Cartography Arve Henriksen
Album Info
Album Veröffentlichung:
2008
HRA-Veröffentlichung:
11.07.2017
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
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- 1 Poverty And Its Opposite (Live) 05:36
- 2 Before And Afterlife 06:43
- 3 Migration 05:41
- 4 From Birth 02:45
- 5 Ouija 02:41
- 6 Recording Angel 06:23
- 7 Assembly 03:56
- 8 Loved One 04:05
- 9 The Unremarkable Child 02:05
- 10 Famine's Ghost (Live) 04:28
- 11 Thermal (Live) 02:27
- 12 Sorrow And Its Opposite 04:29
Info zu Cartography
Seine Vielfältigkeit stellt er nun auch auf seinem ersten ECM-Album als Leader grandios unter Beweis. Aufgenommen hat Henriksen das Album "Cartography" zwischen 2005 und 2008 mit einer Gruppe wechselnder kreativer Musiker, die in so unterschiedlichen Genres wie dem Jazz, der elektronischen Musik, Ambient und Klassik sowie in der Welt der Remixe zuhause sind. Der einzigartige Sänger David Sylvian tritt zweimal mit Rezitationen eigener Texte in Erscheinung, Ana Maria Friman singt Fragmente von William Brooks' "Anima Mea" und die Sängerinnen des Trio Mediaeval tauchen - gesamplet - in dem Stück "Recording Angel" auf. Mit von der Partie waren bei den Aufnahmen außerdem Gitarrist Eivind Aarset, Schlagzeuger Audun Kleive und Arves Supersilent-Kollege Ståle Storløkken.
"Cartography" ist ein treffender Titel für dieses Album, dessen Aufnahmen in Studios und bei Konzerten in Kristiansand, Oslo, Köln und London entstanden und verschiedene Stimmungen und Klanglandschaften kartographieren.
"In den letzten paar Jahren habe ich versucht zu einer Spielweise zu finden, mit der ich mich wohl fühle. Außerdem hielt ich Ausschau nach musikalischen Gebieten, die mich genügend interessierten, um immer wieder zu ihnen zurückzukehren", sagt Henriksen. "Bei dem Gedanken nur noch 'improvisierten Jazz' zu spielen, fühlte ich mich nicht wohl. Dieses Album ist Teil eines Prozesses, bei dem ich einen Schritt zurückgehe, um nach vorne zu kommen. Die Elektronik ist seit über zwanzig Jahren ein Bestandteil meiner Musik, und die Kollaboration mit Jan Bang und Erik Honoré war sehr inspirierend. Ich mag es sehr, wie sie akustische Instrumente und Elektronik zusammenbringen, wie sie Elemente kreieren und miteinander kombinieren, die manchmal von verschiedenen Orten und aus verschiedenen Zeiten stammen." Er weist auch daraufhin, dass Bang und Honoré - so wie er selbst - sehr stark durch die Werke Jon Hassells beeinflusst wurden. Durch das Vorbild Hassell fand Arve Henriksen beispielsweise zu seinem "vokalen" Trompetenklang. Es scheint fast, als schließe sich ein historischer Kreis, wenn Hassell, Brian Eno und andere Elektronik-Pioniere heutzutage beim von Bang und Honoré organisierten Punkt-Festival auftreten, bei dem "Live-Remixe" ein fester Bestandteil des Programms sind. In diesem Sinne gehört "Cartography" einer alternativen Musiktradition an, die Improvisation und Klangskulpturen, Dubs und Remixe sowie ein atmosphärisches Bewusstsein einschließt.
Das Album fügt sich aber ebenso klar in Arve Henriksen eigene Geschichte ein. Sein früh gewecktes Interesse für fernöstliche Klänge und die Shakuhachi-Flöte, das ihn nach neuen Mitteln der Tonerzeugung forschen ließ, wird in Stücken wie "From Birth" erneut reflektiert. Aufgegriffen und vertieft werden hier auch Experimente, die Henriksen und Bang einst auf dem 2004 von Rune Grammofon veröffentlichten Album "Chiaraoscuro" begannen.
Die musikalische Partnerschaft mit David Sylvian besteht auch schon seit längerem. Arve war an einigen Einspielungen des Sängers beteiligt, darunter an dem "Nine Horses"-Projekt (Album: "Snow Borne Sorrow"/2005). Samples von Henriksens Trompetenspiel verwendete Sylvian außerdem in seinem Installationsstück "When Loud Weather Buffeted Naoshima", das er für ein japanische Kunstmuseum schuf. Aus dieser Quelle stammt auch einiges von dem Klangmaterial, das Henriksen nun für den ersten Teil von "Before And Afterlife" übernahm. "Der erste Teil des Stücks ist wirklich Davids Produktion", sagt Henriksen. "Dann ergänzte es Jan Bang um weiteres Material."
