Christmas Came Early Oddgeir Berg Trio
Album Info
Album Veröffentlichung:
2021
HRA-Veröffentlichung:
26.11.2021
Das Album enthält Albumcover
- 1 Berg: Nå Tennes Tusen Julelys 04:38
- 2 Berg: It Came Upon the Midnight Clear 05:01
- 3 Berg: O Come All Ye Faithful (Herbei O Ihr Gläubigen) 04:17
- 4 Berg: Det Hev Ei Rose Sprunge (Es Ist Ein Ros Entsprungen) 08:15
- 5 Berg: Glade Jul (Stille Nacht) 05:34
- 6 Berg: Mitt Hjerte Alltid Vanker (My Heart Always Wanders) 06:28
- 7 Berg: In Dulci Jubilo 05:57
- 8 Berg: Deilig Er Jorden (Schönster Herr Jesu, Herrscher Aller Herren) 06:11
Info zu Christmas Came Early
Das langsamste Weihnachtsalbum aller Zeiten?
Der erste Eindruck: Dies kann unmöglich ein Weihnachtsalbum sein! Wo sind die Klassiker, wo sind die Rentierglöckchen? Wahrscheinlich wird so mancher Hörer noch einmal das Cover überprüfen, die Ohren spitzen – und dann, ja dann erkennt man sie tatsächlich: Die so vertrauten Melodien, die uns ein Leben lang begleitet haben. Nur gespielt mit einer hingebungsvollen, hypnotischen Langsamkeit, die so gar nichts mit geschmückten Tannen, Gaben und Gänsebraten zu tun hat. Dies mag nicht das ungewöhnlichste Weihnachtsalbum aller Zeiten sein – eines der radikalsten aber ist es gewiss.
Dabei tut das Oddgeir Berg Trio zunächst einmal nichts anderes, als sich auf die Kernqualitäten des Fests zu konzentrieren: Stille, In-sich-gehen, Entschleunigung. Passend dazu spielen die Norweger auf “Christmas Came Early” nur wenige Töne – dafür aber die richtigen. Und sie kosten die Noten aus, lassen sie im Raum schweben und verharren, ehe sie zur nächsten übergehen, als sei in jeder ein großes Geheimnis enthalten. Und angesichts der Intensität, mit der diese acht ausgedehnten, klangmalerischen Meditationen die Zeit anhalten, könnte das durchaus der Fall sein.
Hits wie “Es ist ein Ros entsprungen”, “Stille Nacht” und “In Dulce Jubilo” bietet das Trio dermaßen zeitlupenhaft dar, dass man sich gelegentlich an Formationen wie Bohren & Der Club of Gore erinnert fühlt - Weihnachten ist in Norwegen dann eben doch ein wenig düsterer als hierzulande. Der ätherisch-klare Klang, von Oddgeir Berg selbst in seinem “Bonker Studio” realisiert, trägt das seine dazu bei, dass diese Stücke einen in dieselben unwirklichen Übergangszeiten zwischen Tag und Nacht transportieren, die man bereits von den beiden vorangegangenen LPs der Formation kennt.
Letztlich aber ist dies nicht nur Nachtmusik. Immer wieder brechen helle Lichtstrahlen durch die Molltöne. Und auch das leicht kitschige Cover-Motiv und fröhliche Foto, das die Band für das Album geknipst hat, belegen, dass nicht alles hier bierernst genommen werden muss. Man kann “Christmas Came Early”, das Lieder aus England, Norwegen und Deutschland beinhaltet, sogar als eine Art sehr persönliche Umdeutung des beliebten LP-Konzepts aus den 60ern und 70ern betrachten, bei der die besten Weihnachtslieder aus der ganzen Welt zusammengetragen wurden.
Und überhaupt: Warum bis Heiligabend warten, um diese Musik zu genießen? Dieses Album ist wie ein kleines Geschenk, das man sich selbst macht – egal zu welcher Jahreszeit, egal zu welchem Anlass.
Oddgeir Berg, Klavier, Keyboards
Karl-Joakim Wisløff, Kontrabass
Lars Berntsen, Schlagzeug
Oddgeir Berg Trio
Electroacoustic jazz with one leg in melancholy and the other in ecstasy
Jazz trios named after the piano player give certain expecations, be it Horace Silver and his tender "Que Pasa" or Esbjørn Svensson and his Northern sounds, clarity and intimacy are common to these, with a hint of tonal melancholy.
These characteristics also feature on "Before Dawn", the debut album from The Oddgeir Berg Trio, who are clearly familiar with a Scandinavian jazz tradition. Tunes such as "The Mermaid’s Dance" and "Springeren" summon images of bonfires by the sea lit to herald the summer solstice, and the inevitable turn of the season when Autumn arrives and buries its roots and turns with fine melodic lines into the silence of winter.
The trio has some other tricks up its sleeve though, most importantly an urgency for action, pace and adventure, best heard in "A.C.M" and "Slogro" with their rhythmic relocations and aggressive radiance. Here the Oslo based trio has more in common with Miles Davis’ Jack Johnson than Scandinavia’s Jan Johannson. The Jimi Hendrix rock sound of the doublebass and the propulsive drum sound energetically support Berg’s playing. Berg’s curiosity in experimenting with Wurlitzer\Rhodes and synthesizer sounds sneaks into the soundscape and lends a distinctive colour to the sound panorama.
Dieses Album enthält kein Booklet