Biographie Jean-Guihen Queyras & Alexander Melnikov


Jean-Guihen Queyras
»Er hat das Cello neu erfunden«, schreibt die Zeitschrift Diapason über Jean-Guihen Queyras, der zu den vielfältigsten und außergewöhnlichsten Cellisten weltweit gehört. Mit derselben Begeisterung widmet sich Queyras sowohl alter als auch zeitgenössischer Musik. So konzertiert er mit Spitzenensembles für historische Aufführungspraxis wie dem Freiburger Barockorchester und bringt zugleich regelmäßig neue Werke von Komponisten wie Bruno Mantovani und Thomas Larcher zur Uraufführung.

Jean-Guihen Queyras gastiert auf den bedeutendsten internationalen Bühnen. Auch in Hamburg ist er ein gern gesehener Gast: Im Großen Saal der Elbphilharmonie führte er etwa Bachs Cellosuiten in einer Choreografie von Anne Teresa De Keersmaeker auf und gestaltete mit Emmanuel Pahud und Eric Le Sage einen Abend in der Laeiszhalle. Die Kammermusik liegt ihm ohnehin sehr am Herzen; so ist er Gründungsmitglied des Arcanto Quartetts und bildet ein festes Trio mit Isabelle Faust und Alexander Melnikov.

Seine eindrucksvolle Diskografie versammelt unter anderem Aufnahmen der Cellokonzerte von Edward Elgar, Antonín Dvořák, Robert Schumann, Philippe Schoeller und Gilbert Amy. Jean-Guihen Queyras unterrichtet als Professor an der Musikhochschule Freiburg und ist künstlerischer Leiter des Festivals Rencontres Musicales de Haute-Provence im südfranzösischen Forcalquier.

Alexander Melnikov
absolvierte sein Studium am Moskauer Konservatorium bei Lev Naumov. Zu seinen musikalisch prägendsten Erlebnissen zählen die Begegnungen mit Svjatoslav Richter, der ihn regelmäßig zu seinen Festivals in Russland und Frankreich einlud. Er ist Preisträger bedeutender Wettbewerbe wie dem Internationalen Robert-Schumann-Wettbewerb (1989) und dem Concours Musical Reine Elisabeth in Brüssel (1991).

Seine musikalischen und programmatischen Entscheidungen sind oft ungewöhnlich. Sehr früh begann Alexander Melnikov sich mit der historischen Aufführungspraxis auseinander zu setzen. Wesentliche Impulse erhielt er von Andreas Staier und von Alexei Lubimov, mit dem er in zahlreichen Projekten zusammengearbeitet hat. Regelmäßig steht er mit namhaften Ensembles für Alte Musik wie dem Freiburger Barockorchester, Musica Aeterna oder der Akademie für Alte Musik Berlin auf der Bühne.

Unter den Orchestern, bei denen Alexander Melnikov als Solist gastierte, finden sich das Royal Concertgebouw Orchestra, das Gewandhausorchester Leipzig, Philadelphia Orchestra, das NDR Elbphilharmonie Orchester, das HR-Sinfonieorchester sowie die Münchner Philharmoniker, Rotterdam Philharmonic, und BBC Philharmonic. Er arbeitete mit Dirigenten wie Mikhail Pletnev, Teodor Currentzis, Charles Dutoit, Paavo Järvi, Thomas Dausgaard und Valery Gergiev zusammen.

„Dieser Pianist hat eine Klangfarbenpalette zur Verfügung, ein Gespür für den richtigen Zeitpunkt, eine Beredtheit, dass man dauernd aufspringen und nachschauen möchte, was er da eigentlich macht zwischen seinen Fingerspitzen und der Tastatur.” (Hamburger Abendblatt, Januar 2019)

Mit Andreas Staier erarbeitete er ein reines Schubert-Programm zu vier Händen, das sie gemeinsam aufgenommen haben und regelmäßig im Konzert spielen. Eine intensive Kammermusikpflege mit dem Cellisten Jean-Guihen Queyras gehört für Alexander Melnikov zu den unverzichtbaren Bestandteilen seiner Arbeit.

Überaus wichtig sind ihm auch Kammermusikkonzerte mit seiner langjährigen festen Duopartnerin Isabelle Faust. Ihre gemeinsame Gesamteinspielung sämtlicher Beethoven-Violinsonaten bei harmonia mundi, die u.a. mit dem Gramophone Award ausgezeichnet sowie für den Grammy nominiert worden ist, ist zu einer Referenzaufnahme geworden. 2015 erschien ihre Einspielung der Brahmssonaten für Violine und Klavier, 2018 und 2021 Aufnahmen mit Sonaten für Klavier und Violine von Mozart.

Die von ihm ebenfalls bei harmonia mundi veröffentlichten Präludien und Fugen op. 87 von Schostakowitsch wurden u.a. mit dem BBC Music Magazine Award 2011, dem Choc de classica 2010 und dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet. 2011 wurde dieses Album vom BBC Music Magazine als eine der 50 wichtigsten Aufnahmen aller Zeiten genannt. Zusammen mit Isabelle Faust, Jean-Guihen Queyras, Pablo Heras-Casado und dem Freiburger Barockorchester nahm Alexander Melnikov eine Schumann-Trilogie mit den Konzerten und Klaviertrios (erschienen 2015-16), sowie Beethovens Tripelkonzert (2021) auf. 2018 erschien seine von Kritikern hochgelobte Aufnahme „Four Pieces, Four Pianos“, zudem spielte er die gesamten Klaviersonaten von Prokofiev ein.

In der Saison 2021/22 präsentiert Alexander Melnikov das Projekt „Many Pianos“, ein Programm auf mehreren Instrumenten, die jeweils den Stil ihrer Zeit widerspiegeln. Neben Konzerten mit dem Orquestra Sinfonica do Estado de Sao Paulo, dem Sydney Symphony Orchestra und dem Sinfonieorchester Basel ist er Residenzkünstler bei den Schwetzinger Festspielen 2022.

Zu den weiteren Höhepunkten der Saison zählen u.a. Einladungen vom Muziekgebow Amsterdam, der Londoner Wigmore Hall und dem Konzerthaus Berlin, eine Konzerttour in Japan mit Andreas Staier sowie Konzerte mit Isabelle Faust und Jean-Guihen Queyras.



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