Hans Abrahamsen: /Walden /Wald Calefax Reed Quintet

Album Info

Album Veröffentlichung:
2013

HRA-Veröffentlichung:
16.07.2013

Das Album enthält Albumcover

?

Formate & Preise

FormatPreisIm WarenkorbKaufen
FLAC 48 $ 13,20
  • 1Bei Anbruch06:20
  • 2Walden, Moderato fluente - Allegro03:31
  • 3Walden, Alla marcia03:57
  • 4Walden, Andante - Più mosso ma calmo02:14
  • 5Walden, Allegretto giocoso01:05
  • 6In den Wäldern06:32
  • 7Wald17:13
  • 8Zur Nacht08:57
  • Total Runtime49:49

Info zu Hans Abrahamsen: /Walden /Wald

Walden / Wald ist ein ungewöhnliches Werk in einer besonderen Klangsprache. Komponierte Stücke von Hans Abrahamsen, einem der wichtigsten zeitgenössischen Tondichter und Vertreter der „Neuen Einfachheit“ bilden zusammen mit Musique Concrète, aufgenommen von Stefan Winter, einen Tageslauf. Walden / Wald bezieht sich auf David Henry Thoreaus Klassiker „Walden oder Leben in den Wäldern“, in dem der Schriftsteller sein zurückgezogenes Leben in einer Hütte, die er sich 1845 in den Wäldern von Concord (Massachusetts) am See Walden Pond baut, beschreibt: „Ich ging in die Wälder, denn ich wollte wohlüberlegt leben; intensiv leben wollte ich. Das Mark des Lebens in mich aufsaugen, um alles auszurotten, was nicht Leben war. Damit ich nicht in der Todesstunde inne würde, dass ich gar nicht gelebt hatte.“ Gleichermaßen inspiriert von Schumanns „Waldszenen“, ist für Abrahamsen der Wald der wichtigste Ort, der den Menschen zu tiefen Einsichten führt.

Hans Abrahamsen und Stefan Winter haben für die Schaffung der bildenden Werke zu dieser Tonkunst Per Kirkeby angesprochen. Kirkebys primäres Thema seiner Bilder ist die Natur, welche er mit verschiedensten Materialien und Techniken erforscht. Der Zusammenarbeit für /Walden/ Wald/ hat Kirkeby mit großer Freude zugestimmt.

Calefax Reed Quintet:
Oliver Boekhoorn, oboe
Ivar Berix, clarinet
Jelte Althuis, bass clarinet
Raaf Hekkema, alto saxophone
Heidi Mockert, bassoon
Asko Schönberg Ensemble
Reinbert de Leeuw, conductor

Walden (1978/95)
Walden ist der Titel eines Buches von Henry David Thoreau von 1854, über das Leben im Wald, wo der amerikanische Philosoph zwei Jahre verbracht hatte. Es war ein Experiment, der Versuch, alle künstlichen, von der Gesellschaft erzeugten Bedürfnisse abzulegen und die Einheit von Mensch und Natur wiederzuentdecken. Obwohl Thoreau keine detaillierte Gesellschaftsanalyse vornahm, war er in seiner Wahrnehmung der Ökonomie und Ökologie – des zyklischen Wesens der Natur – seiner Zeit weit voraus. Walden wurde im Stil des Recycling und der »neuen Einfachheit« verfasst. Überflüssiges Material wurde abgeschält, um Raum für andere Eigenschaften wie Prägnanz und Klarheit zu schaffen. Man begegnet in dem Quintett mehreren Prinzipien: Organisches (Wachstum, Blüte, Verfall), Konkretes (mechanische patterns) und schließlich Deskriptives (entfernte Hornklänge und andere geisterhafte Musik der Vergangenheit treten wie ein Traum in unser Bewusstsein). Walden wurde 1978 für ein klassisches Bläserquintett (Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott) geschrieben. 1995 entstand eine Zweitfassung für das Calefax Reed Quintet. - Hans Abrahamsen

Bei Anbruch/In den Wäldern/Zur Nacht (2013)
Im Wald: Laute des Morgens, Laute des Tages, Laute der Nacht. Ich lausche dem Wind, der Bewegung der Zweige, den Vögeln, dem Bach, den Insekten, den Regentropfen, dem Donner, dem Sickern des Wassers. Ich höre die Laute aufsteigen, ineinander fließen und sich vereinigen. Ich möchte die Reinheit der Natur wahren und die Vulgarität der Städte, den Radau, das Getümmel und das Dröhnen unhörbar fern halten. Ich suche Laute, spüre Klänge auf, horche, empfinde. Am Morgen erwacht der Wald, die Stille wird erfüllt, aus dem Nichts steigen Laute auf, die Vögel künden das erste Licht, in der Ferne dringt aus der Erde ein Quell, das Wasser gluckst über die Steine, ein Bächlein rauscht. In der Mitte des Tages scheint der silberne Körper des Walds zu tönen. An seinem Teich erheben sich leise die Stimmen, harmonieren, die Landschaft klingt. Keine rollende Maschine durchbricht dieses Timbre. Nur ein abgestorbenes Zweiglein fällt, ein Windhauch bläst über den ruhigen Spiegel des Sees, kleine Wellen breiten sich über seine Fläche aus. Am Ende des Tages lässt die Finsternis die Laute des Lebens langsam verstummen. Fern grollt ein Gewitter, Regen fällt, es wird Nacht, die Vögel verstummen, ruhen, die Stille zieht in den Wald. Die Einfachheit der Klänge bestimmen meine Musique concrète-Komposition. Wie ein Stilleben ersteht der Wald, keine 'nature morte', sondern die Laute des Lebens. - Stefan Winter

