Marie Rosa Günter, Stanislas Emanuel Kim, Leonid Gorokhov
Biographie Marie Rosa Günter, Stanislas Emanuel Kim, Leonid Gorokhov
Marie Rosa Günter
wurde 1991 in Braunschweig geboren und ist in der ländlichen Idylle des nahegelegenen Dörfchens Lucklum als Tochter von Birgit und Stefan Günter, Sozialarbeiterin und Lokomotivführer, aufgewachsen. Nachdem sie sich im frühkindlichen Alter vorzugsweise singend geäußert hatte, eröffnete ihr im Alter von sechs Jahren Wolfgang Zill an der Musikschule Braunschweig erstmals den Zugang zur Kunst des Klavierspiels. Bei seinem Bruder, dem Flötisten Hans-Martin Zill, hatte Marie Rosa Günter von Beginn an die Möglichkeit kammermusikalisch zu musizieren.
Ihren ersten internationalen Meisterkurs belegte sie im Jahr 2016 bei Matti Raekallio in Suolahti, Finnland. Eine Verkettung unglücklicher Zufälle (ungültige Flugtickets sämtlicher Pianisten und Dozenten am Hannoveraner Flughafen) führte über eine Verkettung glücklicher Zufälle (spontanes, geheimes Zusammenwerfen für ein Ticket für die Jüngste im Bunde) schlussendlich zum Studium bei Matti Raekallio am Institut zur Früh-Förderung der Hochschule für Musik und Theater Hannover.
Die weiteren Studien erfolgten langjährig und beständig bei Bernd Goetzke und fanden ihren Abschluss im Jahr 2021 im Rahmen des Konzertexamens, welches mit dem Göttinger Symphonieorchester unter der Leitung von Nicholas Milton und Prokofievs erstem Klavierkonzert bestritten wurde.
Abseits der solistischen Ausbildung bot die Hannoversche Hochschule exzellente Möglichkeiten zur vielseitigen Weiterbildung. Genannt seien in diesem Zusammenhang die Studien bei Markus Becker (Kammermusik), Jan Phillip Schulze (Liedbegleitung) und Zvi Meniker (Alte Musik), welche eine Vielfalt von Türen in alle Richtungen der musikalischen Welt öffneten. Zu festen Kammermusikpartnern wurden der Cellist Stanislas Kim sowie das Trio Zilia, Trio Ovide, Kahlo Klavierquartett und das Trio Faust.
Nach einem zweijährigen Studium bei Benedetto Lupo an der Accademia Nazionale di Santa Cecilia in Rom, trat Marie Rosa dann – mit Diploma und neuen Sprachkenntnissen im Gepäck – einen Lehrauftrag an der HMTM Hannover an. Nach der Debüt-CD mit Bachs Goldbergvariationen, stellt Kosmos und Fragmet bereits die zweite Aufnahme mit dem Label GENUIN dar. Dabei haben sich die Carl Bechstein Stiftung sowie die Deutsche Stiftung Musikleben als großzügige Förderer hervorgetan.
Abseits ihres Daseins als Musikerin interessiert sich Marie Rosa Günter aktiv für Sprachen, Literatur, Zeichnung und Malerei sowie das Fußballspiel. Zurzeit lebt die Pianistin in Hannover und Madrid.
Stanislas Emanuel Kim
wurde in Courbevoie, Frankreich geboren und erhielt Cellounterricht bei Raphaël Pidoux und Philippe Muller in Paris. Sein Studium absolvierte er bei Tilmann Wick und Leonid Gorokhov and der HMTM Hannover und schließlich auch im Rahmen seines Diploma in Music Performance bei Jens Peter Maintz an der Reina Sofía School of Music in Madrid.
Weitere wertvolle Erfahrungen und Impulse erhielt er von David Geringas, Frans Helmerson, Natalja Gutman, Wolfgang Emanuel Schmidt, Tabea Zimmermann und Ferenc Rados.
Stanislas Kim ist Preisträger des Internationalen George-Enescu-Wettbewerbs, des Internationalen Brahms-Wettbewerbs in Österreich und des Internationalen Hindemith-Wettbewerbs in Berlin. Mit der Pianistin Marie Rosa Günter wurde er Preisträger beim Swedish International Duo Competition und beim Concours International de Musique de Chambre de Lyon.
2023 gewann er den ersten Preis beim Internationalen David Geringas-Wettbewerb in Klaipėda, Litauen, was ihm in der Folge in der Saison 2024/2025 sein Debüt mit dem Litauischen Nationalen Symphonieorchester ermöglichen wird. Seit 2022 ist Stanislas Kim Solocellist des Orquesta y Coro de la Comunidad de Madrid, außerdem unterrichtet er an der Escuela Superior de Música de Extremadura.
Er spielt seit 2017 auf einem Violoncello aus der Vuillaume-Schule, einer Leihgabe der Deutschen Stiftung Musikleben.
Leonid Gorokhov
wurde in St. Petersburg geboren und hat dort das Konservatorium
in der Celloklasse von Anatol Nikitin absolviert. Die Begegnungen mit renommierten Cellisten wie Daniil Shafran, Bernhard Greenhouse, Alexander Rudin und Anner Bylsma haben ihn stark geprägt und inspiriert.
Leonid Gorokhov gewann 1982 den Ersten Preis und Grand Prix vom Internationalen Concertino Praha Wettbewerb, 1986 den Ersten Preis und Grand Prix bei dem Concours International d‘Exécution Musicale in Genf und den Ersten Preis bei dem SACEM Kammermusikwettbewerb in Paris 1987.
1991 debütierte er als Solist unter Lord Yehudi Menuhin gemeinsam mit dem Philharmonischen Orchester St. Petersburg. Menuhin zeigte sich derart beeindruckt von dem Vortrag und der Persönlichkeit des Cellisten, dass er zu seinem großen Förderer wurde. Dies gab Leonid Gorokhov auch die Möglichkeit unter der Leitung von Menuhin mit den führenden Orchestern der Welt aufzutreten. So spielte er unter anderem mit den Berliner Philharmonikern, dem Royal Philharmonic Orchestra, dem Philharmonia Orchestra und dem English Symphony Orchestra.
Seit einigen Jahren gehört die Komposition, größtenteils für sein eigenes Instrument, zu seiner Leidenschaft und dient damit gleichzeitig dem Ziel, das Repertoire zu erweitern und bereichern.
Zu seinen musikalischen Partnern zählen Roland Krüger, Niklas Sivelöv, Boris Garlitsky, Ulf Schneider und Alexander Rudin. Leonid Gorokhov wurde zum Professor an der Guildhall School of Music and Drama in London berufen. Seit 2008 ist er in gleicher Position an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover tätig.