staatsoper for the first time, where he conducted Richard Wagner’s Parsifal. In April 2008 he made his debut at the Staatsoper Berlin, conducting Claude Debussy’s Pelléas et Mélisande in a revival of the Ruth Berghaus production. In December 2010 he made his Metropolitan Opera New York debut with Pelléas et Mélisande.

Simon Rattle has led the Berliner Philharmoniker in staged productions of Ludwig van Beethoven’s Fidelio, Wolfgang Amadeus Mozart’s Così fan tutte, Benjamin Britten’s Peter Grimes and Claude Debussy’s Pelléas et Mélisande, Salome by Richard Strauss and George Bizet’s Carmen as well as a concert performance of Mozart’s Idomeneo at the Salzburg Easter Festival. Richard Wagner’s Der Ring des Nibelungen was presented at Salzburg in a co-production with the Aix-en-Provence Festival, beginning with Das Rheingold in 2007, followed by Die Walküre in 2008 and Siegfried in 2009, with Götterdämmerung completing the cycle in 2010.

Before being appointed chief conductor of the orchestra, Simon Rattle had already collaborated with the Berliner Philharmoniker over a period of 15 years. His conducting debut with the ensemble took place on 14 November 1987 with a performance of Gustav Mahler’s Symphony No. 6. He continued to lead the orchestra on a regular basis, conducting repertoire ranging from Jean-Philippe Rameau to world premieres.

Simon Rattle has an exclusive recording contract with EMI; together they have produced more than 70 recordings with the CBSO and other orchestras. He inspired the British television series Leaving Home (Channel 4), which brings 20th-century orchestral music to the general public. The series is also available in Germany on DVD and won an award in 1997. Rattle’s recording partnership with the Berliner Philharmoniker began with recordings of Franz Liszt’s Faust Symphony and Gustav Mahler’s Symphony No. 10 in Deryck Cooke’s performing version. These were followed by Arnold Schoenberg’s Gurre-Lieder and Mahler’s Fifth Symphony in 2002, Ludwig van Beethoven’s Fidelio in 2003 and Olivier Messiaen’s Éclairs sur l’au-delà in 2004. In the same year, the Berliner Philharmoniker produced its first independent recording, Igor Stravinsky’s Le Sacre du printemps, which formed the soundtrack for the film Rhythm Is It! 2005 brought releases of Carl Orff’s Carmina Burana, a collection of orchestral songs by Benjamin Britten with Ian Bostridge and Antonín Dvořák’s symphonic poems. Franz Schubert’s Symphony No. 8 in C major, Richard Strauss’s Ein Heldenleben and Der Bürger als Edelmann, Gustav Holst’s The Planets, with Colin Matthews’s Pluto and compositions on asteroids by Kaija Saariaho, Brett Dean, Matthias Pintscher and Mark-Anthony Turnage, were released in 2006, as well as a collaboration with Krystian Zimerman as soloist in Johannes Brahms’s Piano Concerto No. 1 (on Deutsche Grammophon).

The 2007 recording of Brahms’s Ein deutsches Requiem with the Rundfunkchor Berlin and soloists Thomas Quasthoff and Dorothea Röschmann received a Grammy Award in February 2008. A Haydn concert of Symphonies No. 87 – 92, recorded live in the Berlin Philharmonie in February 2007, was released the following August. The live recording of the 2007 New Year’s Eve concert, with Pictures at an Exhibition by Mussorgsky/Ravel and Borodin’s Second Symphony and Polovtsian Dances, appeared on the market one week later. In March 2008 the live CD of Gustav Mahler’s Symphony No. 9, recorded in the Philharmonie in October of the previous year, was released. The recording of Stravinsky’s Symphony of Psalms and Symphony in C, released in June 2008, won a Grammy as “Best Choral Performance” in February 2009. Sir Simon Rattle’s recent releases include Anton Bruckner’s Symphony No. 4 in E-flat major and Maurice Ravel’s one-act opera L’Enfant et les sortilèges and Ma Mère l’Oye, recorded live in concert at the Philharmonie in September 2008. The recording of Johannes Brahms’s four symphonies was released in Germany in August 2009, and Peter Tchaikovsky’s Nutcracker was released in September 2010. Mahler’s Symphony No. 2 was published in Spring 2011. The recording of Johann Sebastian Bach’s St Matthew Passion in a ritualisation by Peter Sellars, which was performed in April 2010 in the Philharmonie, was released on DVD and Blu-ray in Spring 2012. Furthermore a CD (EMI) with the live recording of a Philharmoniker concert in February 2012 featuring Anton Bruckner’s Symphony No. 9 in the performing edition of the fourth movement completed from the manuscripts by Samale-Phillips-Cohrs-Mazzuca is available since May 2012.

In 1994 Simon Rattle was knighted by the Queen of England and has since received numerous distinctions. In 1996 the Toepfer Foundation in Hamburg awarded him the Shakespeare Prize; in 1997 he received the Albert Medal from the Royal Society of Arts in recognition of his extraordinary service to music, his activities in music education and his contributions to the musical community, all of which are important aspects of his work in Berlin. Since assuming his post as artistic director of the Philharmonic in September 2002, he has taken the orchestra in new directions with the Education Programme of the Berliner Philharmoniker. He has been honoured many times for his commitment to music education. In May 2005 he was awarded the Schiller Special Prize by the city of Mannheim, and in Spring 2007 he received the Golden Camera and the Urania Medal. In November 2007 Sir Simon Rattle was awarded the German Children’s Prize, and the same month he and the Berliner Philharmoniker were appointed as international UNICEF Goodwill Ambassadors in New York, the first time this honour has been conferred on an artistic ensemble. In spring 2009 Sir Simon Rattle received the Spanish Premio Don Juan de Borbón de la Música in Segovia. He was awarded the Order of Merit of the Federal Republic of Germany by President Horst Köhler in October 2009, twenty years after the fall of the Berlin Wall. In June 2010 Sir Simon Rattle was awarded a knighthood in the French Legion of Honour on behalf of the French President by Bernard de Montferrant, the French ambassador to Germany.



Booklet für Mahler: Symphony No. 7

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