Neumond Joachim Witt

Album Info

Album Veröffentlichung:
2023

HRA-Veröffentlichung:
05.05.2023

Das Album enthält Albumcover

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Formate & Preise

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FLAC 44.1 $ 13,20
  • 1 Aufstehen 04:10
  • 2 Die Erde brennt 03:56
  • 3 Bis ans Ende der Zeit 03:38
  • 4 Mein Herz 04:07
  • 5 Es regnet in mir 04:37
  • 6 Strandgut 03:39
  • 7 Ohne dich 04:47
  • 8 Neumond 02:09
  • 9 Spät 04:04
  • 10 Dein Lied 03:57
  • 11 Frühlingskind 04:51
  • 12 Fahnenmeer 03:02
  • 13 Hoping 03:39
  • 14 Der Herbst 04:05
  • 15 96 Tage 03:47
  • 16 Aufstehen (Martin Engler Remix) 04:44
  • 17 Die Erde brennt (Lord Of The Lost Remix) 04:04
  • 18 Mein Herz (Girls Under Glass Remix) 04:47
  • 19 Mein Herz (Unplugged) 03:15
  • 20 Was? 04:22
  • Total Runtime 01:19:40

Info zu Neumond

Er hat als Goldener Reiter längst einen Platz im kollektiven Gedächtnis inne, landete 1998 mit Die Flut einen der ungewöhnlichsten Tophits der deutschen Musikgeschichte und überraschte 2012 mit Gloria , einem der ergreifendsten Songs über Liebe und Verlust überhaupt: Wenn sich einer wie Joachim Witt anschickt, im Jahr 2014 ein Album voller Electro-Hymnen unters Volk zu bringen, darf man eines nicht erwarten: Kompromisse.

Nein, ich verlier` meine Träume nicht , singt Witt im Schlüsselsong Aufstehen . Es sind die Träume von ewiger Erneuerung, von den Kämpfen gegen den Teufel Stillstand, die Joachim Witt antreiben; die ihn dazu bewegt haben, sein Album Neumond zu nennen nach jenem kosmischen Phänomen, das immer und immer wieder passiert und niemals seine Faszination verliert. Zusammen mit Martin Engler hauptberuflich Frontmann der Band Mono Inc. hat Witt eine gute Dreiviertelstunde dieser finsteren Mondphase beleuchtet. Jetzt leuchtet sie, und wie.

Kaum zwei Jahre nach Dom , seinem erhabenen Meisterwerk der Besinnlichkeit, feuert der Herbergsvater alles Neuen Deutschen nun aus sämtlichen elektronischen Rohren. Die Sequenzer arbeiten am Limit, die Bassdrum zwingt zur Bewegung, satte Powerchords lassen die Refrains erstrahlen. Die gewagte Zeile Weil wir eisern sind ist bei einem wie Witt, der einst Wagners Bayreuth mit einem Drei-Alben-Zyklus aus der rechten Ecke befreite, keine leere Phrase. Witt steht noch immer unter Starkstrom und er lässt uns auf Neumond an dieser unbändigen Energie teilhaben.

Wie oft schon hat Witt einen radikalen Wandel vollzogen? Sich neu interpretiert und unbekanntes Terrain erobert? Neumond ist Studioalbum Nummer 14, und genau so oft hat Witt im Laufe seiner Karriere Grenzen durchbrochen sei es in Sachen Musik, Inhalt oder Genre: Sein Debüt Silberblick war noch kunstversessener Gitarrenpop, der Nachfolger Edelweiß brachte düsteren Elektro, gefolgt von gepflegtem Hochglanzpop auf Märchenblau . Und das waren nur die ersten drei Platten... Im Laufe der Jahre folgten mal kristallklarer Synthiepop, dann wieder brachialer Industrial-Funk, sogar Ausflüge in den Schlager waren manchmal kein Tabu. Später wurde Witt von Jahr zu Jahr härter, im dritten Teil seiner Bayreuth -Reihe gar unerbittlich. Eines aber hatten all seine Werke gemeinsam: Sie waren in dem, was sie ausmachte, immer absolut kompromisslos. Und so ist es auch jetzt bei Neumond .

Dass viele seiner Songs autobiographische Züge tragen, daraus hat Joachim Witt nie einen Hehl gemacht. Diesmal ist es der Titelsong, der aus dem Leben des Interpreten erzählt. Wer fügt sich schwer dem Herdentrieb? fragt Witt zu sphärischen Klangteppichen, um am Ende anzudeuten, dass er sich selbst meint, den Schüchternen mit Seelenqual.

Die Frage, warum dieses Kleinod nicht auf dem eigentlichen Album enthalten ist, ist einfach zu beantworten: Es hätte nicht in das Gesamtbild der Platte gepasst, es wäre ein Kompromiss gewesen. Und eben solche macht ein Joachim Witt nicht.

Joachim Witt




Joachim Witt
hat sich im Laufe der Dekaden einen Ausnahmestatus unter Deutschlands Musikern erarbeitet. Er darf ungeniert Genres wechseln, Stile mischen und sich selbst immer wieder neu erfinden, ganz, wie ihm der Sinn steht – seine Fans bleiben ihm treu.

Weil sie wissen, dass sich hinter dem künstlerischen Wandel noch immer derselbe Mensch verbirgt. Ein Mensch, der - genau wie wir – durch alle Stimmungslagen getrieben wird. Joachim Witt vermag es jedoch wie kein Zweiter, sie mit ungebremster Intensität zu vermitteln.

Deshalb ist es auch bei seinem inzwischen 16. Studioalbum „Thron“ gar nicht notwendig, sich erst umständlich auf die Musik einlassen zu müssen – Witt packt einen mühelos dort, wo es weh- oder wohltut. Es ist, wie er sagt, zu weiten Teilen ein Album für die schwierige Zeit, in der wir leben. Kampfgeist und Beinahe-Resignation liegen auf Witts „Thron“ dicht beieinander. „Du wirst dich erholen vom Herbst“, versichert er im Song „Lebe dein Leben“; ein Satz, der in seinem Minimalismus die ganze Wahrheit des Prinzips Hoffnung umschreibt.

Unterschwelliger Humor darf natürlich auf keiner Witt-Platte fehlen: Wenn Joachim zu zwingenden Mosh-Rhythmen „Alle nicken“ singt, ist das als selbstironischer Verweis auf seine „Bayreuth“-Trilogie zu verstehen.

Auch wenn Joachim Witt sich mit den neuen Songs auf keine eindeutige Soundkategorie festlegen lässt, klingt „Thron“ mit all seiner Intensivität und auch Intimität wie ein in sich fest geschlossenes Werk - mit vielen Facetten.

Das gute, alte Melotron darf in mehreren Songs den Klangteppich auslegen; es gibt ausgiebige Gitarrensoli, auf die ein David Gilmour stolz wäre. In „Tag für Tag“ greift Witt in den Strophen zu eher jazztypischen Harmonien (Stichwort „maj7“), um dann einen Powerchord-Refrain zu präsentieren, für den der nicht 1:1 übersetzbare Begriff „epic“ am treffendsten ist. Hier trifft großes Können auf spielerische Freiheit.

Zusammen mit Produzent und Mitautor Bassel Hallak hat Joachim Witt ein Album aus dem Boden gestampft, dass so stimmig und rund geworden ist, als habe er Jahre der Planung damit verbracht.



Dieses Album enthält kein Booklet

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