Carolyn Breuer & Andrea Hermenau
Biographie Carolyn Breuer & Andrea Hermenau
Andrea Hermenau
hat den Förderpreis Musik der Stadt München 2021 erhalten. Die junge aus Holzkirchen stammende Jazzmusikerin ist mit ihren verschiedenen Formationen dem Landkreis sehr verbunden. Mit dem Preis wird sie als Komponistin und Instrumentalistin für ihr Werk geehrt.
„Ich freue mich riesig“, sagt die Musikerin. Der alle zwei Jahre ausgelobte und mit 6.000 Euro dotierte Preis sei für sie überraschend gekommen. Offensichtlich sei sie von zwei unterschiedlichen Leuten vorgeschlagen worden und damit hätten sich ihre Chancen erhöht.
In der Begründung der Jury heißt es: „Andrea Hermenau ist als herausragende Pianistin und Sängerin seit Jahren in der Münchner Jazzszene und weit darüber hinaus aktiv. Ihre Projekte zeugen von einem weiten musikalischen Horizont und verbinden erfolgreich verschiedene Welten.“
Subtile und eingängige Kompositionen: Schon ihre Band ETNA aus Studienzeiten war preisgekrönt und habe ihr sehr persönliches Fingerspitzengefühl für subtile und gleichzeitig eingängige Kompositionen gezeigt. Mit Sängerin Lisa Wahlandt und Christiane Öttl trat sie im Trio „Drei Damen“ mehrfach in der Region auf. Das Repertoire umfasst eigene Kompositionen, jazzig-poppigen Arrangements, sowie bayerische Klänge. Ob bei der Bayrischzeller Kunstausstellung, auf Gut Sonnenhausen oder im Holzkirchner Foolstheater, die „Drei Damen“ begeisterten das Publikum.
Carolyn Breuer
Die Tochter des renommierten Jazz Posaunisten und Pianisten Hermann Breuer wurde am 4.7.1969 in München geboren. Ihr Vater Hermann Breuer machte Carolyn, die vom Klavier- zum (wohlgemerkt) klassischen Saxophon-Unterricht gewechselt war, mit den Grundlagen des Jazz vertraut. Die abendliche Hausmusik mit dem Vater wurde zum "Ritual". Da war es nur natürlich, dass sie schon ab 15 in mehreren Bands spielte. Mit 19 trat Carolyn dem Bundesjugendjazzorchester unter der Leitung von Peter Herbolzheimer als erstes weibliches Mitglied bei. In Hilversum hat Carolyn von 1988 bis 1993 am Konservatorium Jazz studiert, bei Hollands führendem Saxophonisten Ferdinand Povel, der später sogar seine ehemalige Schülerin in seine Band aufnahm.. Während ihres Studiums spielte sie unter anderem in der Hausband von Thomas Gottschalks Late Night Show. Mit ihrem eigenen Carolyn Breuer Quartett spielte sie regelmäßig einmonatige Engagements in Athen. Sie spielte Saxophon in einem Werbefilm für Drum-Tabak, der weltweit in allen Kinos lief. Außerdem nahm sie mit 21 Jahren die erste CD „A Family Affair“ zusammen mit ihrem Vater für das etablierte Jazz-Label „Enja-Records“ auf. Mit diesem Projekt spielte sie auf zahlreichen Festivals, unter anderem bei den Jazztagen Burghausen.
Nach ihrem Staatsexamen nahm sie zusammen mit der holländischen Jazz-Sängerin Fay Claassen die CD „Simply Be“ für das holländische Label „Challenge-Records“ auf. Ein Jahr später spielte sie die CD „Acquaintance“ ebenfalls für „Challenge Records“ ein. Dann folgte ein längerer Aufenthalt in New York wo sie bei George Coleman, der u.a. mit Miles Davis und Herbie Hancock zusammen arbeitete, Unterricht nahm. Bei einem ihrer Konzerte wurde Branford Marsalis auf sie aufmerksam, und war von Carolyns Spiel so begeistert, dass er ihr spontan anbot, nach New York zu kommen, um sie zu unterrichten. Die erste Stunde bezahlte sie mit einem „Ajax“-T–Shirt. Zu ihrem späteren Album „Serenade“ schrieb Marsalis auch die Liner Notes. Nach ihrer Rückkehr nach Amsterdam tourte sie mit ihrem Quartett in Spanien, Belgien, Luxemburg, der Türkei und in Griechenland. Einladungen von Festivals wie den Berliner Jazztagen, North-Sea-Jazzfestival (an der Seite von George Coleman!) folgten.
