Cover Secret Consolations

Album Info

Album Veröffentlichung:
2017

HRA-Veröffentlichung:
23.06.2017

Label: Ricercar

Genre: Classical

Subgenre: Chamber Music

Interpret: Le Miroir de Musique & Baptiste Romain

Komponist: Johannes Tinctoris (1435-1511)

Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)

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Formate & Preise

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FLAC 88.2 $ 13,20
  • Johannes Tinctoris (1435 - 1511):
  • 1 O Virgo miserere mei 02:48
  • 2 Helas le bon temps que j'avoie (Arr. for Chamber Ensemble) 03:37
  • 3 O invida fortuna 08:40
  • 4 Missa l'homme armé: Kyrie 05:44
  • 5 Missa sine nomine No. 3: Gloria 06:06
  • 6 Missa sine nomine No. 3: Credo (Arr. for Chamber Ensemble) 03:50
  • 7 Virgo Dei throno digna 01:51
  • 8 Missa sine nomine No. 3: Sanctus 07:27
  • 9 Missa sine nomine No. 2: Agnus Dei 04:03
  • 10 Le souvenir a 4 (Arr. for Chamber Ensemble) 01:08
  • 11 Fecit potentiam (Arr. for Chamber Ensemble) 01:03
  • 12 Le souvenir a 2 (Arr. for Chamber Ensemble) 01:12
  • Robert Morton (1430 - 1479):
  • 13 Le souvenir de vous me tue 03:56
  • Francesco Spinacino (1485 - 1507):
  • 14 D'ung autramer (Arr. for Chamber Ensemble) 01:38
  • Johannes Tinctoris:
  • 15 D'un autre amer (Arr. for Chamber Ensemble) 01:32
  • Alexander Agricola (1445 - 1506):
  • 16 D'ung aultre amer (Arr. for Chamber Ensemble) 01:22
  • Johannes Tinctoris:
  • 17 Vostre regart si tresfort m'a feru 05:38
  • Anonymous:
  • 18 Ou lit de pleurs, paré de plainte 07:12
  • Johannes Tinctoris:
  • 19 De tous biens playne 01:11
  • Total Runtime 01:09:58

Info zu Secret Consolations

Johannes Tinctoris (1435-1511) teilt unfreiwillig das Schicksal vieler Komponisten, die wir heutzutage völlig zu Unrecht fast ausschließlich als Musiktheoretiker wahrnehmen: Auf der einen Seite werden deren Schriften zwar geschätzt und als unerlässlich für das Verständnis der Musik ihrer Zeit rezipiert, andererseits findet ihre eigene Musik weitgehend nicht die Aufmerksamkeit, die sie auf-grund ihrer Qualität verdient hätte. Auch Tinctoris hat sich nicht nur Verdienste als umfassend gebildeter Theoretiker, Kritiker und ‚Erfinder‘ des Musiklexikons erworben. Unter anderem als Ka-plan, Sänger und Rechtsberater am Hof des Königs von Neapel, Ferdinand I., entstand neben seiner Tätigkeit als Musiklehrer für dessen Tochter Beatrix von Aragon allein im Rahmen dieser Anstellung ein vielfältiges geistliches und weltliches Oeuvre, das allerdings unglücklicherweise wohl nur zum Teil überliefert ist. Daraus stellt uns das hochkarätig besetzte Ensemble Le Miroir de Musique (unter anderem mit Sabine Lutzenberger und Marc Lewon) unter der Leitung von Baptiste Romain in der vorliegenden Aufnahme einen repräsentativen Querschnitt vor. Dabei wird ohrenfällig, wie Tinctoris besonders in den Motetten und Chansons ein breites Spektrum an kompositorischen Lösungen findet. In der herausragenden Umsetzung durch die Ausführenden der Aufnahme wird schnell klar, warum der Komponist in Compères berühmter Sängermotette ‚Omnium bonorum plena‘ von 1472 als einer der bedeutendsten Tonsetzer erwähnt wird.

