Simon Bolivar Youth Symphony Band & Thomas Clamor
Biographie Simon Bolivar Youth Symphony Band & Thomas Clamor
Das Sinfonische Jugendblasorchester Simón Bolívar
wurde 2005 auf Initiative von Jesús Ignacio Pérez Perazzo und Valdemar Rodríguez gegründet, die den Bedarf an einem fest etablierten Bläserensemble erkannten, das sich aus den Reihen von El Sistema rekrutiert – dem Nationalen System von Kinder- und Jugendorchestern und -chören in Venezuela. 2006 fand das erste offizielle Konzert statt. Die BSJSB ist das erste und wichtigste Ensemble in dieser besonderen Besetzung (Holz- und Blechbläser, Schlagwerk, Celli und Kontrabässe), das Teil des akademischen Programms von El Sistema wurde. Die Mitglieder im Alter von 12 bis 30 Jahren kommen aus ganz Lateinamerika. Das Nationale System von Kinder- und Jugendorchestern und -chören in Venezuela folgt dem bewährten Modell eines musikalischen Erziehungsprogramms, das nicht nur große Musiker hervorbringen, sondern auch die Bedingungen von Tausenden in Armut lebenden Kindern eines Landes drastisch verbessern kann. Als soziale Einrichtung des venezolanischen Staates wurde es von José Antonio Abreu gegründet, um den Musikunterricht und das gemeinsame Musizieren in Sinfonieorchestern und Chören als Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung und Förderung der Allgemeinheit zu etablieren. Der Schwerpunkt der musikalischen Ausbildung liegt auf dem intensiven Gruppenunterricht bereits im frühesten Alter, wobei stets die Freude am Musizieren und an der musikalischen Weiterentwicklung im Vordergrund steht. Seit seiner Gründung hat das Sinfonische Jugendblasorchester Simón Bolívar eine bemerkenswerte Entwicklung durchgemacht. Landesweite Aufführungen von Werken aus den verschiedensten musikalischen Genres – Bearbeitungen von sinfonischem Standardrepertoire, zeitgenössische Originalkompositionen für die spezifische Besetzung eines sinfonischen Blasorchesters, Kammermusik, Jazz, Pop, geistliche Musik, Soundtracks und vieles andere mehr – demonstrieren die musikalische Vielseitigkeit, die das Ensemble auszeichnet. Im Dezember 2006 wurde mit Unterstützung von Shell Venezuela die CD Música del Templo y de la Plaza aufgenommen, um für die musikalische Kultur des Landes, die Einstellung seiner Öffentlichkeit zur Tradition und zur Vermittlung der eigenen Werte zu werben. Das Ensemble hat mit einer Vielzahl von Solisten – etwa Sadao Muraki und Geraldine Méndez, Biella Da Costa und Rafael „El Pollo“ Brito, Jorge Montilla, Gaudy Sánchez, Andrés Eloy Rodríguez, Miguel Sánchez, Juan José Munera und Eddy Vanoosthuyse – und Gastdirigenten – unter ihnen Eduardo Salazar, Carlos Andrés Mejías, Daniel Hurtado, Régulo Stabilito, Jan Van der Roost, Thomas Clamor, Jonathan Cohler und António Saiote – zusammengearbeitet. Eine neue Stufe erreichte das Orchester, als sein künstlerischer Leiter, Jesús Ignacio Pérez Perazzo, den Stab an den jungen Dirigenten Sergio Rosales übergab. 2010 gingen sie auf Tournee durch den Westen Venezuelas und gastierten in Städten wie San Felipe, Barquisimento, Maracay und Valencia. Im selben Jahr traten sie mit international bekannten Dirigenten wie Tim Reynish, António Saiote, Johan de Meij und Eddy Vanoosthuyse auf. 2011 begannen sie die Zusammenarbeit mit dem renommierten spanischen Komponisten Ferrer Ferran. Im April 2012 folgte unter der Leitung von Thomas Clamor die zweite CD-Einspielung für GENUIN. Anfang Juni desselben Jahres gaben sie ihr internationales Debüt mit einer Tournee durch verschiedene Städte Kolumbiens und einem gefeierten Eröffnungskonzert in Medellín sowie einem großartigen Auftritt im Auditorio Léon de Greiff der Nationalen Universität Kolumbiens in Bogotá, bei dem auch international renommierte Musiker wie der belgische Dirigent Frank de Vuyst oder der mexikanische Komponist Arturo Márquez auf sie aufmerksam wurden.
Thomas Clamor
ist Chefdirigent der Sächsischen Bläserphilharmonie und Künstlerischer Leiter der Deutschen Bläserakademie. Er studierte an der Hochschule für Musik in Detmold Trompete und Schlagzeug. 1986 wurde er als jüngstes Mitglied von den Berliner Philharmonikern aufgenommen; zudem profilierte er sich als Solist und Kammermusiker in namenhaften Ensembles. Dieser Schaffensbereich wird durch eine große Anzahl von Fernseh- und Rundfunkproduktionen sowie CD-Aufnahmen bei führenden Labels dokumentiert. 1987 begannen seine Lehrtätigkeiten und Gastprofessuren an deutschen Hochschulen (Detmold, Weimar, Berlin) und an der Herbert von Karajan Stiftung. Bis heute gibt Thomas Clamor internationale Meisterkurse und ist Professor h.c. der Musikhochschule Shanghai. Ein Höhepunkt seiner pädagogischen Arbeit ist das inzwischen legendäre „El Sistema“ von Venezuela: Hier entsteht unter seiner Mitwirkung die erste lateinamerikanische Brassakademie, an deren Spitze das von ihm gegründete Venezuelan Brass Ensemble steht; mit ihm findet er bei Publikum und Presse auf der ganzen Welt begeisterte Resonanz. Thomas Clamor war zu Gast bei den bedeutendsten Musikfestivals Europas und dirigierte u.a. in New York, Chicago, Los Angeles, Buenos Aires, Tokio, Peking, Rom und Madrid. Er gilt weltweit als einer der führenden Dirigenten für Blechbläser-Kammermusik. 2010 wurde von ihm das Große Europäische Blechbläserensemble mit Sitz in Österreich gegründet; wie bei vielen seiner Projekte ist auch hier eines der Ziele, kulturellen Austausch auf höchstem musikalischen Niveau zu erreichen.