Trans Limen ad Lumen Paul Giger
Album Info
Album Veröffentlichung:
2017
HRA-Veröffentlichung:
24.07.2019
Label: DIVOX AG
Genre: Classical
Subgenre: Chamber Music
Interpret: Paul Giger
Komponist: Roman Rutishauser (1960), Paul Giger (1952)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
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- Roman Rutishauser (b. 1960): Tenebrae:
- 1 Tenebrae: I. Tristis 08:00
- 2 Tenebrae: II. Vinea mea 09:59
- 3 Tenebrae: III. Eram quasi 05:24
- 4 Tenebrae: IV. Velum templi 02:47
- 5 Tenebrae: V. Tenebrae 06:55
- Paul Giger (b. 1952): Pert-Em-Hru:
- 6 Pert-Em-Hru: I. Media vita in morte sumus 05:47
- 7 Pert-Em-Hru: II. Altus Solo No. 1 03:56
- 8 Pert-Em-Hru: III. Glissauno media vita 07:25
- 9 Pert-Em-Hru: IV. Altus Solo No. 2 12:57
- 10 Pert-Em-Hru: V. Hinausgang der Seele ins volle Tageslicht 14:22
Info zu Trans Limen ad Lumen
«Tenebrae» bedeutet Dunkelheit und fasst die lateinischen Responsorien zusammen, welche früher in den Nächten von Gründonnerstag bis Karsamstag das Geschehen der Passion reflektierten: Einsamkeit, Aufbegehren, aber auch unbändige Kraft. Roman Rutishauser verwendet sieben Texte aus dieser umfangreichen Sammlung und komponiert ein ungewöhnliches Klangbild, indem er eine A-cappella-Besetzung, wie sie in der Renaissance üblich war – Altus, zwei Tenöre, Bariton und tiefen Bass – mit einer einzigen Vioine kombiniert. Seine Musik spannt einen überraschenden Bogen von meditativen Klangwelten bis zu Elementen voller rhythmischer Spannung und freier Improvisation.
Paul Gigers Musik kommt seit jeher von weither. Sie trägt mittelalterliche Mystik ebenso in sich wie Jazzrhythmen, fernöstliche Ragas und barocke Kontrapunktik. In «Pert Em Hru» nun schlägt sie einen weiteren Bogen zwischen abendländischer und morgenländischer Musik und Theologie. «Pert Em Hru» ist ein Begriff aus dem altägyptischen Totenbuch, übersetzbar etwa mit «Vom Heraustreten der Seele ins volle Tageslicht». Der Altus verkörpert diesen Seelenweg in zwei Soli und im Finale. In den bis zum Zerreissen gespannten Tonsprüngen, endlos schleifenden Melodiebögen und eingestreuten Vierteltönen lässt sich das Gewaltige dieses lichtvollen Heilsversprechens versinnbildlicht hörend erahnen.
Den Musikerinnen und Musikern gelingt mit dieser überwältigenden Einspielung eine Aufnahme jenseits aller Stilschubladen.
Hilliard Ensemble
Tablater Konzertchor
Collegium Vocale
Paul Giger, Violine
Paul Giger
Musik ist die irdische Spiegelung geistiger Welten und Wirklichkeiten. Die gedankliche und spieltechnische Auseinandersetzung mit deren physikalischem Leib, dem «materiellen» Ton (Sinusschwingung) und dessen spirituellem Aspekt, dem Obertonspektrum, wie auch mit den Phänomenen Stille, Geräusch, bis hin zum «Weissen Rauschen» (Summe aller Frequenzen), führt – zusammen mit der Erfahrung der Relativität von Zeit und Raum – zu Formen, Skalen, Themen und Motiven, Klangfarben und Harmonien, Rhythmen und Zeitbögen, die sich zu seelischen Universen weiten können, wenn die Gnade gegeben ist, Resonanzkörper des «Schöpferischen Prinzips» zu sein.
Bereits vor einigen Jahrzehnten befiel mich eine «harmonikale Leidenschaft», die mich sowohl in Form der Erkundung der geigerischen Möglichkeiten des Flageolet-Spiels, wie auch der Auseinandersetzung mit mikrotonalen Systemen wie «Erweitertes Tonsystem nach Ruland», arabischen Maqams und Naturtönigkeit, bis heute nicht mehr losgelassen hat.
Paul Giger born in Herisau, Switzerland, travelled Asia as a busker before studying music in Zürich, Winterthur and Bern where he graduated with teachers and soloist diplomas. After three years as concertmaster with the St. Gallen Symphony Orchestra he embarked on a freelance career playing a repertoire that ranges from the Baroque to contemporary composition, improvisation, jazz, music of diverse folk traditions and most important: his own music. He has collaborated with American, European, African, Japanese, Indian and Arab musicians and performs all over the world. Giger has composed choral and orchestral pieces as well as chamber music, music for films and music for dancers and he released six albums on ECM. PG was awarded for the `Kulturpreis 2015 des Kantons Appenzell AR`.
Booklet für Trans Limen ad Lumen