Anchors & Hearts
Biographie Anchors & Hearts
ANCHORS & HEARTS
machen Musik mit politischer Haltung – die aber weder nach Tagesschau-Podcast klingt, noch nach destruktivem Punk, der dir erzählt, wie scheiße alles ist. Die Band aus dem Norden Deutschlands reflektiert vielmehr die Geschehnisse auf der Welt und richtet den Blick auf ihr Umfeld sowie sich selbst. Was macht das alles mit uns? Was können wir tun, damit sich etwas ändert? Es ist eine empathische und im tiefsten Herzen optimistische Perspektive, die sich hinter dem martialischen Titel „Guns Against Liberty“ (erscheint am 4. Juni) verbirgt. Stilistisch bieten ANCHORS & HEARTS auf ihrem vierten Album mitreißenden Punk-Rock mit Metal-Kante oder packenden Metalcore mit Punk-Einschlag, irgendwo im Spannungsfeld zwischen RISE AGAINST und A DAY TO REMEMBER. Es wird nichts beschönigt, aber auch nicht alles verteufelt – ANCHORS & HEARTS bieten das Mindset zum Weitermachen, nicht nur zum Durchhalten.
Der Spirit von ANCHORS & HEARTS wird durch den Track „Turn That Page“ auf den Punkt gebracht: „Es geht um Overthinking, aber auch darum, Geschehenes hinter sich zu lassen. Manchmal ist es wichtiger, eine Seite weiter zu blättern und nach vorne zu blicken“, erklärt Wintjen. Dass das Nichtaufgeben gerade in der Corona-Krise schwerfällt, besonders wenn man seinen Beruf nicht ausüben kann und dadurch von echten Existenzängsten geplagt wird, thematisieren ANCHORS & HEARTS im Video zu dem Song, in dem sie Ihr Netzwerk aus der Musik- und Live-Branche vorstellen, alle Beteiligten aber unterstreichen, dass Hinschmeißen keine Option ist. „Zu dem Video haben wir mit betroffenen Freunden und Bekannten über die Thematik des Songs gesprochen und sie gefragt, wie es Ihnen ohne ihre Aufgaben geht und wie sie versuchen sich psychisch über Wasser zu halten. Es ist uns wichtig unsere Reichweite zu nutzen, um Betroffenen auf die Schulter zu klopfen und zu sagen: Es geht weiter.“ Auch Wintjen ist von der Krise getroffen, nicht nur als Musiker: „2020 sollte das Jahr werden, in dem ich mehr als Tätowierer arbeite, als in meinem ursprünglichen Job als Pfleger. Dann kamen insgesamt fünf Monate Berufsverbot als Tätowierer. Zudem wurden mir alle meine Ausgleichsventile genommen: Konzertverbot, Tattoo-Studio und Fitnessstudio geschlossen. Psychisch und physisch also nicht die besten Tage. Seither versuche ich in keinen Trott zu gelangen, keine negativen Routinen aufzubauen. Ich schöpfe Kraft aus kleinen Aufgaben und Zielen.“
„Wir waren nie eine Band, die sich nur auf eine politische Botschaft beschränkt. Es tut uns gut, unsere Ängste, aber auch unsere Verärgerung musikalisch auszudrücken. Jede Idee, jeder Text, basiert auf einem persönlichen Gedanken oder einer wahren Begebenheit.“ Laut Sänger Manuel Wintjen stehen bei ANCHORS & HEARTS die Emotionen sowohl auf musikalischer als auch auf inhaltlicher Ebene im Vordergrund, gleichzeitig vermischen sich diese aber auf ganz natürliche Weise mit dem, was in der Welt und vor der eigenen Haustür passiert. „Ich glaube, dass uns speziell das letzte Jahr deutlich gemacht hat, dass wir zeigen und aussprechen müssen, was richtig und was falsch ist. Wenn wir das nicht tun, werden immer mehr Menschen von den Lügen und Drohungen fragwürdiger und unverantwortlicher Regierungen, Parteien und nicht zuletzt von Verschwörungstheoretikern überrannt und vereinnahmt.“
Die zwischen Hamburg und Bremen ansässigen ANCHORS & HEARTS sind beileibe keine Neulinge, vielmehr hat die Band seit der Gründung 2013 bereits drei Alben veröffentlicht. Live ist man besonders im Zuge des letzten Albums rumgekommen: Support für THE USED, CRAZY TOWN, IGNITE oder CALIBAN, Shows auf dem Deichbrand, Hurricane sowie Rock am Ring. Obendrauf noch eine erfolgreiche Doppel-Headliner-Tour mit WATCH OUT STAMPEDE. „Eine ganze Zeit lang waren wir extrem fokussiert auf unsere Shows, wodurch wir uns aber nur am Rande mit dem Schreiben neuer Songs befassten. Als Corona dann versuchte uns den Stecker zu ziehen, verspürten wir allerdings kein Verlangen nach Ruhe – im Gegenteil!“, erinnert sich Wintjen und berichtet begeistert vom Entstehungsprozess von „Guns Against Liberty“. „Das Album ist extrem fokussiert in nur sechs Wochen entstanden. Wir haben alles, was uns beschäftigt quasi wie einen Screenshot eingefangen und aufgeschrieben. Es waren auf Anhieb so viele Ideen da, die wir uns nicht durch lange Hörpausen und ständig neue Gedanken ‚kaputtmachen‘ wollten. Davon lebt dieses Album.“