
Upright Johanna Summer
Album Info
Album Veröffentlichung:
2025
HRA-Veröffentlichung:
18.04.2025
Label: ACT Music
Genre: Jazz
Subgenre: Contemporary Jazz
Interpret: Johanna Summer
Komponist: Johanna Summer
Das Album enthält Albumcover
Coming soon!
Danke, dass Sie sich für dieses Album interessieren. Sie können das Album noch nicht kaufen. Dafür schon mal reinhören!
Tipp: Nutzen Sie unsere Merkliste-Funktion.
- 1 Out of Reach 01:23
- 2 Shush 02:18
- 3 Giant Steps 02:53
- 4 I Remember You 01:49
- 5 Stella by Starlight 02:44
- 6 Teardrop 02:43
- 7 Elegie, WWV 93 01:51
Info zu Upright
Die Pianistin Johanna Summer veröffentlicht am 18. April 2025 ihre neue Jazz-EP mit dem Titel "Upright". Dieses Werk entstand während der Aufnahmen zu Malakoff Kowalskis Album "Songs With Words" und umfasst eine siebenteilige Jazz-Suite, die eigene Kompositionen von Summer mit Jazz-Standards und einer Elegie von Richard Wagner verbindet. Die erste Single "Teardrop" ist bereits veröffentlicht und gibt einen Vorgeschmack auf das kommende Album.
„Eine Reise ins musikalische Ich einer Virtuosin.“ (Süddeutsche Zeitung)
Am Tag einer Klavieraufnahme dreht sich frühmorgens als Erstes alles um die Stimmung. Die pianistischen Vorlieben, die Anforderungen des Repertoires und die Methoden des Klavierbauers werden miteinander in Einklang gebracht, und sobald das Instrument bereit ist, angespielt zu werden, beginnt sich das Adrenalin bemerkbar zu machen.
Wir waren für Aufnahmen zu meinem Album „Songs With Words“ verabredet. Auch mit den Pianisten Igor Levit und Chilly Gonzales hatte ich hierfür schon ein paar Stücke aufgenommen. Nun also traf Johanna Summer morgens bei mir im Studio ein, und als sie das Klavier nach der Stimmung ausprobierte, hörte ich etwas, das vollkommen neu war für meine Ohren. Jazz! Jazz hatte auf meinem Upright-Klavier, einem „Krauss“ aus den 1920er-Jahren, noch nie jemand gespielt. Noch dazu war das Klavier mit einem Filz zwischen Hämmern und Saiten präpariert, um einen ungewöhnlich warmen und gedämpften Klang zu erzeugen, der in Teilen beinah einem Fender Rhodes oder einer Celesta ähnelt. Altmodisch und dabei sehr modern.
Während ich so dastand und hoffte, die Stimmung würde Johanna gefallen, spürte ich, dass Johannas Klangprobe eine ganz eigenständige Solomusik war, die es geradezu einforderte, ebenfalls aufgenommen zu werden. Wir sprachen darüber und einigten uns darauf, ein paar Wochen später einen Tag lang alles aufzunehmen, was Johanna an diesem Klavier in den Sinn kommen würde. Die Beschaffenheit des Instruments in Verbindung mit dem Filz fördert aus mechanischen Gründen einen recht lyrischen, introspektiven Ausdruck, gleichzeitig sind hierbei zu schnelle und zu laute Passagen kaum spielbar. Johanna, – die üblicherweise auf dem modernen Flügel mit ihren entfesselten Improvisationen über klassisches Repertoire keine Grenzen kennt – gewissen Restriktionen auszusetzen, schien ihr als Pianistin und mir als Produzenten eine aufregende Aussicht zu sein. Wir rechneten mit zwei bis drei Stücken, die entstehen könnten. Aus denen sich dann vielleicht irgendwann einmal mehr machen ließe.
