Franz Joseph Aumann: Passion Oratorio Ars Antiqua Austria & Gunar Letzbor
Album Info
Album Veröffentlichung:
2024
HRA-Veröffentlichung:
14.03.2024
Label: Accent
Genre: Classical
Subgenre: Vocal
Interpret: Ars Antiqua Austria & Gunar Letzbor
Komponist: Franz Joseph Aumann (1728-1797)
Das Album enthält Albumcover Booklet (PDF)
- Franz Joseph Aumann (1728 - 1797): Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi:
- 1 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: I. Introductio. Adagio – Fuga 06:05
- 2 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: II. Chor: Erdenangel sich erschüttern 05:35
- 3 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: III. Aria: Mein Jesus hängt am Kreuzesstamm 15:39
- 4 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: IV. Rezitativ: O Sünder doch erwache 01:29
- 5 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: V. Arioso: Dir das Leben zu erwerben 02:52
- 6 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: VI. Rezitativ: Wer|wer ist der? 01:38
- 7 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: VII. Aria: Laß den Glaub in dir erwachen 06:53
- 8 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: VIII. Rezitativ: Ach! Ach! 02:53
- 9 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: IX. Aria: Wann man sieht die Erden zittern 08:56
- 10 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: X. Rezitativ: Hoffnung ist zwar ein Trost 01:11
- 11 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: XI. Arioso: Ich Armer hab den Tod 02:03
- 12 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: XII. Rezitativ: Billig und recht 01:33
- 13 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: XIII. Duett: Glaube|Mensch vor dich dein Gott 10:07
- 14 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: XIV. Rezitativ: Glaub und Hoffnung mich aufrichten 03:51
- 15 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: XV. Aria: Brennet zarte Liebesflammen 13:03
- 16 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: XVI. Rezitativ: Ach! Liebe|Vollkommenheit der Werke 02:20
- 17 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: XVII. Terzett: Glaube|hoffe|liebe 06:04
- 18 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: XVIII. Rezitativ: Nun sei es denn ohne Verlust 03:15
- 19 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: XIX. Aria: Bitterheiße Tränen fließet 12:02
- 20 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: XX. Rezitativ: Der Glauben zu dem Heil 01:17
- 21 Aumann: Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi: XXI. Chor: Jesu durch dein bitters Sterben 03:07
Info zu Franz Joseph Aumann: Passion Oratorio
Sensationeller Passionsfund: Es ist in zweierlei Hinsicht ein sensationeller Fund, den Gunar Letzbor mit der Passion des Komponisten und Augustiner-Chorherren Franz Joseph Aumann in den Archiven des Stiftes St. Florian und weiterer Klöster gemacht hat. Denn nicht nur entdeckte er mit diesem Oratorium de Passione Domini nostri Jesu Christi ein phantastisch expressives Werk aus frühklassischer Zeit wieder, sondern er stieß damit auch, anders als es der lateinische Titel vermuten lässt, auf die einzige bislang bekannte und erhaltene katholische Passionskomposition in deutscher Sprache.
Das rund 80-minütige Werk ist aber noch aus einem anderen Grund außergewöhnlich: Diese Passionsmusik erzählt nämlich nicht wie gewohnt den Leidensweg Christi nach, ihre Stimmungsbilder und Betrachtungen gelten vielmehr der emotionalen Bewältigung des Unfassbaren: dem bereits erfolgten Kreuzestod Jesu.
Die große Aumann-Passion kam wahrscheinlich am Karfreitag im Stift St. Florian zur Aufführung. Die Musik erinnert an Kompositionen von Carl Philipp Emanuel Bach oder auch Joseph Haydns Die sieben letzten Worte unseres Erlösers am Kreuze. Gewagte harmonische Wendungen steigern immer wieder den Ausdruck, imposante, von den Solisten gesungene Chorsätze und komplexe Fugen lassen das Leiden Christi und die Trauer der Gläubigen auf eindrückliche Weise Klang werden. Ein Werk also, dessen neuzeitliche Erstaufführung ein denkwürdiges Ereignis zu werden verspricht.
Alois Mühlbacher, Countertenor (Die Hoffnung)
Markus Miesenberger, Tenor (Die Liebe)
Alexandre Baldo, Bass (Der Sünder)
Fabio Alves Pereira, Sopran (Der Glaube)
Kendrick Nsambang, Sopran (Der Glaube)
Ars Antiqua Austria
Gunar Letzbor, Leitung
Ars Antiqua Austria
Österreichische Barockmusik steht im Mittelpunkt des Repertoires dieses ungewöhnlichen Barockensembles. Die zu dieser Zeit am Wiener Kaiserhof gepflegte Musik zeigte zuerst starke Einflüsse aus Italien, später aus Frankreich, wobei sich auch das spanische Hofzeremoniel auf das künstlerische Schaffen auswirkte. Der typisch österreichische Klang dieser Epoche wurde durch den Einfluß der vielen Kronländer geprägt. Die politischen und gesellschaftlichen Grenzen im Österreich der Barockzeit waren viel weiter ausgedehnt als heute. Elemente der Volksmusik aus dem Slawischen, dem Ungarischen und der alpenländische Musik beeinflußten damals die Kunstmusik nachhaltig und gaben ihr den spezifischen Klang. Der österreichische Klang spiegelt aber auch das Temperament und den Charakter des damaligen Österreichers wieder, eines Menschen im Schmelzpunkt vieler unterschiedlicher Kulturen. Darin vereinigen sich die Lebenslust des Südländers, die Melancholie der Slawen, das Formalistische der Franzosen, das Hofzeremoniell der Spanier und das original Alpenländische des deutschsprachigen Raumes. Diese Mischung aus Hofmusik und Volksmusik mit einer tänzerischen Note machen den typisch österreichischen Klang aus.
