Gringolts Quartet, Lilli Maijala
Biographie Gringolts Quartet, Lilli Maijala
Gringolts Quartet
Welch Freude! Wunderschöner Zusammenklang; perfekte Ausführung makelloser, reifer Interpretationen, Charisma auf der Bühne und, vor allem: es geht ihnen einzig um die Musik. Den feinen Grat von Tiefgründigkeit und Humor treffend, sowohl bei Haydn als auch bei Brahms, haben sie das Publikum verzaubert oder an den passenden Stellen zum Schmunzeln gebracht. Dabei passten sie ihren Klang äußerst überzeugend an: klassisch-vibratolos für den einen, satt-romantisch für den anderen. Herald Scotland
Im Gringolts Quartett finden sich vier Musiker aus vier Ländern zusammen, die einander schon durch viele kammermusikalische Begegnungen freundschaftlich verbunden waren: Über Jahre haben der russische Geiger Ilya Gringolts, die rumänische Bratschistin Silvia Simionescu und die armenische Geigerin Anahit Kurtikyan immer wieder auf internationalen Festivals in verschiedenen Formationen gemeinsam musiziert; der deutsche Cellist Claudius Herrmann spielte mit Anahit Kurtikyan im renommierten Amati Quartett Zürich. Was sie miteinander verbindet, ist die große Leidenschaft für das Streichquartettspiel.
Zu den musikalischen Partnern des in Zürich beheimateten Quartetts zählen Künstler wie Leon Fleischer, Jörg Widmann, David Geringas, Malin Hartelius, Christian Poltéra und Eduard Brunner. Abgesehen vom klassischen Repertoire widmen sich die Musiker auch regelmäßig zeitgenössischer Musik, darunter Quartetten von Marc-André Dalbavie, Jörg Widmann, Jens Joneleit und Lotta Wennäkoski.
In den vergangenen Spielzeiten war das Gringolts Quartett unter anderem bei den Salzburger Festspielen, dem Lucerne Festival, dem Edinburgh Festival, dem Verbier Festival, oder dem Gstaad Menuhin Festival zu Gast; außerdem tritt es regelmäßig in den international bedeutenden Konzertsälen auf, unter anderem im Concertgebouw Amsterdam, in der Elbphilharmonie Hamburg, der Philharmonie Luxembourg, dem Stockholm Konserthuset, dem Festspielhaus Baden-Baden, der Sankt Petersburger Philharmonie, am L'Auditori Barcelona, bei der Sociedad Filarmónica de Bilbao, bei Lugano Musica und bei der Società di Concerti in Mailand.
Mit seinen exquisiten CD-Aufnahmen machte das Gringolts Quartett zunächst mit Werken von Schumann und Brahms auf sich aufmerksam. Für die 2012 erschienene Ersteinspielung des Quintettes von Walter Braunfels gemeinsam mit David Geringas wurde es mit einem Supersonic Award sowie mit einem ECHO Klassik ausgezeichnet. Die Aufnahme der Quintette von Glasunow und Tanejew gemeinsam mit Christian Poltéra erhielt 2016 den Diapason d’Or, und die zuletzt gemeinsam mit Meta4 bei BIS veröffentlichte CD mit den Oktetten von Mendelssohn und Enescu wurde mit dem Vierteljahrespreis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. Nach dem 2017 ebenfalls bei BIS records vorgelegten Album mit Schönbergs Streichquartetten Nr. 2 und 4, das von Klassik Heute als „Referenzaufnahme“ gepriesen wurde, folgt im Frühjahr 2022 die Veröffentlichung der kürzlich eingespielten Quartette Nr. 1 und 3.
Die Saison 2021/22 beginnt das Gringolts Quartett mit Rezitalen beim Mizrmorim Kammermusik Festival in Basel, bevor es im November auf Italien-Tournee geht. Weitere Konzerte folgen im Laufe der Saison unter anderem in der Hamburger Elbphilharmonie, der Londoner Wigmore Hall sowie im Quintett mit Dénes Várjon in der Liszt Academy Budapest und im Konzert Theater Bern. Gemeinsam mit Meta4 präsentiert das Gringolts Quartett zudem ein Oktettkonzert beim Rheingau Musik Festival.
Alle Mitglieder des Gringolts Quartettes spielen auf seltenen italienischen Instrumenten: Ilya Gringolts spielt eine Giuseppe Guarneri "del Gesù" Violine, Cremona 1742-43 aus privatem Besitz, Anahit Kurtikyan eine Camillo Camilli Violine, Mantua 1733, Silvia Simionescu eine Jacobus Januarius Bratsche, Cremona 1660 und Claudius Herrmann ein Maggini Cello, Brescia 1600. Auf diesem Instrument spielte einst Prinz Golizyn, ein großer Bewunderer Beethovens, als erster die von ihm in Auftrag gegebenen letzten Streichquartette des Komponisten.
Lilli Maijala
Lilli Maijala gab ihren ersten Soloauftritt mit dem Oulu Symphony Orchestra im Alter von 17 Jahren und ist seitdem regelmäßig als Solistin und Kammermusikerin auf Bühnen in ganz Europa zu hören.
In den letzten Jahren trat sie mit Orchestern wie dem Helsinki Philharmonic, dem Lapland Chamber Orchestra, Sinfonia Lahti, Camerata Salzburg, Folkwang Kammerorchester Essen und Tapiola Sinfonietta auf.
2013 brachte sie das Bratschenkonzert von Lauri Kilpiö mit der Jyväskylä Sinfonia zur Uraufführung.
Die CD-Ersteinspielung des Konzerts für Viola, Kontrabass und Kammerorchester von Pehr Henrik Nordgren mit dem Ostrobothnian Chamber Orchestra, dem Dirigenten Juha Kangas und dem Bassisten Olivier Thiery wurde im Januar 2019 mit hervorragenden Kritiken veröffentlicht.
Lilli Maijala studierte Bratsche an der Sibelius-Akademie, der Hochschule für Musik Detmold und dem Edsberg Chamber Music Institute bei Lehrern wie Teemu Kupiainen, Diemut Poppen und Lars Anders Tomter. Als erste Preisträgerin des Bratschenwettbewerbs Klassik Festival Ruhr, der in Zusammenarbeit mit Musikhochschulen in ganz Europa veranstaltet wird, hat Maijala zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter den zweiten Preis beim Nordischen Bratschenwettbewerb und Sonderpreise beim ARD-Wettbewerb München und beim Internationalen Bratschenwettbewerb Tokio.
Maijala war Mitglied des von der Kritik gefeierten, furchtlosen Quartett-Labors mit dem Cellisten Pieter Wispelwey und den Geigern Patricia Kopatchinskaja und Pekka Kuusisto. Derzeit lebt sie in Amsterdam und teilt ihre Zeit zwischen ihrem Lehrauftrag an der Sibelius-Akademie und internationalen Musikfestivals wie West Cork, IMS Prussia Cove, Resonances, Peasmarsh und Schiermonnikoog auf. Neben der Bratsche von Jean Baptiste Vuillaume, die sie mit freundlicher Genehmigung der Finnischen Kulturstiftung ausleiht, spielt Lilli Maijala auch Barockbratsche.