Dass nach einem langen Tag im Studio sieben Stücke fertig wurden, war kaum zu glauben. Schon am nächsten Morgen, beim ersten Durchhören, zeichnete sich ab, dass diese Musik ein in sich geschlossener Zyklus war: zwei eigene Improvisationen eröffnen ihn. Wollte man heimlich behaupten, diese Musik sei geschrieben und nicht improvisiert, sie stünde für eine Kompositionsfertigkeit, wie sie zeitgenössisch kaum jemand beherrscht. GIANT STEPS, STELLA BY STARLIGHT und I REMEMBER YOU bilden den Kern aus Jazz-Standards. Auch diese Einspielungen (es gab jeweils mehrere Takes) leisten Außerordentliches: Soweit ich weiß, wurden diese Standards noch nie auf diese Art gedacht und gespielt, schon gar nicht auf einem gedämpften Klavier von vor hundert Jahren. Vielleicht erinnern die freien Einleitungen entfernt an Mompou oder Bartók, ich weiß es nicht, jedenfalls sind sie schon nach wenigen Tönen unverwechselbar als Johanna Summer identifizierbar. Die berühmten Standards werden heruntergebrochen auf die zurückgenommensten Grundsäulen ihrer Themen und die kurzen Soli verflüchtigen sich genauso unbemerkt wie sie sich lautlos aus dem Nichts ihren Weg suchen. Wo TEARDROP von Massive Attack auf einmal herkam in dieser Reihung, lässt sich kaum noch nachvollziehen, aber mehr Glück kann ein Einfall im Studio kaum bringen. Das Ende des Zyklus' bildet Richard Wagners sagenumwobene, dissonierende „Elegie in As-Dur“ – ein wahrscheinlich aus „Tristan & Isolde“ verworfenes Thema, das lange Zeit als seine letzte fragmentarische Niederschrift galt.
Das alles war eine große Überraschung für uns. Fast wie etwas, das einem widerfährt. Ein sehr aus der Zeit gefallener Vorgang. Eine Verbindung aus größter Freiheit und einiger Beschränkungen, aus völliger Absichtslosigkeit und einigem Verlangen nach einer Musik, für die es kaum Worte gibt, aber nun einen Namen: UPRIGHT. (Malakoff Kowalski)
Johanna Summer, Klavier
Johanna Summer
wuchs im sächsischen Plauen auf und begann dort im Alter von 7 Jahren zunächst mit klassischem Klavierunterricht. Auf der Suche nach einer Musik, die aus dem Moment heraus entsteht und spontan mit Anderen gespielt werden kann, fand sie zum Jazz. Kurz vor dem Abitur beschloss sie, sich ganz auf diese Musik zu konzentrieren.
Sie absolvierte ein Bachelorstudium an der Hochschule in Dresden. Hier kam sie in einem Kurs der Free-Jazz-Legende Günter Baby Sommer mit freier Improvisation in Berührung. Fasziniert von der Unmittelbarkeit dieser Musik begann sie Solokonzerte zu geben – zunächst ausgehend vom Kanon des »Great American Songbook«, jedoch immer mit einer offenen und flexiblen Spielhaltung und ohne zurechtgelegte Setlist. Nach und nach wandte sie sich immer mehr ihren musikalischen Wurzeln zu und suchte nach Wegen, klassische Musik in einen improvisatorischen Kontext zu setzen. Ihr erstes Programm »Schumann Kaleidoskop« befasste sich mit Kompositionen von Robert Schumann und wurde 2021 für den Deutschen Jazzpreis nominiert.
Johanna war Mitglied im Bundesjazzorchester (Bujazzo) und ist regelmäßig zu Gast bei nationalen und internationalen Jazz- und Klassikfestivals. Anfang 2023 beendete sie ihr Masterstudium an der HfMT Köln und und lebt aktuell wieder in Dresden. Im Januar 2023 wurde ihr neues Soloalbum »Resonanzen« veröffentlicht, auf dem sie das Konzept ihres Debütalbums vertieft und Stücke aus verschiedenen Epochen zur Grundlage ihres musikalischen Weiter-Erzählens macht.
Dieses Album enthält kein Booklet