1999 wird ein neu entwickeltes Modell der Serie Codera des weltweit bekannten Saxophonherstellers VMI nach ihr benannt: das Carolyn Breuer Signature Model. Im Jahr 2000 gründete sie ihr eigenes Plattenlabel „NotNowMom!-Records“, auf dem die CD „Fate Smiles On Those Who Stay Cool“ veröffentlicht wird. Diese CD wurde in ihrer holländischen Wahlheimat so populär, dass der damalige Innenminister De Vries eine Rede vor dem Parlament damit begann, ihren Namen zu nennen und den Albumtitel zu zitieren. Neben zahlreichen Berichten in den einschlägigen Jazz-Publikationen widmeten sich auch TV-Sender (z.b. ZDF, Willemsens Musikszene; WDR, Kulturtip; BR, Szene) der Musik von Carolyn Breuer. Im Zuge ihrer wachsenden Bekanntheit trat sie bei der Fernsehshow „Stars in der Manege“ auf, spielte mit ihrer Band bei der Verleihung des Grimme-Preises, sowie bei der Diva-Gala und der Amnesty-International-Gala und der Lit.Cologne in Köln. Dann folgte das Album „Night Moves“, was in Japan bis in die Top 20 der Charts kletterte.
Im Jahr 2002 erschien das Album „Serenade“, der holländische Arrangeur Henk Meutgeert schrieb zu Carolyns Eigenkompositionen die Orchesterarrangements. Die CD wurde mit ihrem Jazz-Quartett und dem berühmten Concertgebouw Orkest Amsterdam eingespielt. Diese CD erschien zusätzlich zu der Veröffentlichung auf „NotNowMom!-Records“ noch auf BMG-Ariola. Für diese CD erhält Carolyn 2003 als erste Jazzmusikerin überhaupt den Heidelberger Künstlerinnenpreis. 2004 spielte Carolyn auf der neuen Live- CD von „Witchcraft“ mit, einer reinen Frauenformation. Auf dieser CD spielte auch Stacey Rowles mit. Mit dieser Band spielt sie seitdem jedes Jahr in Bern im Marians Jazzroom. Nach dem Tod von Stacey Rowles im Jahr 2009 ist jedes Jahr ein anderer Stargast zu hören, wie z.B. Cecile Verny oder Carol Morgan.
2006 wurde Carolyn von der WDR-Big-Band als Solistin eingeladen. Bei dieser Produktion wurden fünf Kompositionen von Carolyn für die WDR-Big-Band arrangiert.
2008 wurde Carolyns Sohn Alexander geboren. Dieses Ereignis lies sie musikalisch etwas kürzer treten, nichtsdestotrotz veröffentlichte sie auf „NotNowMom!-Records“ zusammen mit der Kinderbuchautorin Sabine Bohlmann zwei Kinder-CDs, das Jazzical „Der kleine Erdbär“ und eine Rap-CD für Kinder: „Pauli-Ich rap mir die Welt“. Für diese Produktion erhielt „NotNowMom!-Records“ das Siegel „Gute Musik für Kinder“ des Verband deutscher Musikschulen.
2009 führte sie in München im Gärtnerplatztheater zusammen mit dem dort ansässigen Orchester die „Serenade“ auf.
Im Jahr 2010 erschien die Begleit-CD zum Ratgeber "Babyspielzeit" für Gräfe&Unzer. Ausserdem spielte Carolyn Breuer u.a. zahlreiche Live-Auftritte mit dem Pianisten Claus Raible, dem Sänger Willi Johanns und Hermann Breuer.
2012 spielte sie mit Alan Parsons auf der Diva-Gala in München, bei der ihm der Life Achievement Award verliehen wurde.
2013 übernahm Carolyn die musikalische Gestaltung für einen Abend mit Roger Willemsen bei der Lit.Cologne in Köln. Veröffentlichung der CD "Four Seasons Of Life" mit grossem Präsentations-Konzert im Gasteig München.
2014 gründete Carolyn Breuer das Projekt "Shoot The Piano Player!" und nahm damit die CD "Shoot The Piano Player! Volume One" auf. Sie tourte mit dem "United Jazz And Rock Ensemble" unter Leitung von Wolfgang Dauner.
2015 brachte viele Konzerte mit „Shoot the piano player!“ unter anderem eine proppenvolle Woche in München´s renommiertesten Jazzclub Unterfahrt.
2016 trennte sich Carolyn von der Besetzung und gründete eine neue Band.