She Shot Me Down (Remastered) Frank Sinatra

Album Info

Album Veröffentlichung:
1981

HRA-Veröffentlichung:
03.12.2021

Das Album enthält Albumcover

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  • 1Good Thing Going (Going Gone) (Album Version)03:53
  • 2Hey Look, No Cryin' (Album Version)03:00
  • 3Thanks For The Memory (Album Version)04:25
  • 4A Long Night (Album Version)03:44
  • 5Bang Bang (My Baby Shot Me Down) (Album Version)03:24
  • 6Monday Morning Quarterback (Album Version)04:38
  • 7South - To A Warmer Place (Album Version)03:45
  • 8I Loved Her (Album Version)04:04
  • 9Medley: The Gal That Got Away/It Never Entered My Mind (Album Version)05:50
  • Total Runtime36:43

Info zu She Shot Me Down (Remastered)

Reifes, zeitloses Alterswerk eines Giganten der Musik: Da steht er im Studio, der alte Schwerenöter. Man schreibt das Jahr 1981. Jahrzehnte voller Höhen, aber auch Tiefen liegen hinter dem Mann, der wie kein anderer dieses Jahrhundert musikalisch zu prägen wusste. Der swingte, gemeinsam mit dem Rat Pack nächtelang durch die Kneipen zog, lebte, liebte und litt, immensen Erfolg auskostete, durch tiefe Karriereknicks schritt. Stets ruhelos, meist einsam in der ihn umgebenden Meute, getrieben vom Streben nach Perfektion - in seiner Vortragskunst. Er weiß, dass er sie in diesem Lebensbereich erreichen kann. Nur dort gibt es keine Brüche, keine Widerstände. Er weiß jedes Studio zu beherrschen, hat die besten Musiker, erkennt jede noch so kleine Dissonanz, die feinste Nuance, die das angestrebte Ziel gefährden könnte.

Gordon Jenkins ist auch im Studio. Der Arrangeur, der wie kein Zweiter Balladen zu komponieren versteht. Swing ist nicht angesagt. Die Melancholie des Alters (gewiss auch das Wissen um die naturgemäß zu Ende gehend müssende Ausnahmekarriere) lasten auf der Seele.

Und er singt. Er singt mit dieser unnnachahmlichen Stimme. Hin und wieder leicht brüchig besingt er die Liebe. Nicht mehr himmelhochjauchzend wie in jungen Jahren, nein, er schöpft aus seinem Erfahrungsschatz. Und das reimt sich eben nicht mehr auf Liebe und Triebe, sondern gibt Einblick in das reiche Spektrum eines erfüllten Lebens. In die schlaflosen langen Nächte, die nur mit Alkohol zu ertragen sind (A Long Night). In die eigentlich aussichtslose Liebe (I Loved Her), die trotz (oder gerade wegen?) konträrer Einstellungen eben doch eine große war. Oder gar in eine leicht verklärte Erinnerung, die im Nachhinein nicht mehr schmerzlich, sondern als wichtigen Baustein für die Reife (Thanks For The Memory) erfahren wird. Durch das fein nuancierte "Brüchige" in der ansonsten noch immer fabelhaften Stimme erst gewinnen diese Texte, diese wunderbaren Melodien, ergänzt durch ausgefeilte Arrangements von Gordon Jenkins, der u.a. für den Album-Geniestreich September Of My Years verantwortlich zeichnete, die Authentizität, die dieses Spätwerk Frank Sinatra s so unverwechselbar, so einmalig macht.

Ich besitze alle Originalalben von FS, ziehe die Balladen dem Swing vor, weil er diese wie keiner zuvor, keiner danach zu interpretieren im Stande ist. She Shot Me Down ist die Krönung eines an Highlights kaum zu überbietenden Künstlerlebens, stellt den glanzvollen Abschluss einer einzig- artigen Karriere dar. Es kam noch ein neues Album danach, sogar mit Quincy Jones als Producer, gefolgt von zwei finalen Duets-Longplayern Mitte der 90er Jahre. (Ulrich Groh)

Frank Sinatra, vocals
Irv Cottler, drums
Gene Cherico, bass
Tony Mottola, guitar
Gordon Jenkins, arranger, conductor
Don Costa, arranger, conductor
Nelson Riddle, arranger
Vincent Falcone, Jr., conductor

Digitally remastered




Frank Sinatra
Warum gerade "My Way"? Warum ist "My Way" der Song, den man zuerst mit Frank Sinatra verbindet? (Neben vielleicht noch "New York, New York" oder Bert Kaempferts "Strangers In The Night".) Warum hat Sinatras Interpretation "My Way" zum Kultklassiker, zum Karaoke-Knüller werden lassen? So recht weiß das keiner.

