Spin Doctors
Biographie Spin Doctors
Spin Doctors
Wenn das legendäre New Yorker Quartett am 19. April If The River Was Whiskey durch Ruf Records veröffentlicht, werden die meisten von euch eine Seite der Spin Doctors kennenlernen, die bisher nur die Fans der ersten Stunde kannten.
Wenn das legendäre New Yorker Quartett am 19. April If The River Was Whiskey durch Ruf Records veröffentlicht, werden die meisten von euch eine Seite der Spin Doctors kennenlernen, die bisher nur die Fans der ersten Stunde kannten.
Die Spin Doctors - damit werden fast immer „nur“ die Ikonen hinter den millionenfach verkauften Hits wie Two Princes, Little Miss Can`t Be Wrong und dem Klassiker-Album Pocket Full Of Kryptonite verbunden. Nun, im Jahre 2013, erinnern sich Chris Barron ( Gesang), Aaron Comess (Schlagzeug), Eric Schenkman (Gitarre) und Mark White (Bass) an die abgebrannten, die in der New Yorker Bluesszene von ein paar Dollar leben mussten. Jetzt schließt sich der Kreis.
„Wir waren vier Jungs in den Zwanzigern“, erinnert sich Aaron an Ihre Anfänge in den späten 80ern, „und unser Ziel war es, Songs zu schreiben und davon leben zu können. Der Blues ist ein wichtiger Teil unserer Wurzeln. Einer der Gründe, warum wir solch ein großes Repertoire an Blues Songs haben, ist, dass wir in all diesen New Yorker Downtown Bluesbars aufgetreten sind. Eigentlich wurde vorausgesetzt, dass wir Blues-Cover spielen, aber wir spielten einfach unsere eigenen Songs!“
Wir alle wissen, was dann passierte: die Hits, die Hysterie, der Erfolg und das Geld („Wir verkauften 50.000 Platten in der Woche“, erinnert sich Chris an ihren kometenhaften Aufstieg 1992. „Ich ging in ein Kaufhaus um Unterwäsche zu kaufen und war plötzlich von 300 Kids umlagert!“)
If The River Was Whiskey spult zurück an den Anfang. Es ist das Blues Album, welches die Spin Doctors fast gemacht hätten- vor dem riesigen Starrummel. Dieses Album verpackt und vertont endlich diese fast mythischen Songs ihrer Downtown Bluesclub-Tage und ist sowohl ein Salut an ihre Vergangenheit als auch die wohl erfreulichste Veröffentlichung dieses Jahres.
Die Idee, solch ein Album zu machen, kam den Spin Doctors auf ihrer Europatour anlässlich des 20. Jubiläums von Pocket Full Of Kryptonite. Sie fragten David Landsburger und Daniel Heinze, von Beginn an Fans der Band, welchen Song sie den an diesem Abend als Zugabe spielen sollten. Ihre Antwort: So Bad - ein Song, so alt, dass Chris schon fast den Text vergessen hatte. Doch als sie ihn dann spielten und die Menge im Club explodierte, kam ihnen die Idee. „Wir hatten so viel Spaß daran diese alten Stücke zu spielen, dass wir dachten, wir sollten eine Platte mit diesen Songs machen“, erklärt Sänger Chris. „Es hat uns musikalisch und menschlich als Band wieder zusammen gebracht“.
Die Songs auf If The River Was Whiskey stammen aus sehr unterschiedlichen Phasen. „Die Texte von Some Other Man Instead und dem Titelsong habe ich erst in den letzten ein oder zwei Jahren geschrieben“, erklärt Chris „aber Sweetest Portion zum Beispiel habe ich geschrieben, als ich 19 Jahre alt war. Ich war von zu Hause weggelaufen und als ich wieder kam, waren meine Freunde sehr mitgenommen, denn ein Gerücht machte die Runde, dass ich gestorben sei. Davon handelt der Song und ich bin mir nicht sicher, ob ich danach je einen besseren geschrieben habe.“
Das Material zum neuen Album ist zwar innerhalb des letzten Vierteljahrhunderts entstanden, die Aufnahme war aber bereits nach drei Tagen im Sommer des letzten Jahres abgeschlossen. Der eigentliche Plan war es, sich in Aarons His House Studios in Manhattan zu treffen und ganz ohne Druck ein paar Demos aufzunehmen. „Wir sind nicht davon ausgegangen, dass wir gerade eine Platte aufnehmen. Wir wollten nur ein Demo machen und im Rockwood auftreten, aber dann siehe da…“, erzählt Eric lächelnd.
