Maria Baptist & Jan von Klewitz


Biographie Maria Baptist & Jan von Klewitz


Maria Baptist
Eigentlich gab es keine Zeit, in der Maria Baptist nicht am Klavier saß. In Ost-Berlin aufgewachsen, war sie von klein auf von der Musik ihres Vaters, eines Pianisten und Bandleaders, umgeben. Fasziniert vom Modern Jazz der 60er und 70er Jahre und der kreativen Freiheit, die diese Musik verkörperte, zog sie einige Jahre nach Beginn ihres Klavierstudiums an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ nach New York City – ins Herz des Jazz. Dort studierte sie an der New School und wurde von Maria Schneider gefördert, die zu einer ihrer wichtigsten Mentorinnen wurde. Ihr Orchester war es auch, das Maria Baptists erste Big-Band-Komposition aufführte.

Mitte der 90er Jahre kehrte Maria Baptist nach Berlin zurück und vertiefte ihr kompositorisches Handwerk durch ein weiteres Studium in klassischer Komposition. Sie gewann bedeutende Auszeichnungen, darunter den Big-Band-Kompositionswettbewerb des HR, den Förderpreis des NDR und den Leipziger Nachwuchsjazzpreis. Der Tagesspiegelwürdigte sie als »unser großes Kompositionstalent«. Bereits zu Beginn ihrer Karriere arbeitete sie mit Musiker:innen wie Ingrid Jensen, Rolf Kühn und Gitte Haenning zusammen und schrieb für Klangkörper wie die RIAS Big Band und klassische Symphonieorchester.

Maria Baptist verbindet Jazz und Klassik zu einer eigenständigen musikalischen Sprache. Sie zählt zu den herausragenden Solopianistinnen des zeitgenössischen Jazz. Als »meisterhaft« und »virtuos« gefeiert, gestaltet sie ihre Solokonzerte als fließenden, dramaturgisch durchdachten Prozess, in dem Komposition und Improvisation nahtlos ineinandergreifen. Jedes Konzert wird so zu einem einzigartigen, sich stetig wandelnden Klangraum. Das Downbeat Magazine vergleicht ihren Klavierstil mit den großen Jazzpianisten Bill Evans und Keith Jarrett. Neben ihren Solo-Konzerten arbeitet sie in Duo-, Trio- und Quintett-Besetzungen sowie in genreübergreifenden Projekten mit Streichquartett und Klavier.

Mit ihrem Orchester gestaltet Maria Baptist neue klangliche Räume zwischen Jazz und klassischer Orchestertradition. Das Maria Baptist Orchestra verbindet die klangliche Weite einer sinfonischen Besetzung mit der Beweglichkeit des Jazz. Mit der Uraufführung der »Jazz Symphony No. 1« überschreitet es die Grenzen klassischer Orchesterwerke und großformatiger Jazzkompositionen. Bereits das Debütalbum »Here & Now« war für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik nominiert und unterstrich die Bedeutung des Ensembles für den zeitgenössischen Jazz. Die internationale Presse ordnet das Orchester »in eine Liga mit den Schlüsselfiguren des modernen Big Band Jazz« ein. Parallel dazu arbeitet Maria Baptist als Dirigentin und Komponistin mit renommierten Klangkörpern wie dem BuJazzO, der Big Band der Deutschen Oper Berlin, der Vogtland Philharmonie und der Mittelsächsischen Philharmonie zusammen.

Ihre vielfach ausgezeichnete Musik hat sie auf 17 Alben dokumentiert und in führenden Konzertsälen weltweit aufgeführt – darunter die Elbphilharmonie, die Berliner Philharmonie, die Harpa Concert Hall in Reykjavik, das Hong Kong Jazz Festival und das Stellenbosch Chamber Music Festival.

Maria Baptist komponiert für Jazzensembles, Streichquartette bis hin zu sinfonischen Klangkörpern und erweitert mit ihren Werken die Grenzen dessen, was Jazz in orchestralen und kammermusikalischen Kontexten sein kann. Was ihr vielseitiges künstlerisches Schaffen vereint, ist ihre unverwechselbare Stimme – »hochemotional, bewegend und lebendig wie das Leben selbst« (All About Jazz). Ihre Werke spiegeln eine tiefgehende Auseinandersetzung mit östlicher Philosophie und Buddhismus wider – ein gedanklicher Faden, der sich durch viele ihrer Kompositionen zieht.

Seit 2000 unterrichtet Maria Baptist als Professorin an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin in den Fächern Komposition, Arrangement, Improvisation und Tonsatz.

Sie lebt mit ihrer Frau in Berlin und schöpft regelmäßig neue Inspiration bei Aufenthalten in Paris und New York.

Jan von Klewitz
Geboren am 07.03.1964 in Zagreb, studierte Musik an der Musikhochschule Köln und schloss das Studium 1989 ab. Spielte u.a. mit dem Deutsch-Französischen Jazz Orchester unter der Leitung von Albert Mangelsdorff, spielte mit Wolfgang Dauner, Alexander v.Schlippenbach, Aki Takase, Evan Parker, Ernst-Ludwig Petrowski, Conny Bauer, Paul Lovens, mit der Band von Heinz Sauer mit Steve Arguelles, Michel Godard, spielte mit Gene Calderazzo, Orlando Lefleming, Wolfgang Muthspiel und Dominic Miller in Nils Wülkers Band, Mitglied bei Thärichens Tentett und Jazz Indeed, beide mit Michael Schiefel, Duo-Projekt Spiritual Standards mit Markus Burger, Bandaufnahmen mit Markus Burger, Bob Magnusson und Peter Erskine, das Trio Slowboy mit Wolfgang Roggenkamp/ Hammondorgel und Kay Lübke/Schlagzeug etc. Spielte internationale Festivals, wie North Sea Den Haag, Jazzfest Berlin, Jazz Baltica Salzau, Ingolstadt, Leverkusen, Burghausen.



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