Album Info

Album Veröffentlichung:
2019

HRA-Veröffentlichung:
22.11.2019

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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FLAC 48 $ 13,20
  • 1Interlude dans un paysage avec une femme bâillante05:33
  • 2Litanei auf das Fest Allerseelen05:18
  • 3Einsame Blume03:21
  • 4Promenade dans une coquille de noix04:38
  • 5Der Mond ist aufgegangen01:36
  • 6Berceuse (Mit unzureichendem Lidschluss)05:14
  • 7Petit requiem pour le troisième homme06:07
  • 8Teure Mutter04:19
  • 9Choral ennuyeuse00:44
  • 10Das Grab04:10
  • 11Kinderwaldscene03:57
  • 12Prière02:11
  • 13Großes Würfelspiel02:58
  • 14Deburau00:59
  • 15Ouverture ennuyeuse05:22
  • Total Runtime56:27

Info zu Ennui

Franui und Peter Simonischek: Divertimenti contra Ennui: Das ist ein Album über die Langeweile, das die preisgekrönte Musicbanda Franui begleitet von Schauspieler Peter Simonischek aus dem alltäglichen Leben zurück in die Kindheit und von dort direkt auf den Friedhof führt.

Mit »Ennui« ist nicht etwa gemeint, was man in Wien »fad« nennt. Es geht vielmehr um die existenzielle Langeweile, um jenen Moment, in dem Dich die schwarze Leere ergreift, Dir die Absurdität des Daseins bewusst wird – oder wie auch immer Philosophen diesen Zustand genannt haben.

Einer von ihnen – Kierkegaard – behauptet: Aufheben könne man die Langeweile niemals durch Arbeit. Nur durch Unterhaltung sei ihr beizukommen. Die Unterhaltung, die Zerstreuung, der Zeitvertreib, das Vergnügen – in der Musik heißt das: Divertimento! Und brillante Themen dieser Gattung finden die Franuis für ihre in Erinnerung bleibende musikalische Erzählung bei Mozart, Satie, Schumann u. a. Bleibt nur noch zu sagen: Gute Unterhaltung!

Wie eine Aufnahme entstand, bei der eine begehrte Tanz- und Begräbniskapelle aus Osttirol mit Mozart und Konsorten bei der Langeweile landete, sie aber niemals empfand.

Matthias Schulz, damals Intendant der Internationalen Stiftung Mozarteum in Salzburg (heute Intendant der Staatsoper Unter den Linden Berlin), fragte an, ob wir für die Mozartwoche 2017 etwas mit Mozart machen könnten. Nun ja, unsere Klangbatterie aus Streichern, Saiteninstrumenten sowie Holz- und Blechbläsern ist uns heilig und was ihren Farbenreichtum anbelangt, halten wir sie für schier unerschöpflich. Aber, gütiger Himmel, Mozart? Wir haben uns schon einmal aus der Affäre gezogen, indem wir das Menuett aus »Don Giovanni« mit alpinen Volksliedern überlagerten, weil ja auch im Original die Banda im Hintergrund ein Tänzchen spielt und auf der Bühne zugleich etwas ganz anderes verhandelt wird – nachzuhören auf unserer CD »Tanz! (Franz)«. Sollten wir jetzt ein Klavierkonzert mit dem Hackbrett zerlegen, oder eine Arie aus Figaro oder Così auf der Tuba blasen? [...] (Von Markus Kraler und Andreas Schett)

Peter Simonischek, Sprecher
Franui




Franui
ist der Name einer ganz bestimmten Almwiese im kleinen, 1.402 Meter über dem Meer gelegenen Osttiroler Dorf Innervillgraten, in dem die Musiker von Franui großteils aufgewachsen sind. Das Wort ist rätoromanischen Ursprungs und verweist auf die geografische Nähe Innervillgratens zum ladinischen Sprach- raum in den Dolomiten.

Die Musicbanda gleichen Namens spielt seit 1993 in nahezu unveränderter Besetzung und ist bei den renommiertesten Festivals und Konzerthäusern zu Gast, u. a. Wiener Konzerthaus, Burgtheater Wien, Salzburger Festspiele, Bregenzer Festspiele, Ruhrtriennale, Staatsoper Unter den Linden Berlin, Münchner Opernfestspiele, Philharmonie Köln, Elbphilharmonie Hamburg, Schauspielhaus Zürich, Holland Festival oder Philharmonie de Paris.

Mit ihren Aneignungen der Lieder von Schubert, Schumann, Brahms und Mahler wurde die Musicbanda Franui über die Grenzen Österreichs hinaus bekannt. Dabei versteht sich das Ensemble als »Umspannwerk zwischen Klassik, Volksmusik, Jazz und zeitgenössischer Kammermusik«; manches Mal wird die klassische Vorlage in all ihrer Schönheit liebevoll zelebriert, manches Mal vom Kopf auf die Füße gestellt (oder umgekehrt), skelettiert, angereichert, übermalt, weitergedacht. Die Grenzen zwischen Interpretation, Improvisation, Arrangement und (Re-)Komposition verschwimmen.

Bei ihren Konzerten und Musiktheaterproduktionen verbünden sich die Musiker häufig mit herausragenden Bühnenpartnern wie dem Bariton Florian Boesch, dem Autor Hans Magnus Enzensberger, dem Puppenspieler Nikolaus Habjan, dem Maskentheater-Ensemble Familie Flöz, dem Videokünstler Jonas Dahlberg oder den Schauspielern Dörte Lyssewski, Sven-Eric Bechtolf und Peter Simonischek.

Im Wiener Konzerthaus gestaltet Franui seit 2015 jährlich im Mai das Festival »Gemischter Satz«, bei dem Musik, Bildende Kunst, Literatur und Wein in einem neuen Zusammenspiel präsentiert werden.

Die CDs von Franui erscheinen beim Label col legno und wurden mit mehreren Preisen ausgezeichnet. »Ständchen der Dinge«, das Album zum 25. Geburtstag des Ensembles, erhielt 2018 den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik.



Booklet für Ennui

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