Ohne den Druck der roten Aufnahmelampe entfaltete sich die Magie der Sessions mit einer mühelosen Leichtigkeit. „Die Platte klingt ganz genauso wie auf der Bühne, denn wir haben sie live eingespielt. So sollte man es eigentlich immer machen. Es gibt keine Overdubs; jeder, der das probieren wollte, bekam eine verpasst“, erzählt Mark.
„Wir haben uns im Grunde selbst ausgetrickst und das ist einer der Gründe, warum diese Platte so frisch klingt“, wirft Aaron ein. „Es gab keinerlei Druck. Wir haben einfach den Moment getroffen, an dem alles passte und es entstand diese großartige Platte. Meistens passieren die besten Dinge, wenn man es nicht darauf anlegt und das ist es genau das, was hier passiert ist.“
Die Band realisierte schnell, dass die eigentlich als Demo aufgenommenen und von Tontechnikerass Roman Klun digitalisierten Songs nicht noch besser werden konnten. „Am dritten Tag“, erinnert sich Chris, „waren alle 10 Songs komplett. Wir gingen zusammen essen an jenem Abend, tranken alle einen Cocktail und irgendeiner von uns sagte `Meine Herren, ich glaube unser Demo ist ein Album`. Und wir alle mussten lachen.“
Hör Dir If The River Was Whiskey an und du wirst zustimmen, dass sie es einfach drauf haben. Die Songs der Spin Doctors mögen zwar der Soundtrack deiner besten Nächte in den 90ern sein, aber mit dem neuen Album entdecken sie einen Teil ihr musikalischen DNA wieder, der sich perfekt mit den alten Hits, die man liebt und schätzt, verbindet. „Es ist so belebend, zu diesen alten Songs zurückzukehren“, erzählt Aaron „es brachte all die guten Qualitäten der Band wieder zum Vorschein. Ich kann ehrlich sagen, dass wir momentan besser zusammenspielen als je zuvor, und ich denke, das liegt zum großen Teil an den Songs auf dieser Platte. Wenn du dir einige Bands nach 25 wieder anschaust, hangeln sie sich nur noch so durch. Aber ich finde, wir klingen besser als je zuvor. Wir klingen Weltklasse!“
„Wenn wir irgendwo auftreten, spielen wir immer vier oder fünf Stücke vom neuen Album und sie kommen alle super an“, sagt Eric. „Sie fügen sich nahtlos mit den Songs von Kryptonite zusammen. Und als Band spielen wir gerade wirklich unglaublich gut zusammen. Es macht so viel Freude mit immer noch denselben Menschen zusammen Musik zu machen… und alle davon atmen noch!“
Wenn If The River Was Whiskey am 19. April erscheint, wird es eine Freude sein, sowohl auf die Rückkehr der Spin Doctors als auch auf ein neues Album anzustoßen, das neue Fans gewinnen und die Treue der alten Fans noch stärker werden lassen wird. „Mich interessieren die Verkaufszahlen nicht“, erklärt Chris. „Klar, wäre es toll, wenn wir Millionen davon verkaufen würden, aber ganz im Ernst, ich möchte nur weiterhin von unserer Musik leben können. Wir gehen auf die Bühne und spielen uns die Seele aus dem Leib. Und das ist das Einzige, was ich immer machen wollte: Echte Musik und den Menschen etwas geben, das von Herzen kommt.“ (Henry Yates)