Verschiedene Stücke wurden aus der Improvisation heraus geboren. "Aber wir benutzten viele Arbeitsweisen", erklärt Henriksen. "Es gibt auch etliche durchkomponierte Teile... Jan Bang schickte mir ganz zu Beginn des Projekts ein paar Dateien mit seinen Entwürfen." Eventualitäten gegenüber offen zu sein, war von Anfang an Teil des Plans. Das Werk sollte sich nach Henriksens Vorstellung organisch entwickeln. Ein Beispiel dafür ist "Recording Angel". Bang hatte das Stück bei einem anderen Projekt mit dem Arrangeur Vytas Sondeckis experimentell entwickelt. Kürzlich arbeitete Bang außerdem mit dem Trio Mediaeval zusammen (die drei Sängerinnen sind auch Teil eine neuen Quintetts von Henriksen und Bang). Und so integrierte Bang beim Abmischen nun also die Aufnahmen des Mediaeval-Liedes "Oi me lasso" in das Stück. "Es passt einfach perfekt in diese neue Klanglandschaft", urteilt Henriksen zufrieden.
Arve Henriksen, trumpets, voice, field recording
Jan Bang, live sampling, samples, beats, programming, bass line, dictaphone, organ samples, arrangement
Audun Kleive, percussion, drums
David Sylvian, voice, samples, programming
Helge Sunde, string arrangement and programming
Eivind Aarset, guitars
Lars Danielsson, double-bass
Erik Honoré, synthesizer, samples, field recordings, choir samples
Arnaud Mercier, treatments
Trio Mediaeval, voice sample
Vérène Andronikof, vocals
Vytas Sondeckis, vocal arrangement
Anna Maria Friman, voice
Ståle Storløkken, synthesizer, samples
Engineered and produced by Erik Honoré and Jan Bang
Arve Henriksen
Born in 1968, Arve Henriksen studied at the Trondheim Conservatory from 1987-1991, and has worked as a freelance musician since 1989.
He has worked with many musicians, including Jon Balke Magnetic North Orchestra/Batagraf, Edward Vesala, Jon Christensen, Marilyn Mazur, Nils Petter Molvær, Misha Alperin, Arkady Shilkloper, Arild Andersen, Stian Carstensen, Dhafer Youssef, Sidsel Endresen, Pekka Kuusisto, Christian Wallumrød Ensemble, Nils Økland, Karl Seglem, Per Oddvar Johansen, Iain Ballamy, Thomas Strønen, Gjermund Larsen, Svante Henryson, Mats Eilertsen, David Sylvian, Jon Hassell, Hope Sanduval, Laurie Anderson, John Paul Jones, Erik Honoré, Toshimaru Nakamura, Trygve Seim Ensemble, Jan Gunnar Hoff, Tord Gustavsen, Giovanni Di Domenico, Tatsuhisa Yamamoto, Gavin Bryars, John Potter, Johanna McGregor, Imogen Heap, Guy Sigsworth, Ryuichi Sakamoto, Bill Frisell, Terje Rypdal, Maria Schneider, Kate Havnevik, Live Marie Roggen, Silje Nergaard, Odd Nordstoga, Kari Bremnes, Sondre Bratland, Jannis Anastasakis, Lars Danielsson, The Source, Vox Clamantis and many more.
He has played in many different contexts, bands and projects, ranging from working with koto player Satsuki Odamura to the rock band Motorpsycho via numerous free improvising groups with Ernst Reisiger, Sten Sandell, Peter Friis-Nilsen, Lotte Anker, Hasse Poulsen, Terje Isungset, Benoit Delbecq, Steve Arguelles, Lars Juul and Marc Ducret.
He has collaborated with the composers Peter Tornquist, Helge Sunde, Terje Bjørklund and Tõnu Kõrvits in cooperation with orchestras and chamber settings like Cikada String Quartet, Nidaros String Quartet, Zapp 4, The Norwegian Chamber Orchestra, Kristiansand and Trondheim Symphony Orchestra, London Sinfonietta, Britten Sinfonia, Deutsche Kammerphilharmonie Bremen, The Norwegian Wind Ensemble and Trondheim Soloists.
He has worked together with video and visual artists like Anastasia Isachsen, Tord Knudsen and Lillevan.
Today he is connected to and in collaboration with:
Supersilent (Helge Sten and Ståle Storløkken)
Trio Mediaeval´s Rimur (Linn Andrea Fuglseth, Berit Opheim and Anna Maria Friman)
Sinikka Langeland´s Starflowers and Magical Forest (Anders Jormin, Trygve Seim and Markku Onaskari)
Saumur (Hilmar Jensson and Skuli Sverrisson)
Warped Dreamer (Teun Verbrüggen, Jozef Dumoulin and Stian Westerhus)
Atmosphéres (Jan Bang, Eivind Aarseth and Tigran Hamasyan)
"Sommeren der ute" (Ellen Bødtker, Jan Erik Vold and Eirik Raude)
Fennesz-Henriksen (Christian Fennesz)
And various percussive settings including Audun Kleive, Helge Norbakken and Ingar Zach.
Henriksen has composed and commissioned music for festivals, films and documentary programs. He has a long discography counting over 140 records in total. Received together with Supersilent The Alarm Award 2004. He has been the artist in residence at Moers Jazzfestival 2006, OIOI-festival in Bergen 2008 and at Molde Jazz Festival 2009. From 2004-2006 he was a part of the European Jazz Launch project. He has received Norsk Jazzforums Buddy Award 2005. Radka Toneffs Memorial Award 2007, Paul Acket Award at North Sea Jazz Festival 2011 and DNB and Kongsberg Jazzfestival´s Musician Award 2011. He has been nominated to Nordisk Råds musikkpris 2009 and also nominated to European Jazz musician of the year 2009. In 2016 he became Doctor Honoris Causa at The University of Gothenburg.
Booklet für Cartography