„Kennern ist er vor allem als Musikgelehrter ein Begriff. Auf dem neuen Album von Baptiste Romain und seinem Ensemble Le Miroir de Musique lässt sich Johannes Tinctoris nun auch als Komponist entdecken.

Wer sich mit Renaissance-Musik beschäftigt, dem ist der Name Johannes Tinctoris bestens bekannt. Allerdings weniger als Komponist, sondern eher als Verfasser von musiktheoretischen Werken. Auf dem aktuellen Album von Baptiste Romain und seinem Ensemble Le Miroir de Musique kann man diese unbekanntere Seite nun neu entdecken.

Das Repertoire der umfangreichen Einspielung umfasst französische Chansons und lateinische Motetten - einige davon in instrumentalen Arrangements. Auch Messen hat Johannes Tinctoris vertont. Unter anderem mit der damals landläufig bekannten Melodie 'l'homme armé" als musikalischer Grundlage. Dies war eine übliche Praxis der francoflämischen Vokalmusik: über 40 Messvertonungen verwenden dasselbe Thema. Der Beitrag von Johannes Tinctoris reiht sich harmonisch ins Genre der L'homme armé-Messen ein und hat dabei doch einen eigenen Charakter.

Der Multiinstrumentalist Baptiste Romain hat sich längst als Spezialist für Alte Musik etabliert. Mit seinem Ensemble pflegt er eine ausgewogene Klangkultur: schlank und präzise in den Vokalstimmen, in den Instrumenten angemessen satt im Klang. Dabei kommen die Musiker ganz ohne die gern eingesetzten Perkussionsinstrumente aus, die den Groove der Renaissance-Musik zwar oft verstärken, nicht selten aber auch Feinheiten übertünchen. Hier werden also nur Streich- und Zupfinstrumente zu den Vokalstimmen gemischt. Zu Recht, wie das nuancenreiche Hörerlebnis zeigt.

Ein besonderes Bonbon ist zudem der aufschlussreiche Booklettext von David Fallows. Der Musikwissenschaftler wagt hier eine spannende These: das gesamte musikalische Schaffen des Johannes Tinctoris könnte innerhalb nur einer Dekade entstanden sein, nämlich in den 1470er Jahren. Die Frage, womit sich der 1511 gestorbene Komponist und Musikgelehrte die letzten 30 Jahre seines Lebens beschäftigt hat, die bleibt allerdings offen.“ (BR-Klassik)

Sabine Lutzenberger, Sopran
Marc Lewon, Laute
Le Miroir de Musique
Baptiste Romain, Violine, Leitung




Le Miroir de Musique
Das Ensemble Le Miroir de Musique ist auf die Musik des Spätmittelalters und der Renaissance spezialisiert – von der Zeit der Trobadore bis zur Epoche der Humanisten im 16. Jahrhundert. Es ist aus der neuen Generation von Interpreten alter Musik hervorgegangen und wird von Baptiste Romain (mittelalterliche Fidel, Renaissance-Geige) geleitet. Die Mitglieder des in Basel (CH) beheimateten Ensembles sind fast alle Absolventen der Schola Cantorum Basiliensis. Im Vordergrund stehen ein reicher Klang, die Berücksichtigung der musikalischen Intention und die verschiedenen Formen instrumentaler Virtuosität.

Das Bild vom „musikalischen Spiegel“ ist dem Traktat Speculum Musicae des Jakobus von Lüttich entlehnt und spiegelt unsere Absicht wider, ganz im Geiste und in Kenntnis der originalen Quellen ein lebendiges Bild der Umstände und Repertoires des Mittelalters und der Renaissance zu malen.

Nach dem Erfolg der ersten CD des Ensemble, „The Birth of the Violin“ (2013) erschien im Februar 2015 „Sulla Lira – Die Kunst der italienischen Rezitation“ beim belgischen Label Ricercar.

Booklet für Secret Consolations

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