Die Brüder Taylor (Gitarren & Gesang) und Griffin Goldsmith (Schlagzeug) sowie Wylie Gelber (Bass) und Lee Pardini (Keyboards) haben sich vor elf Jahren im kalifornischen Los Angeles zu einer Folk-Rock-Band zusammengeschlossen, deren Sound angelehnt ist an den von Crosby, Stills, and Nash, Joni Mitchell and Neil Young folgenreich kultivierten Sound. Mit „Good Luck with Whatever“ legen Dawes ihr siebtes Studioalbum vor, für das Taylor Goldsmith für die neun Songs des Albums einige seiner bisher überzeugendsten Texte geschrieben hat, die die Stimmung der heutigen Gesellschaft und des Jahres 2020 im Allgemeinen auf den Punkt bringen.
„Still Feel Like a Kid“ erweist sich unkomplizierter, kindliche Befindlichkeiten aufarbeitender Eröffnungssong: „I love dancing through a grocery store / Makes me still feel like a kid / I go three times 'round revolving doors / Makes me still feel like a kid / I love the music from the ice cream man / Makes me still feel like a kid / I am a singer in a rock 'n' roll band / 'Cause I still feel like a kid.“ Der Eröffnungssong bereitet den Weg für den Titelsong, mit dem das Album deutlich an Fahrt aufnimmt, und zwar sowohl hinsichtlich des von rasanten Gitarrenriffs bestimmten musikalischen wie des textlichen Inhalts. „Between The Zero And The One“ lebt vom überaus lebendig in Szene gesetzten Einsatz des Pianos und „None Of My Business“ birst gitarrenangeführt geradezu vor Lebendigkeit.
Im nostalgisch an das unkomplizierte Leben als Kind erinnernd führt uns in „St. Augustine At Night“ der Sänger von Dawes in melodisch ruhigere Wasser. Dass diese glücklichen Zeiten nicht zurückzuhaben sind, auch diese Erkenntnis spiegelt sich im Text des Songs wieder. Mit „Who Do You Think You're Talking To You're Talking To?“ nimmt das das Album erneut an Fahrt auf und lässt den nostalgischen Ausflug des vorausgehenden Songs schnell vergessen, bevor das Tempo des Albums mit „Didn't Fix Me“ unter perlenden Pianoläufen erneut wieder gedrosselt wird. Das Auf und Ab der Tempi der Songs erweist sich als ihr emotionaler Motor der die von den Songs und ihren Texten bestimmten Emotionen in starken Kontrast zueinander setzt.
Die Themen, die in den Songtexten von angesprochen werden spiegeln emotional Berührendes ebenso wie aktuell weltweit grassierende Probleme, wie etwa die psychische Gesundheit im Song „Didn't Fix Me", der bei Depressionen auftretenden Emotionen thematisiert. „St. Augustine at Night“ beweist das hohe Niveau des Songwriting von Taylor Goldsmith: „I finally got a nomination / For an award that I don't need / But I say that out of obligation / I really spent hours on my speech / I thanked my biggest inspirations / And the good folks back in Hollywood / But it didn't fix me / It didn't fix me like I thought it would.“
Mit Dawes Good Luck With Whatever beweisen Dawes enormes Geschick, textlich und musikalisch gehaltvolle Songs auf einem Studioalbum geschickt so anzuordnen, dass man bei wiederholtem Anhören einen immer tieferen Einblick in ihre Welt gewinnt.
Taylor Goldsmith, Gitarren, Gesang
Griffin Goldsmith, Schlagzeug
Wylie Gelber, Bass
Lee Pardini, Keyboards