Sinatra selbst soll die Adaption des französischen Chansons nicht besonders gemocht haben. Geschrieben als "Comme d´Habitude", umgetextet von Paul Anka, vertritt "My Way" eine ähnliche Pose wie Edith Piafs "Je Ne Regrette Rien". Als Sinatra am 30. Dezember 1968 "My Way" aufnahm, standen die USA am Abgrund: Vietnam, Bobby Kennedy, Martin Luther King. Sinatra, damals noch aktiver Demokrat, lautstarker Anti-Rassist, hatte sich gerade von Mia Farrow scheiden lassen, saß am Sterbebett seines Vaters. Trotziges Selbstmitleid überzeugt nicht in den USA, wo der Song zunächst schlechter abschnitt als in Europa. Bis ihn alle coverten: Elvis, Tom Jones, schließlich gar Sid Vicious. Trotzdem: "My Way" ist gleich Frank Sinatra - The Voice - der Mann, der so beiläufig wie genialisch die größten Standards des American Songbooks verewigt hat, die famosen Songs vom Broadway, der Tin Pan Alley, von Cole Porter oder Rodgers & Hart. Sie hat der berühmteste Einwohner von Hoboken, New Jersey bis zum Anschlag mit Bedeutung aufgeladen. Frankie gab dabei nie zuviel Gas, arbeitete besessen an Pausen und quasi-Vibrato. "Tatsächlich erfand er die Phrasierung des Popsongs", schreibt Stephen Holden im "Rolling Stone Record Guide".

In den 1940ern, in der Bigband von Tommy Dorsey, wurde Sinatra der erste Popstar, das erste Teenie-Idol. GIs an der Front sahen den vom Wehrdienst Ausgemusterten mit Siegerlächeln in der Wochenschau, umringt von schönen Frauen. Sinatra: der subtile Styler, der Anti-Macho, der von amerikanischen Ehemännern meistgehasste Sänger des Zweiten Weltkriegs. Daran änderte nichts, dass der Italo-Amerikaner 1951 Ava Gardner heiratete. Ein Karriereloch überwand er ironischerweise mit seiner Rolle im Kriegsdrama "From Here To Eternity", die ihm einen Oscar einbrachte.|Aus seinem Knebelvertrag mit Dorsey befreite ihn angeblich der Mafioso Sam Giancana. Auf der Leinwand dargestellt ist das in einer Szene von Francis Ford Coppolas "The Godfather", wo ein paar von Vito Corleones (alias Giancanas) Männern den Bandleader "überzeugen". Sinatras Tochter Nancy bekräftigt in ihrer Autobiografie jedoch, der MCA-Chef Jules Stein hätte Frankie-Boy für 75.000 Dollar freigekauft. Wie auch immer: Sinatras FBI-Akte umfasst 2403 Seiten. In den 1950ern triumphierte "The Voice" beim Capitol-Label, dem führenden Vokal-Jazz-Label seiner Zeit mit Stars wie Ella Fitzgerald, Peggy Lee, Nat "King" Cole" oder Judy Garland. Meilenstein seiner Karriere ist der 1960 gedrehte Film "Ocean´s 11" mit ihm an der Seite von Dean Martin und Sammy Davis Jr. - dem legendären Ratpack, heute würde man Künstlerkollektiv dazu sagen. (2001 drehte Steven Sonderbergh ein Remake von "Ocean´s 11", ohne Ratpack aber mit George Clooney). 1962 verließ Sinatra Capitol-Records und nahm fortan auf seinem eigenen Label auf: Reprise. Sein Duo-Album mit Count Basie, betitelt "Sinatra-Basie" war so erfolgreich, dass es einen Follow-Up gab: "It Might As Well Be Swing", arrangiert von Quincy Jones. Seine ambitionierteste LP dieser Zeit ist "The Concert Sinatra", aufgenommen mit einem 73-köpfigen Symphonie-Orchester. Kommerziell weniger schlagkräftig, dafür Klassiker: seine Alben mit Duke Ellington und Antonio Carlos Jobim: "Francis A. & Edward K." (1968) und "Sinatra & Company" (1971).

In den späten 1960ern, circa zeitgleich mit "My Way" wurde Sinatra allerdings grantig, zum unsterblichen Reaktionär, lief zu den Republikanern über. Der Manisch-Depressive verteufelte Elvis und die Beatles, coverte trotzdem "Hound Dog" und "Yesterday". Rock´n´Roll und Beat fand er "kläglich" wie ein "schlecht riechendes Aphrodisiakum". Über den Schweiß und die Tränen der neuen Generation rümpfte er kräftig die Nase, das Gebrüll von Janis Joplin und Jim Morrison waren unter seiner Würde. Nichtsdestotrotz wurde Frankie der erste Paparazzi-Schläger, ein umtriebiger Rat-Pack-Skandal-Säufer, der Prototyp aller Robbie Williamsen dieser Welt. Konnte sich aber jede Schmäh leisten, weil sein Pop zeitlos geblieben ist. Als der damals 78-jährige 1994 seinen elften Grammy, diesmal in der Kategorie "Legende" bekam, sagte ihn Bono an: "Frank ist der Vorsitzende des bösen Willens. Rock´n´Roller spielen harte Jungs, aber dieser Typ hier ist der Boss. Ich werde mich nicht mit ihm anlegen." Immer wieder haben sich Stars an seinem Erbe versucht, hoffnungslos. Dieser schmale Grat zwischen Gesang und Gespräch, dieser New Yorker-Akzent, diese Intimität gehören bis heute Ol´ Blue Eyes allein. He did it his way! Frank Sinatra starb 1998 in Los Angeles.

Dieses Album enthält kein Booklet

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