Wald (2009)
Wald ist eine Art Variationsreihe über den Anfang meines Holzbläserquintetts Walden (1978). Die thematische Idee ist ganz einfach: der aufsteigende Quarten-Ruf und die Antworten anderer Stimmen. Dies wird mehrere Male wiederholt, aber da der Ruf einen langsameren Puls als die Antworten hat, verändert sich schließlich die Reihenfolge. Bei Walden habe ich den Titel von dem amerikanischen Philosophen Henry David Thoreau geborgt, der in der Mitte des neunzehnten Jahrhunderts in einer kleinen Einsiedlerhütte, am Ufer des Sees Walden Pond, das Buch Walden über seine Zeit im Wald geschrieben hat. Hier verbrachte er zwei Jahre, um der Natur näher zu sein und zu sehen, ob es möglich wäre, ohne die von der Gesellschaft geschaffenen Bedürfnisse zu leben. Das Buch ist voller Lyrik, aber auch scharf und gesellschaftskritisch. In meinem Stück Walden suchte ich nach der gleichen Einfachheit und habe dazu schlichtes Material verwendet, ohne das Lyrische zu verlieren. Wald ist ein Zwillingsstück zu Walden, aber auch zu Schnee. 1848-49 komponierte Robert Schumann seine Waldszenen, eine Sammlung kurzer Stücke mit Titeln wie Einsame Blumen, Vogel als Prophet und auch Jäger auf der Lauer, und zwar nur wenige Jahre bevor Thoreau sein Buch Walden schrieb. Für beide ist der Wald der magisch-romantische Ort. Auch für mich hat der Wald immer noch geheimnisvolle Eigenschaften. Ich habe vor vielen Jahren das märchenhafte Waldhorn gespielt, und ich erinnere mich an aufgeschreckte Vogelschwärme und an das Gefühl von einer Jagd mit galoppierenden Pferden. Solche Szenen klingen auch in meinem Stück an. - Hans Abrahamsen


Calefax
is a close-knit ensemble of five reed players united by a shared passion. For more than three decades they have been acclaimed in the Netherlands and abroad for their virtuosic playing, brilliant arrangements and innovative stage presentation. They are the inventors of a completely new genre: the reed quintet. They provide inspiration to young wind players from all over the world who follow in their footsteps. Calefax can be defined as a classical ensemble with a pop mentality. Calefax takes an adventurous approach to presenting its programs and has a uniquely varied repertoire ranging from 1100 to the present day. They perform their own arrangements and newly commissioned compositions for the unique combination of oboe, clarinet, saxophone, bass clarinet and bassoon. Calefax is open to the influence of world music, jazz and improvisation as a result of countless international tours and collaborations with all kinds of musicians.

The group publishes sheet music of their own arrangements for reed quintet under the name Calefax Edition, so that they play a pioneering role and put this new genre on the map.

Calefax often joins forces with other musicians and artists from other disciplines. A hallmark of these collaborations is the continual quest to present striking, new repertoire and an adventurous approach to stage presentation. They have collaborated with the pianists Jean-Yves Thibaudet, Ivo Janssen, Louis van Dijk and Michiel Braam, violinists Liza Ferschtman and Claude Chalhoub, singers Lenneke Ruiten, Christianne Stotijn, Helena Rasker, Nora Fischer, Cora Burggraaf and Denise Jannah, trombonist Christian Lindberg, the Tony Overwater Trio, Cappella Amsterdam, Danel Quartet, Zapp4, the Nederlands Kamerkoor, trumpeters Eric Vloeimans and Marco Blaauw, percussionist Arnold Marinissen, clarinettist Kinan Azmeh, choreographers Boukje Schweigman and Sanne van der Put and visual artists Jaap Drupsteen and Wouter van Reek. Calefax also performed for the soundtrack of the 2013 Dutch film De nieuwe wildernis.

Calefax has released 19 CDs under the renowned German MDG label and its own RIOJA Records label. All the recordings have earned critical acclaim from the international press. The mezzo-soprano Cora Burggraaf can be heard on the CD entitled The Roaring Twenties,while the On the Spot CD features the trumpeter Eric Vloeimans, who transports Calefax into the world of jazz and improvisation. Their latest CD, entitled Romantic Kaleidoscope, was released in October 2015, packaged within the anniversary book Calefax en de Caleidoscoop, written by the radio presenter Lex Bohlmeijer and published by Cossee.

Calefax has won many major music prizes, including the 1997 Philip Morris Arts Prize, the 2001 Kersjes van de Groenekan Prize and the 2005 VSCD Classical Music Award. In 2012 Calefax received the German Junge Ohren Prize for the family musical show The Music Factory, a co-production with the Dutch theatre company Oorkaan.

The group has given concerts in virtually every country in Europe, as well as touring Russia, China, India, Turkey, Japan, South Africa, Brazil and the United States, performing at major venues including Wigmore Hall (London), the Oriental Arts Centre (Shanghai) and Lincoln Center (NYC). In January 2013 Calefax had the honour of accompanying the former Dutch Queen Beatrix on her final two state visits, to Brunei and Singapore.



Dieses Album enthält kein Booklet

© 2010-2024 HIGHRESAUDIO