Freiburger Barockorchestra, Züricher Sing-Akademie & René Jacobs
Biographie Freiburger Barockorchestra, Züricher Sing-Akademie & René Jacobs
Das Freiburger Barockorchester (FBO)
zählt heute zu den führenden Ensembles der historisch informierten Aufführungspraxis. Seit mehr als 30 Jahren prägt es das internationale Musikleben und setzt mit seinen Konzerten und Einspielungen musikalische Maßstäbe.
Gegründet wurde das FBO 1987 von ehemaligen Studenten an der Hochschule für Musik in Freiburg, überwiegend aus der Geigenklasse von Rainer Kussmaul, dem späteren Konzertmeister der Berliner Philharmoniker. Bald avancierte das Ensemble zu einem der gefragtesten Orchester mit historischen Instrumenten und erlangte internationale Bekanntheit. Das FBO gastiert regelmäßig in den bedeutendsten, internationalen Konzertsälen, u.a. in der Berliner Philharmonie, in der Wigmore Hall London, im Lincoln Center in New York, im Concertgebouw Amsterdam oder in der Philharmonie de Paris. Konzerttourneen führen das Ensemble auf sämtliche Kontinente, von Südamerika bis Australien. Zugleich unterhält das FBO eigene Abonnementreihen in Freiburg, Stuttgart und Berlin und ist Gast bei großen Musikfestivals wie den Salzburger Festspielen, dem Tanglewood Festival in den USA oder bei den Tagen Alter Musik Innsbruck.
Das Kernrepertoire des Orchesters ist die Musik des Barocks und der Klassik, doch wird auch immer wieder Musik der Romantik aufgeführt, besonders Werke von Mendelssohn und Schumann. Im Sinne der historisch informierten Aufführungspraxis konzertiert das FBO meist ohne Dirigent, für ausgewählte Projekte, z. B. für Opernaufführungen oder groß besetzte Orchesterwerke, arbeitet das Ensemble mit namhaften Dirigenten wie Pablo Heras-Casado, Sir Simon Rattle oder Teodor Currentzis zusammen. Eine besonders intensive, musikalische Freundschaft verbindet das FBO mit René Jacobs, mit dem sich das Ensemble im Besonderen den Opern Wolfgang Amadeus Mozarts oder Oratorien aus dem Barock und der Klassik widmet.
Die künstlerischen Leiter des FBO sind Gottfried von der Goltz (Violine) und Kristian Bezuidenhout (Hammerklavier), der diese Position 2017 von Petra Müllejans übernahm. Beide Künstler treten auch als Solisten in Erscheinung. Ferner arbeitet das Ensemble mit renommierten Instrumentalisten und Vokalsolisten zusammen, darunter Isabelle Faust, Philippe Jaroussky, Christian Gerhaher, Alexander Melnikov, Andreas Staier, Jean-Guihen Queyras u.v.a.
Die außerordentliche musikalische Vielfalt des FBO ist auf zahlreichen Einspielungen dokumentiert, die mit einer Vielzahl an Preisen und Auszeichnungen dekoriert wurden, darunter mehrere Echo- Klassik-Preise, Grammy-Nominierungen und Preise der Deutschen Schallplattenkritik.
Die Saison 2021/22 führt das FBO zusammen mit dem Nederlands Kamerkoor unter der Leitung von Peter Dijkstra zu einer ausgedehnten Tournee durch Deutschland und die Niederlande mit Bachs Weihnachtsoratorium. Außerdem gastiert das FBO beim Haydneum Festival Budapest, sowie im Auditorio Nacional in Madrid und in der Philharmonie Paris. Unter der Leitung von Sir Simon Rattle gestaltet das Orchester Rameaus Oper Hippolyte et Aricie an der Staatsoper Unter den Linden Berlin.
René Jacobs
Mit mehr als 260 Aufnahmen und einer regen Tätigkeit als Sänger, Dirigent, Wissenschaftler und Lehrer hat sich René Jacobs als bedeutende Persönlichkeit in der Musik des Barock und der Klassik profiliert. 1977 gründete er das Ensemble Concerto Vocale, mit welchem er das Repertoire der Kammermusik und der Barockoper erforschte. So realisierte er eine Serie von innovativen Aufnahmen bei harmonia mundi, die sich Werken eines längst vergessenen Repertoires widmete und von der internationalen Presse gefeiert wurde. Das Jahr 1983 markierte sein Debüt als Operndirigent einer Produktion von Cestis »L‘Orontea« bei den Innsbrucker Festwochen der Alten Musik. Im Rahmen seiner Verantwortung als Künstlerischer Leiter bei diesem Festival und im Zuge seiner Engagements an der Staatsoper Unter den Linden Berlin als Gastdirigent ab 1992, am Brüsseler Opernhaus La Monnaie ab 1993, am Theater an der Wien als regelmäßiger Dirigent ab 2006, am Pariser Théâtre des Champs-Élysées, bei den Salzburger Festspielen, beim Festival d‘Aix-en-Provence sowie an weiteren internationalen Veranstaltungsorten dirigierte er Opern vom Frühbarock bis zu Rossini. Parallel zu seiner Opernkarriere hat die Sakralmusik nie aufgehört, einen bedeutenden Platz in René Jacobs Arbeit einzunehmen. Neben der Ehrendoktorwürde der Universität von Gent wurde er mit vielen bedeutenden Auszeichnungen und internationalen Preisen sowohl für seine Aufnahmen als auch für sein Lebenswerk von Musikkritikern in Europa und Amerika geehrt.