Die ersten Jahre standen für ARS ANTIQUA AUSTRIA - neben zahlreichen Konzertauftritten - ganz im Zeichen der musikwissenschaftlichen Aufarbeitung des Schaffens österreichischer Barockkomponisten. Aus dem reichen Fundus wiederentdeckter Werke entstanden mehrere erfolgreiche Ersteinspielungen. So gab es für die Tonträger mit der Musik von R. Weichlein, H.I.F. Biber, F.Conti, G.B.Viviani, G.A.P. Mealli, G. Arnold, A. Caldara, B.A. Aufschnaiter, J.J. Vilsmayr, J.P. Vejvanovsky, J. Schmelzer, G. Muffat, W.L.Radolt, Ch. Mouthon, J.B. Hochreither, F.J.Aumann und Johann Sebastian Bach enthusiastischen Beifall bei internationalen Fachrezensenten.
Seit dem Jahr 2002 übernimmt ARS ANTIQUA AUSTRIA die Gestaltung eines eigenen Konzertzyklus im Wiener Konzerthaus, seit 2008 auch im Brucknerhaus Linz. Das Ensemble ist federführend in einer auf mehrere Jahre ausgelegten Konzertreihe mit dem Titel "Klang der Kulturen - Kultur des Klanges", bestehend aus insgesamt 90 Konzerten in den Städten Wien, Prag, Budapest, Bratislava, Krakau, Venedig, Laibach, Mechelen und Lübeck.
Die aktuellen Tourneen führten das Ensemble unter anderem zum Festival de la Musique Baroque nach Ribeauvillè, zu den Festwochen der Alten Musik nach Berlin, zum Festival Printemps des Arts nach Nantes, zum Mozartfest in Würzburg (eine Opernproduktion), zu den Tagen alter Musik in Herne, Festival de Musique de Clisson et de Loire Atlantique, Folles Journées Nantes und Tokyo, Musée d'Unterlinden Colmar, Festival Baroque du Sablon, dem Festival van Vlaanderen, Festival Bach de Lausanne, MAfestival Brugge, Bologna Festival, Vendsyssel Festival, Concerti della Normale Pisa, Resonanzen Wien, Klangbogen Wien zum Monteverdi Festival nach Cremona, an die Münchner Staatsoper sowie zu den Salzburger Festspielen.
Auch in den USA und Japan ist das Ensemble ein gerngesehener Gast.
Die CD-Einspielung zusammen mit der Mezzosopranistin Bernarda Fink (vier Kantaten von Francesco Conti) ist bereits eine Woche nach der Präsentation mit "Diapason d'or" ausgezeichnet worden. Gunar Letzbor bekam zusammen mit seinem Ensemble ARS ANTIQUA AUSTRIA einen "Cannes Classical Award" für seine Einspielung der "Capricci Armonici" von G.B.Viviani verliehen.
Gunar Letzbor
studierte Komposition, Dirigieren und Violine in Linz, Salzburg und Köln. Die Bekanntschaft mit Nicolaus Harnoncourt und Reinhard Goebel veranlaßte ihn, sich eingehend mit der Interpretation und Spielpraxis Alter Musik auseinanderzusetzen. Er musizierte in den Ensembles Musica Antiqua Köln, Clemencic Consort, La Folia Salzburg, Armonico Tributo Basel und der Wiener Akademie, war in den vier letztgenannten mehrere Jahre erfolgreich als Konzertmeister tätig. Bei zahlreichen Konzertreisen durch Europa, USA und Japan trat und tritt Gunar Letzbor regelmäßig als Solist in Violinkonzerten und Recitals mit großem Erfolg in Erscheinung.
Er gründete das Ensemble Ars Antiqua Austria. Mit den sieben Musikern dieses Ensembles versucht er, der klanglichen Vielfalt österreichischen Barockmusik durch Erarbeitung eines spezifisch österreichischen Barockstreicherklanges Ausdruck zu verleihen.
Mittlerweile wurden seine CD-Aufnahmen mit den Violinsonaten und den Rosenkranz-Sonaten von Biber, die Einspielungen mit Werken von Schmelzer, Vejvanovsky, Muffat, Weichlein, Aufschnaiter, Mozart, Caldara, Bononcini und Viviani mehrfach ausgezeichnet.
Gunar Letzbor ist ein begehrter Lehrer für Barockvioline, unterrichtete unter anderem an der Musikhochschule Lübeck und Wien. Als Dozent in Sommerseminaren für Aufführungspraxis bzw. Spielpraxis alter Instrumente gibt er seine Erfahrungen aus seiner Tätigkeit als Ensembleleiter und Solist an junge Musiker weiter.
Für seine Interpretation der "Capricci Armonici" von G.B.Viviani bekam er einen "Cannes Classical Award" verliehen. Besonderes Aufsehen erregte die Ersteinspielung der Violinsolosonaten von J.J.Vilsmayr, G.A.P.Mealli und J.P.Westhoff.
Booklet für Franz Joseph Aumann: Passion Oratorio