Johannes Enders
Biographie Johannes Enders
Johannes Enders
ist ein deutscher Saxophonist, Komponist, Produzent und Lehrer. Seit 2009 hat er eine Professur für Jazz-Saxophon an der Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy" in Leipzig inne. Der am 12. Mai 1967 in Weilheim geborene Johannes Enders begann seine musikalische Laufbahn im Alter von 14 Jahren, als er von der Querflöte zum Altsaxophon wechselte und seine Liebe zur Soul- und Jazzmusik entdeckte. Starke Einflüsse für ihn waren damals Stevie Wonder, Quincy Jones, David Sanborn, James Brown, Michael Brecker und später schließlich Charlie Parker und John Coltrane.
Schnell wird ihm klar, dass die Musik sein Leben bestimmen wird. Nach einigen Jahren der Ausbildung bei Jürgen Seefelder und André Legros am Richard-Strauss-Konservatorium in München reist er 1987 an die Musikhochschule in Graz, um bei Charlie Miklin, Adelhard Roidinger und Carl Drewo Jazzsaxophon und Improvisation zu studieren. Er blieb dort nur zwei Jahre. Nachdem er Schlüsselfiguren wie Jerry Bergonzi und David Liebman getroffen hatte,
mit seinen Mentoren Vincent Herring und Reggie Workman, die ihm ein Stipendium an der New School in New York verschafften, erfüllte sich sein lang gehegter Traum, in die Hauptstadt des Jazz zu ziehen, um dort und bei Größen wie Donald Byrd und Jaki Byard zu studieren, Jeff Tain Watts, Brad Mehldau, Chris Potter, Joey Calderazzo, Sam Rivers, Peter Bernstein, Joe Locke, Pete LaRoca, Roy Hargrove und vielen anderen. Seine silberne Trophäe beim "American Music Fest" in San Francisco (1990) und die Teilnahme am renommierten "Thelonious Monk"-Wettbewerb in Washington D.C. im Jahr darauf ebnen ihm ebenfalls den Weg ins gelobte Land.
Zurück in Deutschland etabliert sich Johannes Enders schnell als eine der wichtigsten Stimmen am Tenorsaxophon und wird von dem renommierten Jazzlabel ENJA Records unter Vertrag genommen. Hier gründete er eigene Projekte wie sein Akustik-Quartett, sein Saxophonquartett ZeitGeistMaschine und die Duos mit Jazzlegende Günter Baby Sommer oder mit Rainer Böhm sowie die Elektro-Jazz-Projekte Enders Room und Enders Dome. Für sein immenses kreatives Schaffen wurde er im Laufe der Jahre mit Preisen ausgezeichnet, z.B. mit dem Österreichischen Jazzpreis, dem Kulturförderpreis für Musik der Stadt München, dem SWR Jazzpreis,
dem Weilheimer Kulturpreis, dem Neuen Deutschen Jazzpreis, dem Jazz Echo 2012, dem Deutschen Musikautorenpreis und dem Bayerischen Landesförderpreis. Als gefragter Sideman in Bands wie The Notwist, Tied & Tickled Trio, Billy Hart European Quintet, Günther Baby Sommers Quartet Süd, Rainer Böhm/Johannes Enders Duo, Franco Ambrosetti Quartet, Karl Ratzer Quintet u.v.a. hat er mittlerweile in allen wichtigen Clubs und Festivals gespielt und sich auf bisher über 100 Studioaufnahmen verewigt.